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2019 | OriginalPaper | Buchkapitel

10. Jenseits von Balint – Selbsterfahrungsgruppen in der Allgemeinmedizin

verfasst von : Gerhard Wilke

Erschienen in: Supervision und psychische Gesundheit

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Das Ehepaar Balint revolutionierte die Medizin mit ihren Selbsterfahrungsgruppen für Ärzte. Sie legten den Mitgliedern ihrer Gruppen nahe, nicht mehr sich selbst als das handelnde Subjekt bzw. den Patienten als das zu behandelnde Objekt zu betrachten. Ihr Ideal war eine Beziehung zwischen zwei verantwortlichen und erwachsenen Menschen. Solange der Arzt eine wirkliche Beziehung mit dem Patienten und dessen Familie herstellte, machte es Sinn, die Supervision auf Fallprobleme und die Übertragungsbeziehung zwischen Arzt und Patient zu fokussieren.
Beziehungen werden von der Politik und Verwaltung seit vier Jahrzehnten als primär betriebswirtschaftlich und leistungsorientiert angesehen. Aus dieser Sicht dient die Arzt-Patient-Beziehung der Kundenbefriedigung und der wirtschaftlichen Effizienz. Weswegen die Beziehung zwischen Arzt und Patient heutzutage nur noch beschränkt als haltend und heilungsfördernd angesehen werden kann. Eingebettet ist die heutige Arzt-Patienten-Beziehung in ein politisch regiertes Gesundheits- und Krankenwesen, das die Allgemeinmedizin in eine Art Fließbandsystem verwandelt hat. Der Arzt stellt nur noch Einzelkonsultationen zur Verfügung, nicht mehr eine heilsam wirkende Beziehung auf Dauer. Dies erscheint mir der schwerwiegendste Grund dafür zu sein, in Selbsterfahrungsgruppen mit Ärzten einen offenen, im Gegensatz zu einem eingeschränkten Reflexionsraum, zu eröffnen.
Mit anderen Worten: Jenseits von Balint, nämlich mithilfe der freien, analytischen Assoziationen ohne Thementabus und gruppenanalytisch, zu supervidieren.

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Literatur
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Metadaten
Titel
Jenseits von Balint – Selbsterfahrungsgruppen in der Allgemeinmedizin
verfasst von
Gerhard Wilke
Copyright-Jahr
2019
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-22193-5_10

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