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Erschienen in: Zeitschrift für Arbeitswissenschaft 3/2022

23.06.2021 | Wissenschaftliche Beiträge

Kompatibilität und Belastungs-Beanspruchungs-Konzept aus der Sicht der Arbeitsmedizin

verfasst von: Prof. Dr. med. Bernd Hartmann

Erschienen in: Zeitschrift für Arbeitswissenschaft | Ausgabe 3/2022

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Zusammenfassung

Kompatibilität kennzeichnet die möglichst weitgehenden Übereinstimmungen zwischen menschlichen Eigenschaften und Arbeitsanforderungen an den Menschen. Sie stellt ein wesentliches Kriterium der Gebrauchstauglichkeit von Maschinen, Geräten und Werkzeugen dar. Auch der Wandel der Arbeit wird sich den Fragen der Kompatibilität stellen müssen.
Das Belastungs-Beanspruchungs-Konzept ist die akzeptierte gemeinsame Grundlage aller am disziplinären Kanon der Arbeitswissenschaft Beteiligten, um die direkten Wirkungen, Wechselwirkungen und Rückwirkungen der Arbeitsanforderungen und ihrer resultierenden Belastungen zu beurteilen.
Der Arbeits- und Gesundheitsschutz wendet sich heute neben hohen und aus gesundheitlicher Sicht zu begrenzenden Belastungen einem zunehmenden Anteil von Beschäftigten mit dauerhafter physischer Unterforderung zu: Optimale Arbeitsbedingungen sind nicht mehr allein durch die Begrenzung der Maximalbelastungen zu erreichen, sondern auch durch die Anreicherung der Arbeit mit einem Mindestmaß physischer Belastungen. Die Arbeitsanforderungen sollen mit den physischen Leistungsvoraussetzungen des Menschen „kompatibel“ sein.
Eine aktuelle Frage ist dann: Könnte die Übertragung des Begriffs der Kompatibilität auf andere Bereiche der Prävention am Arbeitsplatz einen neuen Blickwinkel ergeben und teils auseinanderdriftende Bestrebungen zusammenführen?
Das Ziel der Kompatibilitätsprüfung ist nicht zuerst die Begrenzung überfordernder bzw. schädigender Belastungen, sondern die Optimierung der Arbeit nach gesundheitlichen Kriterien und Leistungskriterien. Das sollte auch zur Freilegung gesundheitsförderlicher (salutogener) Potenziale der Arbeit führen. Arbeitssicherheit ist darin als notwendige, aber nicht hinreichende Niveaustufe eingeschlossen.
Eine Lösung könnte in einem interdisziplinären Prüfalgorithmus der Kompatibilität bestehen, der sich auf physische und psychische Belastungen richtet, von denen bekannt ist, dass ihre Optimierung Vorteile im Sinn der Stabilisierung und Förderung der Gesundheit bei möglichst hoher Arbeitsleistung bringt.

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Literatur
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Zurück zum Zitat Strasser H (1995) Ergonomische Arbeitsgestaltung nach Kompatibilitätsaspekten. In: Beanspruchungsgerechte Planung und Gestaltung manueller Tätigkeiten. ecomed, Landsberg, S 9–34 Strasser H (1995) Ergonomische Arbeitsgestaltung nach Kompatibilitätsaspekten. In: Beanspruchungsgerechte Planung und Gestaltung manueller Tätigkeiten. ecomed, Landsberg, S 9–34
Zurück zum Zitat Strasser H (2014) Visionen und Strategien der Kooperation von Arbeitswissenschaft/ Ergonomie mit Arbeitsmedizin und Sicherheitstechnik. Z Arb Wiss 68:209–212CrossRef Strasser H (2014) Visionen und Strategien der Kooperation von Arbeitswissenschaft/ Ergonomie mit Arbeitsmedizin und Sicherheitstechnik. Z Arb Wiss 68:209–212CrossRef
Metadaten
Titel
Kompatibilität und Belastungs-Beanspruchungs-Konzept aus der Sicht der Arbeitsmedizin
verfasst von
Prof. Dr. med. Bernd Hartmann
Publikationsdatum
23.06.2021
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Zeitschrift für Arbeitswissenschaft / Ausgabe 3/2022
Print ISSN: 0340-2444
Elektronische ISSN: 2366-4681
DOI
https://doi.org/10.1007/s41449-021-00256-9

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