2001 | OriginalPaper | Buchkapitel
Kritik der Mode, Managementmoden zu kritisieren
verfasst von : Alexander T. Nicolai, Fritz B. Simon
Erschienen in: Grenzen ökonomischen Denkens
Verlag: Gabler Verlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Das Verhältnis von jenen Konzepten, die als „Managementmoden“ bezeichnet werden, und dem wissenschaftlichen Diskurs der Managementlehre ist noch weitgehend ungeklärt. Die zumeist beraterinduzierten Managementmoden besitzen ihren Ursprung regelmäßig außerhalb der Wissenschaft im engeren Sinne. Managementmoden erlangen ihre Popularität aus der Dynamik, die aus dem Zusammenspiel von Beratungsindustrie, Wirtschaftsmedien, Managementbestsellern, Business Schools, „Management-Gurus“ sowie der Führungspraxis öffentlich gut sichtbarer Pionierunternehmen erwächst. Auch die Wissenschaft ist in diese Dynamik der gegenseitigen Beeinflussung eingebunden. Als Initiator einer Mode tritt sie jedoch praktisch nie auf. Die Rolle, die die Managementwissenschaften hinsichtlich der Modezyklen einnehmen, hat sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt. Dieser Artikel zeichnet am Beispiel der wissenschaftlichen Disziplin des Strategischen Managements diese Entwicklung nach. Dazu wird die Disziplin als ein soziales System im Sinne der Luhmannschen Systemtheorie verstanden. Vor diesem Hintergrund wird versucht, einen Beitrag zur Klärung des Verhältnisses der Managementwissenschaften zu den beraterinduzierten Managementmoden zu leisten. Es zeigt sich, daß zur Beurteilung von Managementmoden ihre Entstehungs- und Verwendungskontext zu berücksichtigen ist. Geschieht dies, wird deutlich, daß sie weder als ein quasi-wissenschaftliches Element zu behandeln sind noch zwingend als ein Symptom defizitärer Praxis. Statt dessen wird vorgeschlagen, Managementmoden zum Gegenstand wissenschaftlicher Reflexion zu machen und ihre Funktionalität bzw.