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2017 | OriginalPaper | Buchkapitel

Kapitel XIII Der rechtlich relevante Sachverhalt und seine Qualifikation

verfasst von : Pietro Perlingieri

Erschienen in: Das italienische Zivilrecht in der Verfassungswirklichkeit

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Ein rechtlich relevanter Sachverhalt ist jedes Ereignis, das gemäß der Rechtsordnung geeignet ist, rechtlich bedeutsam zu sein. Die rechtliche Vorschrift sieht den Tatbestand des Eintritts des Ereignisses (das heißt des Sachverhaltes) vor und die Möglichkeit, dass dieses – menschliche (ein Spaziergang, der Abschluss eines Vertrages) oder natürliche (ein Gewitter) Ereignis -, wenn es verwirklicht ist, rechtliche Bedeutsamkeit und Wirksamkeit hat. Der Sachverhalt setzt durch sein Entstehen das vom Gesetz Vorgesehene um: die Rechtsordnung schreibt ihm eine Qualifikation und eine Regelung zu. Der konkrete Sachverhalt begründet durch sein Entstehen den Punkt des Zusammentreffens zwischen der Norm und ihrer Verwirklichung: Auf diese Weise findet die Rechtsordnung Umsetzung. Die Norm existiert in ihrer Umsetzung, indem sie vom Interpreten hinsichtlich des konkreten Falles festgestellt wird: Die Norm wird im Ereigniszeitpunkt konkretisiert und es wird ihr Geschichtlichkeit zugeschrieben; Konkretisierung und Geschichtlichkeit sind beide für die Norm wesentlich.

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Fußnoten
1
S. Pugliatti e A. Falzea, I fatti giuridici, (1945), rist., Milano, 1996, S. 3 ff.; M. Allara, Le nozioni fondamentali, cit., S. 191 ff.; A. Falzea, Efficacia giuridica, cit., S. 432 ff.; Ders., Fatto giuridico, in Enc. dir., XVI, Milano, 1967, S. 941 ff.; A. Levi, Teoria generale del diritto, 2 ed., (rist.), Padova, 1967, S. 225 ff.; C. Maiorca, Vicende giuridiche, in Noviss. dig. it., XX, Torino, 1975, S. 763 ff.; F. Santoro-Passarelli, Dottrine generali del diritto civile, 9 ed., rist., Napoli, 1980, S. 103 ff.; N. Irti, Introduzione allo studio, cit., S. 19 ff.
 
2
Der Sachverhalt ist erheblich, aber noch nicht (vollständig) wirksam, wenn das Interesse – das den rechtfertigenden Grund für das Verhalten, das als subjektive Rechtsposition (welche die Wirkung des Ereignisses ist) bewertet werden kann, darstellt – für seine Umsetzung ein weiteres Ereignis erfordert, damit dieses Ereignis sinnvollerweise auf ein Verhalten bezogen werden kann: A. Falzea, Efficacia giuridica, cit., S. 481 ff.; P. Perlingieri, Rapporto preliminare, cit., insbes. S. 90 ff.; N. Irti, Rilevanza giuridica, in Noviss. dig. it., XV, Torino, 1968, S. 1110 ff.; P. Perlingieri e P. Femia, Nozioni introduttive, cit., S. 94, wo auf die Figur des aufschiebend bedingten Vertrags als Beispiel für einen relevanten Sachverhalt Bezug genommen wird, welcher aber keine sogenannten Endwirkungen entfaltet, solange das zukünftige und unsichere Ereignis, das die Bedingung darstellt, nicht eintritt. Dies verhindert nicht, dass der Vertrag sogenannte vorläufige Wirkungen entfaltet (vgl. D. Rubino, La fattispecie e gli effetti giuridici preliminari, Milano, 1939, S. 107 ff.; A. Falzea, La condizione e gli elementi dell’atto giuridico, Milano, 1941, insbes. S. 192 ff.; R. Scognamiglio, Contributo alla teoria del negozio giuridico, Napoli, 1950, S. 290 ff.; E. Betti, Teoria generale del negozio giuridico, cit., S. 523 ff.; P. Perlingieri, I negozi su beni futuri, I, La compravendita di «cosa futura», Napoli, 1962, S. 24 ff., 29 ff.). Dies bedeutet, dass die Bedeutsamkeit, die der Wirksamkeit vorgeordnet ist, nur die Geeignetheit ist, die vorgesehen Rechtswirkung zu erzeugen, S. Pugliatti, La trascrizione, I, in Tratt. dir. civ. comm. Cicu e Messineo, Milano, 1957, S. 454 Fn. 22. Im Hinblick auf das Problem, ob der Sachverhalt der Grund der Rechtswirkung ist oder ob diese von der Norm abhängt, die die Relevanz des Sachverhalts bestimmt, geht R. Scognamiglio, Fatto giuridico e fattispecie complessa (Considerazioni critiche intorno alla dinamica del diritto), in Riv. trim., 1954, S. 337 ff. davon aus, dass nur die Norm die Quelle der Wirkungen ist.; eine Bedeutung des Sachverhalts bei der Erzeugung der Wirkung erkennen allerdings A. Falzea, zuletzt zitiertes Werk., S. 483 f., Fn. 92 und A. Cataudella, Fattispecie, in Enc. dir., XVI, Milano, 1967, S. 933 f. an.
 
