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2012 | OriginalPaper | Buchkapitel

2. Interkulturelle Kompetenz und Perspektiven auf Kultur

verfasst von : Eva-Sabine Petry

Erschienen in: MigrantInnen als Führungskräfte

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Zusammenfassung

Die Fähigkeit, im kulturfremden Umfeld oder im Umgang mit kulturfremden Personen handlungsfähig zu bleiben, wird allgemein als ‚interkulturelle Kompetenz‘ bezeichnet. Da dieser Begriff sehr unterschiedlich gefüllt wird, haben die deutsche Bertelsmann Stiftung und die italienische Fondazione Cariplo 2008 versucht, diese „Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts“ näher zu definieren.

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Fußnoten
1
Bertelsmann Stiftung & Fondazione Cariplo, Interkulturelle Kompetenz – die Schlüsselkompetenz im 21. Jahrhundert? Dieses Thesenpapier basiert auf einer theoriegeleiteten Forschung in den USA unter Deardorff, wobei deutsche Wissenschaftler zur Diskussion eingeladen wurden. Deren Anregungen wurden teilweise mit eingearbeitet. Vgl. den Kommentar von Straub et al., Interkulturelle Kompetenz – Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts? Kommentar zum Thesenpapier der Bertelsmann-Stiftung auf Basis der Interkulturellen-Kompetenz-Novelle von Dr. Darla K. Deardorff.
 
2
Bertelsmann Stiftung & Fondazione Cariplo, Interkulturelle Kompetenz – die Schlüsselkompetenz im 21. Jahrhundert, Thesen 12 und 13.
 
3
Maletzke, Interkulturelle Kommunikation, 37: „Von interkultureller Interaktion und Kommunikation sprechen wir, wenn die Begegnungspartner verschiedenen Kulturen angehören und wenn sich die Partner der Tatsache bewußt sind, daß der jeweils andere ‚anders‘ ist, wenn man sich also wechselseitig als ‚fremd‘ erlebt.“
 
4
Nach Straub et al. kann interkulturelle Kompetenz je nach Handlungsfeldern unterschiedlich aussehen. Deshalb beginnt sein neuer Forschungsansatz mit der Untersuchung einzelner Handlungsfelder, um daraus eine globale Definition von interkultureller Kompetenz zu erarbeiten. Siehe Straub et al, Interkulturelle Kompetenz – Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts? Kommentar zum Thesenpapier, 11.
 
5
Käser, Fremde Kulturen, 37.
 
6
Käser, Fremde Kulturen, 44.
 
7
Hofstede, Lokales Denken, globales Handeln, 4.
 
8
Barmeyer, Coaching von Führungskräften in interkulturellen Kontexten, 220.
 
9
Vgl. Kinast & Schroll-Machl, Überlegungen zu einem strategischen Gesamtkonzept für Interkulturalität im Unternehmen, 435.
 
10
Aus dem Across-Seminar „Interkulturelle Kompetenz“ von Andreas Franz. Vgl. Trompenaars & Hampden-Turner, Riding the Waves of Culture, 22. Sie nennen die Ringe „artifacts and products“ außen, „norms and values“ und „basic assumptions“ innen. Hofstede sieht die Normen und Werte in der Mitte von vier Ringen, wobei die drei äußeren „Symbole“, „Helden“ und „Rituale“ (Praktiken) darstellen. Hofstede, Lokales Denken, globales Handeln, 8.
 
11
Hall, The Silent Language. Hall gilt als Begründer der wissenschaftlichen Disziplin der interkulturellen Kommunikation. Vgl. Moosmüller, Interkulturelle Kommunikation: quo vadis?, 45.
 
12
Hall, The Silent Language, 97 ff, 140 ff, 162 ff. Die Erstausgabe dieses Buches erschien 1959.
 
13
Hall, The Silent Language. Siehe auch Hall & Hall, Understanding Cultural Differences, 1–28.
 
14
Hall & Hall, Understanding Cultural Differences, 35–84. Hier zeigt sich die amerikanische Perspektive.
 
15
Hofstede, Lokales Denken, globales Handeln. Die erste englischsprachige Ausgabe von Culture’s Consequences erschien 1980.
 
