Die Infrastrukturpolitik sieht sich an der Schnittstelle zu Verkehrspolitik, Raum- und Stadtplanung sowie Wirtschaftspolitik mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Der Beitrag zeigt diese infrastrukturpolitischen Besonderheiten und ihre Bedeutung in den unterschiedlichen Phasen des Politikprozesses systematisch auf: In der Politikformulierung besteht insbesondere ein Spannungsfeld zwischen der notwendigen Einbindung ingenieurwissenschaftlicher Expertise und partizipativer Einbindung von Betroffeneninteressen. Die Akzeptanz stellt auch bei der Entscheidung über infrastrukturpolitische Maßnahmen eine zentrale Hürde dar. Dagegen erfordert die Umsetzung von Maßnahmen gleichermaßen ein abgestimmtes Vorgehen zwischen unterschiedlichen politischen Regelungsebenen und Gebietskörperschaften sowie das Austarieren staatlicher und marktwirtschaftlicher Governance-Modi. Die starke Raumrelevanz erschwert eine Evaluation infrastrukturpolitischer Maßnahmen, umso mehr da ihre Wirkungen durch Faktoren auf der Individualebene beeinflusst werden. In der zukünftigen Policy-Forschung zu Infrastrukturpolitik werden technische Innovationen, Veränderungen individueller Präferenzen und Bedürfnisse in der Arbeits- und Freizeitgestaltung, (nicht nur) damit verbundene räumliche Veränderungen sowie die durch den Klimawandel fokussierte Nachhaltigkeitsorientierung stärker ins Zentrum rücken.
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