3
P. Perlingieri, Profili del diritto civile, cit., S. 83 und Ders., Profili istituzionali, cit., S. 126 stellte fest, dass die normative Wirklichkeit keine vor der sozioökonomischen Wirklichkeit bestehende Einheit ist und von dieser unabhängig ist: die Rechtsordnung ist von der komplexen sozialen Wirklichkeit abhängig. Diesbezüglich s. umfassender supra Kap. V, insbes. § 69 ff.
 
4
Erheblich ist der von den Rechtsnormen beurteilte Sachverhalt: P. Perlingieri e P. Femia, Nozioni introduttive, cit., S. 90 und 92.
 
5
Zur Problematik des Besitzes und für weitere Hinweise s. in der jüngeren Literatur B. Troisi e C. Cicero, I possessi, in Tratt. di dir. civ. CNN, diretto da P. Perlingieri, Napoli, 2005; U. Grassi, La tutela esterna del possesso. Contributo allo studio delle fattispecie a qualificazione plurima, Napoli, 2006.
 
6
L. Cariota Ferrara, Il possesso come figura tipica di diritto soggettivo patrimoniale?, in Dir. giur., 1966, S. 705 ff., insbes. S. 710; zur Juridizität des Besitzes s. auch R. Cicala, Divisibilità e indivisibilità dell’obbligazione, in Ders., Saggi sull’obbligazione e le sue vicende, rist. ed. 1969, Napoli, 1986, S. 33 und FN 62.
 
7
P. Perlingieri, Profili istituzionali, cit., S. 127 f.; vgl. auch B. Troisi, Circolazione del possesso e autonomia privata, Napoli, 2003, S. 27 ff.; B. Troisi e C. Cicero, I possessi, cit., S. 21 ff.
 
8
Dieses Thema wird ausführlich behandelt von F. Prosperi, La famiglia non «fondata sul matrimonio», Camerino-Napoli, 1980, S. 77 ff. und passim; vgl. ferner P. Perlingieri, Norme costituzionali, cit., S. 129 sowie supra Kap. XI § 182 und infra Kap. XVIII § 323.
 
9
P. Perlingieri, Profili istituzionali, cit., S. 128 und s. ausführlicher infra Kap. XVII,§ 297 ff.
 
10
P. Perlingieri, o.l.u.c.
 
11
Vgl. infra § 213.
 
12
P. Perlingieri, Profili istituzionali, cit., S. 129; Ders., Profili del diritto civile, cit., S. 84.
 
13
P. Perlingieri e P. Femia, Nozioni introduttive, cit., S. 94 f.
 
14
Auch wenn man von unerheblichen Sachverhalten spricht, wird zwischen Unerheblichkeit und Gleichgültigkeit unterschieden: A. Levi, Attività lecita individuale ed attività discrezionale amministrativa, (1933), in Ders., Scritti minori di filosofia del diritto, II, Padova, 1957, S. 115; D. Barbero, Guerra e pace fra l’«interno» e l’«esterno» del diritto soggettivo, in Ders., Studi di teoria generale del diritto, Milano, 1953, S. 195 ff.; und vgl. N. Irti, Società civile. Elementi per un’analisi di diritto privato, Milano, 1992, S. 105 ff., nach welchem die unerheblichen Ereignisse wie jedes andere Ereignis gleich wie die Rechtsnormen beurteilt werden: die Kriterien für die rechtliche Beurteilung sind „auf alle Ereignisse anwendbar, lösen alle Fälle, bestätigen die Beurteilungen, die von den einzelnen Normen vorgesehen sind, oder schließen diese aus. Die Unerheblichkeit und die rechtliche Beurteilbarkeit eines Ereignisses sind kompatible Phänomene“ (ivi, S. 117); über das unerhebliche Rechtsgeschäft s. E. Betti, Teoria generale del negozio giuridico, cit., S. 113, 117, 121 ff.
 
15
P. Perlingieri e P. Femia, Nozioni introduttive, cit., S. 93. So schreibt N. Irti, Rilevanza giuridica, cit., S. 1095: „Der Sachverhalt ist nicht einfach ein Ereignis, sondern ist das Ereignis, das im und für das Recht besteht. Deshalb ist es notwendig, in der menschlichen Geschichte und in der natürlichen Wirklichkeit jene Ereignisse auszuwählen, die rechtliche Bedeutung haben. Der Sachverhalt löst nicht an sich die Eigenschaft aus, das Rechtsverhältnis zu errichten, zu ändern oder zu erlöschen: ein Ereignis ist rechtlich, weil es vom Gesichtspunkt des Rechts aus betrachtet wird. Das Problem des Sachverhalts deckt sich mit dem Problem des rechtserheblichen Ereignisses, des Ereignisses, das gemäß dem Kriterium der Juridizität bestimmt wird“.
 