16
Hofstede, Lokales Denken, globales Handeln, 2.
 
17
Hofstede, Lokales Denken, globales Handeln, 3.
 
18
Als „Dimension“ definiert er einen „Aspekt einer Kultur, der sich im Verhältnis zu anderen Kulturen messen lässt“ und mit statistischen Methoden ermittelt wird. Hofstede, Lokales Denken, globales Handeln, 30. Die ursprüngliche Untersuchung umfasste 116.000 IBM-Mitarbeiter in 60 Ländern und wurde durch 6 Wiederholungs- und Erweiterungsstudien ergänzt, sodass Daten aus 74 Ländern vorliegen. Ebd. 31–35. Vgl. auch Rothlauf, Interkulturelles Management, 29. Da die Arbeit mit Modellen auch die kulturelle Eigenwahrnehmung verbessern soll, ist die Tabelle so angeordnet, dass die Seite mit den deutschen Präferenzen links, die der indonesischen rechts zu finden ist. Der jeweilige Rang in der Gesamtwertung wird in Klammern angegeben (Rang X von Y).
 
19
Hofstede, Lokales Denken, globales Handeln, 4.
 
20
Die exakte Definition lautet: „Das Ausmaß, bis zu welchem die weniger mächtigen Mitglieder von Institutionen bzw. Organisationen eines Landes erwarten und akzeptieren, dass Macht ungleich verteilt ist“ und geht von der Sichtweise der weniger Mächtigen aus. Hofstede, Lokales Denken, globales Handeln, 59 .
 
21
compare (23.11.2010) ist der Ländervergleich für diese und viele andere Länder abrufbar. Deutschland umfasst in Hofstedes Untersuchungen allerdings nur Westdeutschland ohne die neuen Bundesländer.
 
22
Hofstede, Lokales Denken, globales Handeln, 503–504.
 
23
Moosmüller, Interkulturelle Kommunikation – quo vadis?, 48–50.
 
24
Lewis, Cross-Cultural Communication: A Visual Approach, 275. Vgl. Lewis, Handbuch Internationale Kompetenz.
 
25
Lewis, Handbuch Internationale Kompetenz, 53 ff.
 
26
Siehe Kapitel 4.
 
27
Trompenaars & Hampden-Turner, Riding the Waves of Culture sowie Trompenaars & Woolliams, Business Weltweit.
 
28
Die Erfahrung von über 1000 interkulturellen Trainingsprogrammen floss in die Entwicklung des Modells mit ein. Bis 2004 wurde die Datenbasis auf 65.000 Manager aus 100 Ländern erweitert. Trompenaars &Woolliams, Business Weltweit, 38.
 
29
Trompenaars & Hampden-Turner, Riding the Waves of Culture, 6.
 
30
Trompenaars & Hampden-Turner veröffentlichen keine vollständige Übersicht über alle Ergebnisse ihrer Studien. Eine kurze Länderübersicht ist bei Rothlauf, Interkulturelles Management, 39–47 abgedruckt. Die Tabelle ist so angeordnet, dass die Beschreibungen links eher auf die deutsche Kultur, rechts eher auf die indonesische Kultur zutreffen (Ausnahme: der Umgang mit Gefühlen, siehe Fußnote dort).
 
31
Hier kommt Deutschland fast genau in der mittleren Position vor, die südostasiatischen Länder sind alle neutraler. Vgl. Rothlauf, Interkulturelles Management, 42.
 
32
In Deutschland überlappen sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft etwas, die Gegenwart wird aber als am wichtigsten empfunden und stark mit der Zukunft verknüpft. Trompenaars zeigt dies anhand von Kreisen. Vgl. Trompenaars & Hampden-Turner, Riding the Waves of Culture, 127.
 
