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12.09.2016 | Bankstrategie | Nachricht | Online-Artikel

Landesbanken kommen in Bewegung

verfasst von: Barbara Bocks

2 Min. Lesedauer

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Einige Landesbanken wollen sich von Altlasten bei Immobilien und Schiffskrediten befreien. Wie die Institute das angehen, ist allerdings sehr unterschiedlich.

Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) stellt ihre Minderheitsbeteiligung an der Hannover Leasing GmbH & Co. KG zum Verkauf, wie das Institut am 9. September 2016 mitteilte. Als Gründe nannte das Institut, dass sich das Umfeld für geschlossene Fonds in den vergangenen Jahren durch die spürbar geringere Nachfrage von Retailkunden und verschärfte regulatorische Rahmenbedingungen erheblich verändert habe. Die Fondsgesellschaft verwaltet nach eigenen Angaben knapp 200 geschlossene Beteiligungen und Publikumsfonds und beschäftigt zurzeit 170 Mitarbeiter. Mehr als 50 Prozent der verwalteten Vermögenswerte der Hannover Leasing von insgesamt rund 14 Milliarden Euro sind nach eigenen Angaben in Immobilien investiert. „Aufgrund der anhaltenden Stärke der Immobilienmärkte ist der Zeitpunkt für einen Verkauf der Hannover Leasing mit ihrer ausgewiesenen Immobilienexpertise günstig“, sagt Thomas Groß, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Helaba und Vorsitzender des Beirats der Hannover Leasing gegenüber der Presse. Die Veräußerung soll bis Mitte 2017 abgeschlossen sein.

Probleme mit Schiffskrediten

Etwas mehr Zeit für ihren kompletten Verkauf hat die HSH Nordbank. Bis Februar 2018 soll das Institut verkauft sein. Allerdings sind die Voraussetzungen wegen der angespannten Finanzlage der Bank schlechter als bei der Fondsgesellschaft der Helaba. Deshalb haben die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein der HSH Nordbank nach Medienberichten im Rahmen eines Beihilfeverfahrens der Europäischen Kommission bereits Anfang Juli dieses Jahres faule Schiffskredite im Buchwert von fünf Milliarden Euro erworben, um den Verkauf vorzubereiten. Insgesamt darf die HSH Nordbank 8,2 Milliarden Euro an notleidenden Schiffskrediten innerhalb des EU-Verfahrens verkaufen. 

Auch die Bremer Landesbank (BLB) ist durch ihre Schiffskredite in Schwierigkeiten geraten. Das Institut konnte sein entsprechendes Portfolio in Höhe von von 6,5 Milliarden Euro, die Hälfte davon notleidend, nicht aus eigenen Mitteln um 700 Millionen Euro berichtigen, wie es die Europäische Zentralbank (EZB) gefordert hatte. Daher ist die zuvor eigenständige Bremer Landesbank laut Medienberichten mittlerweile unter das Dach der norddeutschen Landesbank Nord LB geschlüpft. Darauf haben sich die Träger der BLB, also die Nord LB, die Freie Hansestadt Bremen und der Sparkassenverband Niedersachsen, Ende August geeinigt. Die Stadt Bremen erhält als Kaufpreis 180 Millionen Euro ausbezahlt, die wirtschaftlichen Beteiligungen der Stadt an dem Logistikunternehmen, Blg, der Wohnungsbaugesellschaft Brebau und der -genossenschaft Gewoba 82 Millionen Euro.

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