16
P. Perlingieri, Profili istituzionali, cit., S. 131.
 
17
Art. 643 Abs. 2 c.c. sieht vor, dass, wenn ein gezeugtes aber noch nicht geborenes Kind zum Erben berufen wird, die Verwaltung dem Vater und in dessen Ermangelung der Mutter zusteht. Die Bestimmung ist dennoch nicht mit der Reform des Familienrechts abgestimmt und insbesondere nicht mit der neuen Formulierung des Art. 320 Abs. 1 c.c., welcher den Eltern gemeinsam die Verwaltung der Güter des ungeborenen Kindes zuschreibt. Zur Veranschaulichung des Inhaltes s. P. Perlingieri e P. Femia, Nozioni introduttive, cit., S. 95 s.
 
18
Vgl. infra § 204.
 
19
P. Perlingieri, Profili istituzionali, cit., S. 132.
 
20
P. Perlingieri, Remissione del debito, cit., S. 167 ff.; Ders., Il fenomeno dell’estinzione, cit., S. 28 ff.; Ders., Della cessione dei crediti, cit., S. 61 ff..; teilweise übereinstimmend C. Donisi, Il problema, cit., S. 390 ff.; vgl. auch infra Kap. XVII § 295.
 
21
S. Pugliatti, Precisazioni sulla causa, cit., S. 119 ff. und P. Perlingieri, Dei modi di estinzione, cit., S. 23 ff. Diesbezüglich vgl. infra § 213.
 
22
P. Perlingieri e P. Femia, Nozioni introduttive, cit., S. 101; vgl. auch infra Kap. XV § 247 und Kap. XVII § 295.
 
23
P. Perlingieri, Remissione del debito, cit., S. 162 ff.; L. Lonardo, Ordine pubblico, cit., S. 132 f.; die Reihe „Anfangssituation-Ereignis-Endsituation“, die in F. Carnelutti, Teoria generale del diritto, cit., S. 231 umrissen ist, ist dennoch im Bereich des abstrakten Ereignisses gelöst.
 
24
P. Perlingieri e P. Femia, Nozioni introduttive, cit., S. 101 f.
 
25
P. Perlingieri, Della cessione dei crediti, cit., S. 61 ff.; in diesem Sinne auch R. Nicolò, Il riconoscimento e la transazione nel problema della rinnovazione del negozio e della novazione dell’obbligazione, (1934–35), in Ders., Raccolta di scritti, I, cit., S. 416, allerdings anhand einer weniger bestimmten Terminologie, wo „Funktion“ einen „allgemeinen Zweck“, eine „gemeinsame Ursache“, eine Art Ordnungsschema für eine Vielfalt an Handlungen verschiedener Wirksamkeit bezeichnet und wo „Struktur“ die singuläre Bedeutung von „Wirksamkeit“, „Inhalt“ hat; einige beziehen „Funktion“ auf ein wirtschaftliches Geschäft, welches durch zahlreiche Geschäfte umgesetzt wird, von welchen jedes seinen eigenen „causa“ hat: G. Palermo, Funzione illecita e autonomia privata, Milano, 1970, S. 207 ff.; E. Gabrielli, Il pegno «anomalo», Padova, 1990, S. 131 ff.; C. Scognamiglio, Interpretazione del contratto e interessi dei contraenti, Padova, 1992, S. 428 ff.; G.B. Ferri, Negozio giuridico, cit., S. 79.
 
26
Vgl. supra Kap. VIII §§ 116, 123 und 124.
 
27
P. Perlingieri, Remissione del debito, cit., S. 127 ff.; Ders., Il fenomeno dell’estinzione delle obbligazioni, cit., S. 97 f.
 
28
P. Perlingieri e P. Femia, Nozioni introduttive, cit., S. 103.
 
29
Ähnlich P. Perlingieri, Profili istituzionali, cit., S. 133.
 
30
P. Perlingieri, o.l.u.c.
 
31
P. Perlingieri, o.u.c., S. 133 ff.
 
32
P. Perlingieri, o.u.c., S. 134.
 
33
P. Perlingieri, o.u.c., S. 135.
 
34
P. Perlingieri, o.u.c., S. 136.
 
35
P. Perlingieri, o.l.u.c.
 
36
P. Perlingieri, o.u.c., S. 136 f.
 
37
P. Perlingieri, o.u.c., S. 137.
 
38
P. Perlingieri, o.u.c., S. 138.
 
39
Vgl. N. Di Prisco, Procedimento (dir. priv.), in Enc. dir., XXXV, Milano, 1986, S. 836 ff.; s. auch P. Perlingieri, La concezione procedimentale, cit., passim; für das Verfahren zur Errichtung eines Vertrags s. auch die jüngste Untersuchung von A.M. Benedetti, Autonomia privata procedimentale, cit., passim.
 