33
Trompenaars/Hampden-Turner, Riding the Waves of Culture,245.
 
34
Trompenaars & Woolliams, Business Weltweit, 50.
 
35
Trompenaars & Hampden-Turner, Riding the Waves of Culture,195–211. Für diesen Vorgang wird das Bild einer Doppelhelix verwendet.
 
36
Trompenaars & Hampden-Turner, Riding the Waves of Culture,27.
 
37
Eine gute Einführung bietet Thomas, Kultur und Kulturstandards sowie Thomas, Psychologie interkulturellen Lernens und Handelns.
 
38
Thomas, Kultur und Kulturstandards, 24.
 
39
Thomas, Psychologie interkulturellen Lernens und Handelns, 437.
 
40
Schroll-Machl, Deutschland und Tjitra & Zeutschel, Südostasien: Indonesien. Vgl. ausführlicher Tjitra, Synergiepotenziale und interkulturelle Probleme, 168–169.
 
41
Thomas, Psychologie interkulturellen Lernens und Handelns, 475. Sie gilt also streng genommen nur gegenüber einer anderen Kultur. Hier werden allerdings zentrale Standards aufgelistet, die sich in Forschungen mit mehreren interkulturellen Partnern ergeben haben.
 
42
Kammhuber & Schroll-Machl, Möglichkeiten und Grenzen der Kulturstandardmethode.
 
43
Kammhuber & Schroll-Machl, Möglichkeiten und Grenzen der Kulturstandardmethode, 22. Vgl. Krewer, Kulturstandards als Mittel der Selbst- und Fremdreflexion in interkulturellen Begegnungen.
 
44
Thomas, Psychologie interkulturellen Lernens und Handelns, 478.
 
45
Der Begriff „critical incident“ wurde 1971 von Fiedler, Mitchell und Triandis in die kulturvergleichende Psychologie eingeführt. Er stammt ursprünglich aus der flugpsychologischen Eignungsforschung des amerikanischen Militärs im Zweiten Weltkrieg nach Flanagran. Thomas hat den Begriff ins Deutsche übernommen. Vgl. Layes, Kritische Interaktionssituationen.
 
46
Früher „Culture Assimilator-Training“. Thomas, Psychologie interkulturellen Lernens und Handelns,474.
 
47
Der Attributionsforschung liegt die Annahme zugrunde, dass soziale Ereignisse und Handlungsprozesse besser verstehbar, vorhersehbar und damit auch beeinflussbar werden, wenn man weiß, warum (Grund) und wozu (Zweck) jemand sich so verhält. Thomas, Analyse der Handlungswirksamkeit von Kulturstandards,117.
 
48
Martin & Thomas, Beruflich in Indonesien.
 
49
Schroll-Machl, Die Deutschen – Wir Deutsche.
 
50
Roth, Interkulturelle Lernmaßnahmen heute: Neue Realitäten – neue Konzepte, 123.
 
51
Moosmüller, Interkulturelle Kommunikation – quo vadis?, 50. So auch Roth, Interkulturelle Lernmaßnahmen heute, 124 zur „Eisberg-Metapher“ und „Rucksack-Metapher“: „Die beiden Modelle stehen nicht im Widerspruch zueinander.“ Die „Eisberg-Metapher“ entspricht dem alten Kulturbegriff, die „Rucksack-Metapher“ geht davon aus, dass das Individuum einen unsichtbaren ‚Rucksack‘ trägt, den man dabei hat, aber nicht immer öffnen muss.
 
52
Interkulturelle Kompetenz Online, siehe unter “Kultur”.
 
53
Bolten, Interkultureller Trainingsbedarf aus der Perspektive der Problemerfahrungen entsandter Führungskräfte, 65.
 
54
Eine kurze Übersicht bietet Henze, Interkulturelle Kommunikation und Kompetenz – Nicht-westliche Perspektiven. Er beschreibt nur asiatische Ansichten, die hier relevant sind. Es ist nicht ersichtlich, warum er afrikanische oder andere Ansichten außer Acht lässt.
 
