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Auszug
Kein Unternehmen kann es sich leisten, Konflikte am Arbeitsplatz zu ignorieren — auch der öffentliche Dienst nicht. Im Arbeitsleben sind sie eher die Regel als die Ausnahme. Viele Konflikte lassen sich leicht ausräumen, werden im besten Fall produktiv genutzt, andere schwelen vor sich hin, eskalieren und machen die Zusammenarbeit unerträglich. Aber ungelöste Konflikte vergiften nicht nur die Arbeitsatmosphäre, sie lassen die Motivation sinken, die Fehler häufen sich, die Krankheitstage nehmen zu und die Produktivität ab. Konflikte innerhalb der öffentlichen Verwaltung professionell und systematisiert managen und lösen — das ist das Ziel des neu gegründeten „Runden Tisches Mediation und Konfliktmanagement in öffentlichen Organisationen“. Gründungsmitglieder sind das niedersächsische Justizministerium, die Landeshauptstadt München, die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, die Polizei Baden-Württemberg, die Kolpingstadt Kerpen, der Postillion e. V., die Universitätskliniken Hamburg-Eppendorf, Tübingen, Würzburg und Mannheim sowie das Klinikum der Universität München. Angelehnt an den „Round Table Mediation und Konfliktmanagement der deutschen Wirtschaft“ soll Vergleichbares nun auch im öffentlichen Sektor systematisch vorangebracht und weiterentwickelt werden. Mit dem Runden Tisch wollen sich die Pioniere des Konfliktmanagements im öffentlichen Sektor vernetzen, Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig bei der Einführung und Weiterentwicklung von Konfliktmanagement unterstützen. Studien haben bewiesen, dass gut aufeinander abgestimmte Elemente eines betrieblichen Konfliktmanagements die Kommunikations- und Konfliktkultur eines Unternehmens erheblich verbessern können. Für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen gleichermaßen stellt Konfliktmanagement ein Instrument werteorientierter Führung dar und verbessert die Organisationskultur. Das hat wiederum positive Auswirkungen auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter und kann ein entscheidender Faktor bei der Mitarbeitergewinnung sein. Weitere Informationen finden Sie unter www.rt-mkoe.de. Die niedersächsische Justiz professionalisiert jetzt ihr Konfliktmanagement, indem sie so genannte Konfliktnavigatoren ausbildet. Diese speziell geschulten Justizmitarbeiter fungieren als erste Anlaufstelle für ihre Kollegen, wenn diese Ärger am Arbeitsplatz haben und Hilfe suchen. Die Konfliktnavigatoren helfen zunächst, aus dem umfangreichen Beratungsangebot der niedersächsischen Justiz und der gesamten Landesverwaltung das passende Hilfsangebot herauszusuchen. In einem nächsten Schritt vermitteln sie je nach Bedarf Mediatoren oder Coaches, stellen den Kontakt her zu Ansprechpartnern in Suchtfragen, den Personal- und Richtervertretungen, den Gleichstellungsbeauftragten oder bringen bei Konflikten mit den Arbeitsabläufen die Organisationsberatung ins Spiel. Dabei können sie auf einen besonderen Navigationsatlas zurückgreifen, der landesweit sämtliche Konfliktbearbeitungsangebote auflistet. Der Startschuss für die Einführung des internen Konfliktmanagements ist nach Abschluss der Navigatorenausbildung für Ende des Jahres 2015 geplant. Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz: „Ein konstruktiver und strukturell angelegter Umgang mit Konflikten ist für die Stimmung innerhalb der Belegschaft und damit auch für die Qualität der Arbeit der Justiz von großer Bedeutung. Er fördert den fairen und respektvollen Umgang miteinander am Arbeitsplatz und verhindert Diskriminierung und Mobbing. Auch im Hinblick auf die Attraktivität der Justiz als Arbeitgeber ist es mir wichtig, dass wir hier mit der Wirtschaft gleichziehen und dieser Aufgabe das Gewicht verleihen, das ihr gebührt.“ …