2014 | OriginalPaper | Buchkapitel
Komplexe Ereignisse und kontingente Mengen. Anmerkungen zur Soziologie der Zahl
verfasst von : Prof. Dr. Maren Lehmann
Erschienen in: Die Ordnung des Kontingenten
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Wenn ‘Soziologie’ die Frage nach der Möglichkeit sozialer Ordnung stellt und dieses Fragen als Beobachtung der Kommunikation über diese Möglichkeit versteht, dann kann eine ‘Soziologie der Zahl’ nichts anderes beabsichtigen als die Beobachtung der Kommunikation über die Möglichkeit sozialer Ordnung im Medium des Zählens. Die Zahl interessiert weder als Bezeichnung einer Einzelheit noch einer Uniformität, sondern als Bezeichnung einer Varianz möglicher Ordnungsformen. Soziologisch ist letzteres die entscheidende Pointe – eine Zahl ist zwar eine potentiell ‘große Zahl’ (Desrosières 2005), aber sie ist dies nicht nur im Sinne einer Umfassung sehr vieler gleicher Elemente zu einer Menge, sondern auch (und vor allem) im Sinne einer kontextuellen Varianz an Verknüpfungsformen von Elementen und Mengen. Elemente unterscheiden sich, sie sind Individuen – und dies immer zugleich im Sinne einer allgemeinen und im Sinne einer besonderen Eigenheit, so dass
große Zahlen
immer ‘mikrodiverse’ Mengen bezeichnen: ‘mehr oder minder massierte Zufälle’ (Luhmann 2009: 23; 1997b).