40
P. Perlingieri, Profili istituzionali, cit., S. 139.
 
41
P. Perlingieri, o.u.c., S. 140.
 
42
P. Perlingieri, o.u.c., S. 140 f.
 
43
P. Perlingieri, o.u.c., S. 141.
 
44
Für die Beurteilung der Schutzwürdigkeit des Rechtsgeschäfts s. supra Kap. VIII §§ 119, 120 und 122.
 
45
P. Perlingieri, Profili istituzionali, cit., S. 141 f.
 
46
Vgl. supra Kap. XI, insbes. § 180 ff.
 
47
Zu der Unterscheidung zwischen Rechtmäßigkeit und Schutzwürdigkeit eines Rechtsgeschäfts s. supra Kap. VIII § 122.
 
48
P. Perlingieri, Profili del diritto civile, cit., S. 85 f.; P. Perlingieri e P. Femia, Nozioni introduttive, cit., S. 99.
 
49
Zu der wesentlichen Übereinstimmung der Auslegung des Gesetzes und der Auslegung der Rechtshandlung s. S. Pugliatti, Istituzioni di diritto civile, III, 2a ed., Milano, 1935, S. 230 ff.; E. Betti, Interpretazione della legge, cit., passim; P. Perlingieri, Interpretazione e qualificazione, cit., S. 29 ff.; Ders., Diritto comunitario, cit., S. 153; zuletzt E. Russo, L’interpretazione delle leggi civili, cit., S. 429, welcher davon ausgeht, dass die Bestimmungen über die Auslegung des Gesetzes (Art. 12 und 14 disp. prel.) und die Bestimmungen über die Auslegung des Vertrags (Art. 1362–1371 c.c.) ein „System“ der rechtlichen Regeln für die Auslegung bilden; P. Perlingieri e P. Femia, Nozioni introduttive, cit., S. 177 ff.; zu diesem Thema s. auch supra Kap. VIII § 127.
 
50
Vgl. infra § 212.
 
51
P. Perlingieri e P. Femia, Nozioni introduttive, cit., S. 177.
 
52
Vgl. unter anderen E. Betti, Interpretazione della legge, cit., S. 99 ff., 243 ff. und L. Cariota Ferrara, Il negozio giuridico nel diritto privato italiano, Napoli, 1944–1946, S. 686; kürzlich V. Roppo, Il contratto, cit., S. 462 f. Die herrschende Lehre behauptet den logischen und chronologischen Vorrang der Auslegung vor der Qualifizierung (s. für alle E. Betti, o.l.u.c.); andere hingegen vertreten einen chronologischen und logischen Vorrang der Qualifizierung vor der Auslegung (s. insbes. M. Casella, Il contratto e l’interpretazione. Contributo a una ricerca di diritto positivo, Milano, 1961, insbes. S. 70 und 133 ff.). Über die Dialektik Sachverhalt-Wert hat sich eine breite Literatur gebildet: vgl. unter anderen B. De Giovanni, Fatto e valutazione nella teoria del negozio giuridico, Napoli, 1958, passim; A. di Majo Giaquinto, L’esecuzione del contratto, Milano, 1967, S. 206 ff.; G.B. Ferri, Causa e tipo, cit., S. 46 ff.; S. Rodotà, Le fonti di integrazione del contratto, Milano, 1969, S. 82 ff.; C. Donisi, Il contratto con se stesso, Camerino-Napoli, 1982, S. 38 ff.
 
53
In diesem Sinne hat sich die Ausrichtung des Cassazione gefestigt: s. zuletzt Cass., 22. Juni 2005, Nr. 13399, in Contratti, 2006, S. 329 ff. m.Anm.v. P.G. Traversa, Contratto di… e qualificazione. Zu einer klaren kritischen Darstellung dieser Ausrichtung s. G. Scalfi, La qualificazione dei contratti nell’interpretazione, Milano-Varese, 1962, S. 12 ff., 15 ff. Einen ausdrücklichen Vorzug für die Technik der Subsumption äußern N. Irti, Rilevanza giuridica, cit., S. 1110 ff.; Ders., Norme e fatti, cit., passim; B. Grasso, Appunti sull’interpretazione giuridica, cit., S. 5 ff.; Ders., Formalismo giuridico, cit., S. 343 ff.
 
54
P. Perlingieri, Interpretazione e qualificazione, cit., S. 29 ff.; s. auch V. Rizzo, Interpretazione dei contratti, cit., S. 115 ff.; L. Bigliazzi Geri, L’interpretazione del contratto, in Cod. civ. Commentario Schlesinger, Milano, 1991, S. 21 ff.; C. Scognamiglio, Interpretazione del contratto, cit., S. 402 ff.; As. Di Amato, L’interpretazione dei contratti di impresa, cit., S. 61 ff.; B. Marucci, Conversione sostanziale e procedimento di qualificazione del contratto, Napoli, 2006, S. 127, 129 ff.
 
