Die Katharsis-Theorie gilt als widerlegt. Gegen diese weit verbreitete Auffassung spricht, dass die Theorie aus zwei Gründen in den weitaus meisten Experimenten unzureichend geprüft wurde. Die Testfilme erfüllten nicht die Voraussetzung, unter denen man Katharsis erwarten kann, und die gesellschaftlich relevanten Auswirkungen von Katharsis wurden nicht gemessen. Für das vorliegende Experiment wurden zwei Testfilme erstellt, ein Film, der entsprechend der Katharsis-Theorie Aggressionen mindert, und ein Film, der entsprechend alternativen Theorien Aggressionen intensiviert. Eine Kontrollgruppe sah einen neutralen Film. Gemessen wurden (a) die unspezifischen Aggressionen, (b) die Neigung zu aggressivem Verhalten im Alltag und (c) die Bereitschaft zu aggressiven Verallgemeinerungen. Der Film, der die Aggressionen mindern sollte, hat sie z. T. noch stärker erhöht als der Film, der sie erhöhen sollte. Dieses verblüffende Ergebnis und seine Konsequenzen werden ausführlich diskutiert.
Die Zeitschrift enthält in der Regel vier größere Aufsätze (Forschungsberichte), dazu Personalien (Laudationes bei Geburtstagen von Fachvertretern, Berufungen, Habilitationen sowie Nachrufe) und Buchbesprechungen. Gelegentlich ist dem Heft auch eine Kolumne/Gastessay vorangestellt.
Die Befürchtung negativer Auswirkungen von Gewaltdarstellungen war bereits einer der Gründe für die Payne Fund Studies, die zwischen 1927 und 1933 durchgeführt wurden (vgl. Kunczik u. Zipfel 1998).
Die Identifikation mit der Hauptfigur wurde nur in der Gruppe ermittelt, die den Experimentalfilm 1 gesehen hatte, weil die anderen Filmversionen keine Gelegenheit zur Identifikation boten und eine entsprechende Frage sinnlos gewesen wäre.