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2019 | Buch

Infografiken

Visualität und Wissensaneignung in der mediatisierten Welt

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Über dieses Buch

Lutz Peschke liefert einen Beitrag zum Verständnis, wie Wissensaneignung durch Infografiken bei Rezipienten in der Freizeit motiviert wird und stattfindet. Für die Untersuchungen hat der Autor ein Medien-Aneignungsmodell unter Berücksichtigung der freiwillig motivierten Relevanz entwickelt und auf den Prozess der Wissensaneignung mittels Infografiken angewendet. Zusätzlich wurden das katalytische Potential und sein Einfluss auf die Wissensaneignung untersucht. Infografiken sind eine eigenständige und zeittypische Präsentationsform, die durch die Mediatisierung kommunikativen und sozialen Handelns, vor allem durch die Durchdringung kommunikativer Handlungen mit mobilen Endgeräten für die Informations- und Wissensaneignung, eine stark zunehmende Bedeutung erlangt haben. Sie sind hinsichtlich ihrer semiotischen Eigenschaften zwischen dem Bild und Verbaltext verortet.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Einleitung
zusammenfassung
Neben das Wort und das Bild ist im letzten Jahrzehnt eine neue mediale Präsentationsform getreten, die trotz aller analogen Vorläufer, eine eigenständige und zeittypische journalistische Kategorie der digitalen Epoche ist: die Infografik. Seit 2009 produziert etwa die führende deutsche Wochenzeitung DIE ZEIT unter dem Titel „Wissen in Bildern“ regelmäßig eine ganzseitige Infografik, die sich mit Fragen unterschiedlicher Fach- und Themenbereiche beschäftigt. Die ZEIT „opfert“ also 15.000 Buchstaben, um dafür ein nach grafischen Kriterien komponiertes Gebilde aus Illustrationen, Grafiken und Statistiken zu zeigen (vgl. Drösser 2011).
Lutz Peschke
Kapitel 2. Entwicklungen und Untersuchungen von Infografiken
Zusammenfassung
Wie bereits in der Einleitung erwähnt, sind Infografiken keine Erfindungen des digitalen Zeitalters, sondern existieren im Prinzip schon, seit die Menschheit sich mit Zeichen austauscht, die mit externen Kommunikationsmitteln erzeugt wurden. Für Holmes (2012) beginnt die Geschichte der informierenden Bilder in der Chauvet-Höhle, nahe der südfranzösischen Kleinstadt Vallon-Pont-d’Arc. Höhlenforscher entdeckten dort 1994 zahlreiche Zeichnungen von Tieren an den Höhlenwänden. Diese Zeichnungen, die vor ca. 32.000 Jahren entstanden, verfolgten hauptsächlich zwei Ziele.
Lutz Peschke
Kapitel 3. Wissenswelten
Zusammenfassung
Wissenschaftliches Wissen spielt heute im Vorrat gesellschaftlichen Wissens eine bedeutende Rolle. Es nimmt Einfluss auf die gesellschaftliche und private Erfahrung der Menschen. Böhme (1979: 114) spricht in diesem Zusammenhang von der Verwissenschaftlichung der Erfahrung.
Lutz Peschke
Kapitel 4. Wissensaneignung mit Infografiken im Kontext der Visualität
Zusammenfassung
In den 1980er und 1990er Jahren wurde von verschiedenen Wissenschaftlern eine weitgefächerte visuelle Wende ausgemacht. Ihnen gemeinsam ist die Auseinandersetzung mit einer Bilderflut in den Massenmedien, die sich durch die Erfindung des Internets als neues Medium exponentiell verstärkte. Ähnlich wir bei der linguistischen Wende (engl. linguistic turn) (Rorty 1967), mit der eine Hinwendung der Philosophie zur Sprachanalyse beschrieben wurde, wurde mit dem Begriff der Wende zum Bild (engl. pictorial turn) und der ikonischen Wende der Tatsache Ausdruck verliehen, dass die Bildanalyse eine zentrale Rolle wissenschaftlicher Reflektion darstellt.
Lutz Peschke
Kapitel 5. Infografiken im Forschungskontext
Zusammenfassung
Anhand einer qualitativen Studie mit Rezipienten sollen im Weiteren die Aneignungsprozesse von Infografiken unter Berücksichtigung des in Kapitel 3 entwickelten Relevanzmodells untersucht werden. Diese soll darüber Aufschluss geben, welche rezipientenbezogenen Eigenschaften sich für die Infografiken unterschiedlicher Kategorien ergeben. Darüber hinaus soll diese Informationen liefern, wo die Rezipienten die Grafiken in ihrem semantischen Raum im Kontext zu anderen Wissensmedien verorten, um daraus Konsequenzen hinsichtlich ihres Potentials zur Relevanzerzeugung und des katalytischen Potentials zu ziehen.
Lutz Peschke
Kapitel 6. Untersuchung von informierenden Bildern mittels Rezipientenbefragungen
Zusammenfassung
Wie im vorangegangenen Kapitel beschrieben sollen nun die Erkenntnisse der Visualität von informierenden Bildern und ihre Auswirkungen auf den Wissenstransfer anhand von Rezipientenbefragungen untersucht und bestätigt werden. Im Vorfeld wurden vier Kategorien für informierende Bilder definiert, die sich aus den unterschiedlichen visuellen Bereitstellungsformen von Wissenselementen ergeben. Diese vier Kategorien sollen den Modellraum darstellen. Innerhalb derer sollen unterschiedliche Zusammenhänge bei Rezeption und Wissensentnahme ermittelt werden.
Lutz Peschke
Kapitel 7. Auswertung
Zusammenfassung
Zunächst wurden die Winkel betrachtet, die das informierende Bild „Hollywood“ zu den Benchmark-Elementen „Ideal-Medium“, „Infografik früher“ und „Infografik heute“ aufgrund ihrer Lage im semantischen Raum der Probanden besitzen. Wie bereits dargelegt, bedeutet ein kleiner Winkel, dass sie eine ähnliche Orientierung im Raum besitzen, während ein großer Winkel den Schluss zulässt, dass die beiden Elemente relativ weit voneinander entfernt liegen.
Lutz Peschke
Kapitel 8. Zusammenfassung und Ausblick
Zusammenfassung
In der hier vorliegenden Arbeit wurden Infografiken als Medien zur Wissensvermittlung untersucht, die den Anspruch haben, Rezipienten in ihrer Freizeit abzuholen. Das heißt, es muss davon ausgegangen werden, dass die thematische Relevanz zum Medium nicht von vornherein vorhanden ist. Aus diesem Grund wurden die Komponenten Interesse und wahrgenommenes Informationsbedürfnis als notwendig erachtet, um Rezipienten zum Wissensmedium Infografik zu bringen und zu halten.
Lutz Peschke
Backmatter
Metadaten
Titel
Infografiken
verfasst von
Dr. Lutz Peschke
Copyright-Jahr
2019
Electronic ISBN
978-3-658-23450-8
Print ISBN
978-3-658-23449-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-23450-8