55
S. supra Kap. XII § 187 ff. und infra § 212.
 
56
P. Perlingieri e P. Femia, Nozioni introduttive, cit., S. 178.
 
57
P. Perlingieri, Interpretazione e qualificazione, cit., S. 32; dieser Hinweis wird von V. Rizzo, Interpretazione dei contratti, cit., S. 132 ff. aufgenommen, welcher ein weiteres Auslegungskonzept anbietet, in welches der Moment der Qualifikation münden sollte; s. ferner G. Zaccaria, Ermeneutica e giurisprudenza. I fondamenti filosofici nella teoria di Hans Georg Gadamer, Milano, 1984, S. 40 ff.; von einer gegenteiligen Tradition geht darauf H. Putnam, Il posto dei fatti in un mondo di valori, in Ders., Realismo dal volto umano, trad. it., Bologna, 1995, S. 289 ff. ein.
 
58
P. Perlingieri, o.l.u.c.; Anregungen in diesem Sinne findet man in G. Oppo, Profili dell’interpretazione oggettiva del negozio giuridico, Bologna, 1943, S. 16, Fn. 1. Die evolutive Auslegung des Rechtsgeschäftes verneinen hingegen C. Grassetti, L’interpretazione del negozio giuridico con particolare riguardo ai contratti, Padova, 1938, S. 69; Ders., Interpretazione dei negozi giuridici “inter vivos” (Diritto civile), in Noviss. dig. it., VIII, Torino, 1962, S. 905; L. Cariota Ferrara, Il negozio giuridico, cit., S. 695; jüngst C. Scognamiglio, Interpretazione del contratto, cit., S. 42, Fn. 73. Zu diesem Thema s. außerdem P. Perlingieri, Incidenza della programmazione sulle situazioni soggettive «del privato» (Premesse generali), (1971), in Ders., Il diritto dei contratti, cit., S. 44; V. Donato, La dottrina, cit., S. 638 ff.; V. Rizzo, Interpretazione dei contratti, cit., S. 160 ff.; L. Bigliazzi Geri, L’interpretazione del contratto, cit., S. 15, Fn. 17; As. Di Amato, L’interpretazione dei contratti di impresa, cit., S. 186 ff.; M. Pennasilico, L’interpretazione dei contratti tra relativismo e assiologia, cit., S. 737 ff.; B. Manfredonia, Del gradualismo nell’interpretazione dei contratti: uno pseudoprincipio?, Anmerkung zu Cass., 13. Oktober 2003, Nr. 15279, in Rass. dir. civ., 2005, S. 1142 ff.; s. auch supra Kap. XI § 179 und Kap. XII § 192.
 
59
P. Perlingieri, Interpretazione e qualificazione, cit., S. 33; P. Perlingieri e P. Femia, Nozioni introduttive, cit., S. 178.
 
60
Zu diesen Aspekten insbesondere s. V. Rizzo, Interpretazione dei contratti, cit., S. 189 ff., 218 ff.; und bereits G. Oppo, Profili dell’interpretazione oggettiva, cit., S. 117 ff., 133 ff., 149 ff.; L. Mosco, Princípi sulla interpretazione dei negozi giuridici, Napoli, 1952, S. 56 ff., 64; M. Casella, Il contratto e l’interpretazione, cit., S. 176 ff.; P. Perlingieri, Interpretazione e qualificazione, cit., S. 34 f.; neulich Ders., Il ruolo del diritto romano, cit., S. 334; As. Di Amato, L’interpretazione dei contratti di impresa, cit., S. 45 und 75; G. Alpa, G. Fonsi e G. Resta (Hrsg.), L’interpretazione del contratto. Orientamenti e tecniche della giurisprudenza, 2a ed., Milano, 2001, insbes. S. VIII und 361 ff.; M. Pennasilico, L’interpretazione dei contratti tra relativismo e assiologia, cit., S. 727 ff.
 
61
P. Perlingieri, Interpretazione e qualificazione, cit., S. 33; diesbezüglich s. infra § 212.
 
62
In diesem Sinn R. Sacco, Il concetto di interpretazione del diritto, cit., S. 150 ff. und P. Perlingieri, o.u.c., S. 33 f.; s. auch M. Pennasilico, La regola ermeneutica di conservazione, cit., S. 271 ff., welcher die Funktion der wirksamkeitserhaltenden Auslegung ex Art. 1367 c.c. in Bezug auf die Erzeugung von Wirkungen hervorhebt.
 
63
Für die verfestigte Ausrichtung in der Rechtsprechung: s. z. B. Cass., 16. Dezember 1982, Nr. 6980, in Rep. Foro it., 1982, Stichwort Contratto in genere, Sp. 607, Nr. 192 und Cass., 6. Juli 1983, Nr. 4576, in Rep. Giur. it., 1983, Stichwort Obbligazioni e contratti, S. 3038, Nr. 228; auch F. Carresi, L’interpretazione del contratto, in Riv. trim., 1964, S. 552 ff. gelangt zu diesem Schluss, indem er die logische Natur der Regeln über die Auslegung bestätigt.
 