55
Miike, „Theorizing Culture and Communication in the Asian Context: An Assumptive Foundation“, Intercultural Communication Studies. XI-1 (2002): 1 + 5–7 Miike bezieht sich in seinem Artikel auf China, Indien, Japan und Korea.
 
56
Guo-Ming Chen hat in den USA studiert und geforscht, ist aber später der Begründer der „Association for Chinese Communication Studies“ geworden und publiziert u. a. gemeinsam mit Miike.
 
57
Fritz & Graf & Hentze & Möllenberg, A Replication Study of Chen/Starosta Model of Intercultural Sensitivity in Germany and the US. Die Gültigkeit des Modells für den Teilbereich der interkulturellen Sensibilität konnte aber in deutschen Studien nicht repliziert werden. Vgl. die Einteilung von Bolten, Interkultureller Trainingsbedarf aus der Perspektive der Problemerfahrungen entsandter Führungskräfte, 63.
 
58
Panggabean, Characteristics of Intercultural Sensitivity in Indonesian-German Work Groups, 195–199.
 
59
Wörtlich: “mind-matter-dualism“, „mechanic views of human beings and natural beings“ und „the linear progressivism of science and technology“. Miike, “Theorizing Culture and Communication in the Asian Context”, 9 und 4.
 
60
Zum internen und externen Kontrollpunkt siehe Trompenaars & Hampden-Turner, Riding the Waves of Culture,141–154 und Kapitel 2.5.
 
61
Miike, „Theorizing Culture and Communication in the Asian Context”: 9.
 
62
Das bedeutet, dass man auf die anderen fokussiert ist. Vgl. dazu auch Elenktik im nächsten Abschnitt.
 
63
Miike, “Theorizing Culture and Communication in the Asian Context”: 6.
 
64
Ho et al, „Guilt, Shame and Embarrassment: Revelations of Face and Self“. Culture & Psychology 10/1 (2004): 65–84.
 
65
Ting-Toomey, Communicating Across Cultures. Vgl. Ting-Toomey, Culture and Interpersonal Communication, 81–97.
 
66
Henze, Interkulturelle Kommunikation und Kompetenz – Nicht-westliche Perspektiven, 308. Dies scheint für Henze nach Auswertung der Arbeiten von Chen und Starosta, Weidemann sowie Gao und Ting-Toomey wahrscheinlich.
 
67
Müller, Das Gewissen in Kultur und Religion: Scham- und Schuldorientierung als empirisches Phänomen des Über-Ich / Ich-Ideal. Das Wort ‚Elenktik‘ kommt von dem griechischen Wort elenchein und bedeutet „von Sünde überführen“. Schon Sokrates sprach von elenchos als einem „Probierstein (Lydit), der an der Seele einer Person reibt, um ihre Qualität zu testen.“ Müller, Das Gewissen in Kultur und Relgion,134 und 4.
 
68
Müller, Das Gewissen in Kultur und Religion,92–105.
 
69
Müller, Das Gewissen in Kultur und Religion, 136.
 
70
Müller, Das Gewissen in Kultur und Religion, 146 ff. Vgl. Käser, Fremde Kulturen,130f.
 
71
Müller, Das Gewissen in Kultur und Religion,153–173, Grafik 18 der CD zum Buch.
 
72
Müller, Das Gewissen in Kultur und Religion,173–214, Grafik 19 der CD zum Buch.
 
73
Vgl. die anschauliche Zeichnung von Jörg Plannerer bei Martin & Thomas, Beruflich in Indonesien, 128, die unter 4.4.3 wieder aufgegriffen wird.
 
74
Müller, Das Gewissen in Kultur und Religion, 102.
 
75
Authentisch, gr. authentikós, zu sein, bedeutet soviel wie „echt“, „im Original“, lat. authenticus,„verbürgt“, „zuverlässig“.
 
76
Müller, Das Gewissen in Kultur und Religion,73, Grafik 3 der CD zum Buch.
 
Metadaten
Titel
Interkulturelle Kompetenz und Perspektiven auf Kultur
verfasst von
Eva-Sabine Petry
Copyright-Jahr
2012
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-19644-2_3

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