64
Diese grundlegende Änderung der Perspektive wurde insbesondere von V. Rizzo, Interpretazione dei contratti, cit., S. 153 ff., 200 ff., 209 ff. bewirkt; in der deutschen Lehre s. für alle A. Lüderitz, Auslegung von Rechtsgeschäften, cit., S. 1 ff. und passim.
 
65
P. Perlingieri, Interpretazione e qualificazione, cit., S. 34. In derselben Denkweise mit weitreichenden und ausführlichen Ausführungen V. Rizzo, Interpretazione dei contratti, cit., S. 144 ff., nach dem in der Hermeneutik des Vertrags ein „Prinzip, das die Relativität der Situationen in Betracht zieht, anzunehmen ist: man kann so die einseitige, zweiseitige, mehrseitige Eigenschaft des Vertrags, seine entgeltliche, unentgeltliche Eigenschaft oder seine Eigenschaft der unentgeltlichen Zuwendung, seine formbedürftige oder formfreie Eigenschaft berücksichtigen; man kann berücksichtigen, ob es sich um einen Vertrag, der zum Familienrecht zählt, um einen individuellen Arbeitsvertrag, um einen kollektiven Arbeitsvertrag, um einen Gesellschaftsvertrag, um einen landwirtschaftlichen Vertrag, um einen Vertrag der öffentlichen Verwaltung, um einen Vertrag internationalen Privatrechts, um einen Vertrag, der auf der Grundlage allgemeiner Bedingungen geschlossen worden ist, handelt; man kann ferner berücksichtigen, ob dieser mit einem vorgegangenen normativen Vertrag oder Mustervertrag etc. verbunden war“ (ivi, S. 159).
 
66
P. Perlingieri, o.l.u.c.
 
67
So P. Perlingieri, o.u.c., S. 35; so auch G. Biscontini, Onerosità, corrispettività e qualificazione dei contratti. Il problema della donazione mista, Napoli, 1984, (rist. 1992), S. 41.
 
68
P. Perlingieri, o.l.u.c.; darüber s. unter anderen A. Cataudella, Sul contenuto del contratto, cit., S. 141 f., 149 ff.; Ders., I contratti, cit., S. 211; S. Rodotà, Le fonti di integrazione, cit., S. 102; C.M. Bianca, Diritto civile, III, cit., S. 500 und 515. Zum Phänomen der Ergänzung in Bezug auf die Erweiterung der Vertragsquellen und auf den Grundsatz der Subsidiarität s. supra Kap. VIII § 127.
 
69
Für kritische Feststellungen zum Prozess der Typisierung und der im Vertragsrecht angewandten typologischen Methode s. supra Kap. VIII §§ 121–124.
 
70
S. supra Kap. VI § 85.
 
71
P. Perlingieri, Profili del diritto civile, cit., S. 95; P. Perlingieri e P. Femia, Nozioni introduttive, cit., S. 109.
 
72
Zu diesem Problem P. Perlingieri, Dei modi di estinzione, cit., S. 106 ff.; s. auch infra § 214.
 
73
Zu diesem Thema s. Cass., 26. März 1971, Nr. 897, in Foro it., 1971, I, Sp. 1526; weitreichende Verweise af die Lehre und Rechtsprechung finden sich bei A. di Majo, Rilevanza del termine e poteri del giudice, Milano, 1972, S. 89 ff.
 
74
P. Perlingieri, Interpretazione e qualificazione, cit., S. 36.
 
75
Zur „Einheitlichkeit der Problematik der Theorie des Rechtsgeschäftes und des Rechtsverhältnisses“ s. P. Perlingieri, Dei modi di estinzione, cit., S. 16 f.
 
76
S. supra Kap. III § 32.
 
77
P. Perlingieri, Profili del diritto civile, cit., S. 95.
 
78
S. supra § 209 und Fn. 49 für die bibliografischen Hinweise.
 
79
P. Perlingieri, Interpretazione e qualificazione, cit., S. 37; P. Perlingieri e P. Femia, Nozioni introduttive, cit., S. 179.
 
80
Es handelt sich daher darum „vom Besonderen auszugehen, das vom konkreten Fall dargestellt ist, welcher Anlass gegeben hat für den Konflikt oder für widersprüchliche Fragen, um zum anderen Besonderen, welche von der Rechtsregel des konkreten Falles dargestellt ist, zu gelangen, ohne dabei das Allgemeine zu verneinen, sondern es im Besonderem selbst zu entdecken/wieder zu finden/aufzufinden“: G. Romano, Interessi del debitore, cit., S. 51. Dass sich die Beurteilung des Juristen immer um besondere Probleme und Fälle dreht und dass nur in der konkreten und individuellen hermeneutischen Situation das „Allgemeine“, das im Rechtstext versteckt ist, verstanden werden kann, wird von H.G. Gadamer, Verità e metodo, cit., S. 376, 394 festgestellt.
 
81
P. Perlingieri, Profili del diritto civile, cit., S. 95.
 
82
Zur Hierarchie der normativen Werte s. supra Kap. VIII § 112.
 
83
Man denke zum Beispiel an die besondere Qualifikation des Verfügenden oder an die äußeren Umständen, welche den Sachverhalt begleitet haben: so P. Perlingieri, Interpretazione e qualificazione, cit., S. 37; und s. supra § 211.
 
84
P. Perlingieri, o.l.u.c.; Ders., Il diritto civile e la complessità del sistema, cit., S. 13; P. Perlingieri e P. Femia, Nozioni introduttive, cit., S. 179 f., die feststellen, dass, wenn die Auslegung korrekt ist, „die Legalität korrekt in der Anwendung des Rechts auf den Sachverhalt zu Tage tritt und die Legitimität der Rechtsordnung aus dieser Anwendung gestärkt hervor geht: eine korrekte Methode bestimmt die Rechtsvorschriften, welche zu einem höchsten Grad die in der Regelung des Sachverhalts zusammenlaufenden Verfassungsprinzipen verwirklicht“ (ivi, S. 180); s. ferner G. Zagrebelsky, Il diritto mite, cit., S. 180 ff.
 
85
Zu diesem Aspekt und zur Rolle, welche Art. 12 disp. prel. c.c. und die Technik der Subsumption in der Einheitlichkeit und Komplexität der Rechtsordnung einnehmen, s. ausführlich supra Kap. XII § 187 ff. sowie Kap. VIII §§ 121–124.
 
86
S. supra § 211.
 
87
P. Perlingieri, Interpretazione e qualificazione, cit., S. 38; diesbezüglich s. infra Kap. XV § 247.
 
88
S. supra § 203; (in einem analogen Sinn) verwenden den Begriff „minima unità effettuale“ (Mindestwirkungseinheit) R. Cicala, L’adempimento indiretto, cit., S. 64 ff., 93 f.; P. Perlingieri, Profili istituzionali, cit., S. 155 ff.; G. Biscontini, Onerosità, cit., S. 42 und 76, und ivi in Fn. 212 weitere Hinweise. Von der causa als „Synthese der realen Interessen, auf deren Verwirklichung der Vertrag gerichtet ist (unabhängig von dem verwendeten – auch typischen – Vertragsmodell)“ handelt Cass., 8. Mai 2006, Nr. 10490, in http://www.cortedicassazione.it, welche die causa „in den Umkreis der funktionellen Dimension des Rechtsgeschäfts einschreibt, aber dieses Mal als individuelle Funktion des einzelnen, spezifischen, verwirklichten Vertrags“.
 
89
Die Wirkungen, die durch einen Sachverhalt „erzeugt“ werden können, können wiederum in begründende, ändernde und erlöschende Wirkungen eingeteilt werden, je nachdem, ob als Rechtsfolge des Sachverhalts ein Rechtsverhältnis begründet, geändert oder erlöscht wird. Oft spricht man von (begründenden, ändernden oder erlöschenden) „vicende“ des Rechtsverhältnisses, um von einem anderen Gesichtspunkt aus, dasselbe Konzept zu bestimmen: s. M. Allara, La teoria delle vicende del rapporto giuridico, Torino, 1950, S. 11 ff.; eine andere Dreiteilung in A. Falzea, Efficacia giuridica, cit., S. 490 ff.: in Bezug auf die vorher bestehende Situation unterteilen sich die Wirkungen in begründende (erneuern die vorher bestehende Situation: in diesem Sinn sind auch die ändernden und erlöschenden Wirkungen begründend), deklarative (werden nur erzeugt, wenn sie der bestehenden Situation konform sind) und präklusive Wirkungen (sie verhindern es, die Situation zu betrachten: sie werden erzeugt, wenn sie der Situation konform oder auch nicht konform sind). Die Dreiteilung der Wirkungen in begründend, ändernd und erlöschend ist geschlossen: die anderen „Arten“ können auf alle drei grundlegenden zurückgeführt werden (man denke an die sogenannten Feststellungswirkungen, an die reglementarischen, normativen, präklusiven Wirkungen, an die Qualifikationswirkungen). Diesbezüglich ist auf P. Perlingieri e P. Femia, Nozioni introduttive, cit., S. 104 ff. und ivi weitere Bibliografie zu verweisen.
 
90
P. Perlingieri, Profili istituzionali, cit., S. 154; Ders., Profili del diritto civile, cit., S. 90.
 
91
P. Perlingieri, Profili istituzionali, cit., S. 155; Ders., Profili del diritto civile, cit., S. 90.
 
92
P. Perlingieri, Profili istituzionali, cit., S. 156; Ders., Profili del diritto civile, cit., S. 90.
 
93
S. infra § 214.
 
94
P. Perlingieri, Profili istituzionali, cit., S. 156 f.
 
95
Für weitere Betrachtungen s. P. Perlingieri, o.u.c., S. 157 f.
 
96
P. Perlingieri, o.u.c., S. 158 f.; Ders., Profili del diritto civile, cit., S. 91.
 
97
Zu diesem Tatbestand s. P. Perlingieri, I negozi su beni futuri, I, cit., S. 27 ff.
 
98
In der Rechtsprechung wurde die Meinung bekräftigt, gemäß welcher die von den Vertragsparteien gewählte Benennung eines Handelsgeschäftes den Richter nicht bindet, sondern vielmehr ein Indiz für dessen Bewertung darstellt: die Bestimmung der Natur eines Vertrags „hängt nicht vom nomen iuris ab, welcher ihm von der einen oder der anderen Partei zugeschrieben wird, sondern vom wirklichen rechtsgeschäftlichen Willen, welcher aus der Untersuchung des Vertragsinhalts geschlossen wird, im Hinblick auf die praktische Zwecke, die von den Betroffenen verfolgt werden“ (Cass., 12. April 1996, Nr. 3444, in Guida al dir., 1996, Nr. 26, S. 49; unter anderen Cass., 16. Oktober 1980, Nr. 5563, in Boll. trib., 1981, S. 888 und Cass., 15. Januar 1992, Nr. 417, in Riv. dir. trib., 1992, II, S. 791 ff. m.Anm.v. A. Comella, Sui criteri distintivi fra contratto preliminare e contratto definitivo). Zu dieser Ausrichtung in der Rechtssprechung und für die bibliografischen Hinweise s. M. Pennasilico, Il contratto per persona da nominare, Milano, 1999, S. 125 ff. und M. Bussani, I singoli contratti, 4, cit., S. 21 f.
 
99
Diesbezüglich s. supra § 211 und Kap. VIII § 122 und Fn. 243.
 
100
S. infra Kap. XV § 247.
 
101
P. Perlingieri, Profili del diritto civile, cit., S. 91 f.
 
102
S. supra Fn 2.
 
103
S. infra Kap. XV § 249, sub E).
 
104
A. Giovene, Il negozio giuridico rispetto ai terzi, Torino, 1917, S. 49 f.; versteht die Nebenfolge als eine Folge des Rechtsgeschäfts, das der Intention der Parteien fremd ist und welche manchmal den Erwerb eines subjektiven Rechts eines Dritten bewirken kann; R. Nicolò, L’adempimento dell’obbligo altrui, Milano, 1936 (rist. 1978), S. 195 ff. unterscheidet die direkte Wirkung (Wirkungen, die durch einen „Kausalitätszusammenhang“ mit den Willenserklärungen verbunden sind, die gemäß der „typischen Funktion“ des Rechtsgeschäfts bestimmt werden kann) und die Nebenfolge (Wirkungen, die automatisch von Gesetz her erzeugt werden); s. auch C. Donisi, Il problema dei negozi giuridici unilaterali, cit., S. 147 ff.; es mangelt nicht an Begriffen „indirekte Folgen“ (A. Cataudella, I contratti, cit., S. 219) oder „externe Folgen“ (F. Galgano, Degli effetti del contratto, in Comm. cod. civ. Scialoja e Branca, Bologna-Roma, 1993, S. 2), um die Folgen, die der Vertrag als reine Rechtstatsache für Dritte erzeugt, zu bezeichnen. Alles dreht sich um die Beurteilbarkeit des Rechtsgeschäfts als entscheidende „Tatsache“ für die Lösung der Konflikte zwischen vielen möglichen Rechtsinhabern (s. G. Vettori, Consenso traslativo e circolazione dei beni, Milano, 1995, S. 55).
 
105
P. Perlingieri e P. Femia, Nozioni introduttive, cit., S. 110.
 
106
Das Erlöschen des Rechts ist hingegen oft eine sekundäre eventuelle Nebenfolge: zu verzichten bedeutet, das Recht abzulegen, es aus dem eigenen Vermögen auszuschließen. So P. Perlingieri, Appunti sulla rinunzia, (1968), in Ders., Il diritto dei contratti, cit., S. 110 kritisch gegenüber der traditionellen Meinung, nach welcher der Verzicht direkt oder indirekt das Erlöschen des Rechts bewirkt (bibliografische Hinweise ivi, S. 106 Fn. 5). Die Problematik wird tiefgehend behandelt in Ders., Remissione del debito, cit., insb. S. 162 ff.; s. ferner als Anmerkung zu Cass., 24. Juni 1968, Nr. 2115, Ders., Cessione del credito, remissione o rinunzia?, (1969), in Ders., Il diritto dei contratti, cit., S. 591 ff.
 
107
P. Perlingieri, Profili istituzionali, cit., S. 163 f.; Ders., Profili del diritto civile, cit., S. 92.
 
108
P. Perlingieri e P. Femia, Nozioni introduttive, cit., S. 111.
 
Metadaten
Titel
Kapitel XIII Der rechtlich relevante Sachverhalt und seine Qualifikation
verfasst von
Pietro Perlingieri
Copyright-Jahr
2017
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-30152-0_13

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