Martin Zielke, Chef der Commerzbank, hat große Pläne: Das Geldhaus soll digitaler, fokussierter und effizienter werden.
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Die Commerzbank will ihre im Herbst 2016 kommunizierte Strategie "Commerzbank 4.0" weiter Schritt für Schritt umsetzen und dabei die harte Kernkapitalquote bei mindestens zwölf Prozent halten. Vorstandsvorsitzender Martin Zielke sieht sein Haus als Innovationsführer auf dem deutschen Markt im Privatkundengeschäft und als Marktführer im Firmenkundengeschäft. "Wir machen die Commerzbank bis 2020 zur leistungsfähigsten Bank in Deutschland", versprach er bei der Präsentation des Ergebnisses für das abgelaufene Geschäftsjahr in Frankfurt am Main.
Martin Zielke, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank, sprach anlässlich der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt am Main. Das Institut soll digitaler und effizienter werden.
Commerzbank
Bis 2020 sollen 80 Prozent der Prozesse digitalisiert sein
Schlagworte sind dabei Fokussierung, Digitalisierung und Effizienz. "Oder in anderen Worten: Wir machen die Bank einfacher, schneller und besser", sagte Zielke. Bis zum Jahr 2020 will die Commerzbank rund 80 Prozent aller relevanten Prozesse digitalisieren. Schon Ende 2017 soll der Digitalisierungsgrad bei 50 Prozent liegen. Dazu hat das Institut 14 "Journeys", etwa zum Thema Zahlungsverkehr, gebildet, für die die hauseigene Innovationsschmiede "Digital Campus" Lösungen entwickelt. Eines der künftigen Angebote wird der Ratenkredit sein, der über die neue zentrale Vertriebsplattform "One" komplett digital abgewickelt werden kann. Der Kunde müsse dabei noch nicht einmal seine Bonitätsdaten eingeben, sondern könne einfach sein Konto auslesen lassen, auch wenn er es bei einer anderen Bank führt, erklärte Zielke. Bis zur Kreditentscheidung soll es nur 30 Sekunden dauern. Ab April werde das Angebot auch in den Filialen verfügbar sein. Bisher hatte die Commerzbank beim Ratenkredit mit einem externen Partner zusammengearbeitet. Das attraktive Geschäft will das Institut ab sofort allein machen.
Ergebnis hat deutlich nachgegeben
Das operative Ergebnis der Commerzbank betrug 2016 nur noch rund 1,4 Milliarden Euro, 2015 hatte es noch bei über 1,9 Milliarden Euro gelegen. Das Konzernergebnis fiel sogar von über eine Milliarde Euro auf 279 Millionen Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr. Trotz positiver Einmaleffekte, wie dem Verkauf der Visa-Europe-Anteile, sanken die Erträge vor Risikovorsorge von fast 9,8 Milliarden Euro auf etwa 9,4 Milliarden Euro. Per Ende 2016 lag die harte Kernkapitalquote bei 12,3 Prozent.
Dennoch spricht Commerzbank-Chef Zielke von einer "Wachstumsstory". Neben einem organischen Wachstum kann sich Zielke auch Zukäufe vorstellen, "wenn der Preis stimmt". Erst kürzlich hat die Commerzbank-Tochter Comdirect den Online-Broker Onvista gekauft. Die strategischen Ziele, die für 2016 gesetzt waren, unter anderem den Gewinn von einer Million Neukunden, hat das Institut laut Zielke alle erreicht. Zu den Zielen für die nähere Zukunft gehören die Eröffnung von sieben Flagship- und weiteren Filialen, der Ausbau des Services auf der Vertriebsplattform "One", die Ausweitung des Angebots für Firmenkunden und die Einführung von Robo Advisory bei der Tochtergesellschaft Comdirect. In den kommenden Wochen sollen außerdem die Verhandlungen mit den Arbeitnehmer-Vertretern über den Stellenabbau beginnen.
*SBC = Small Business Customers, **TFS = Trade Finance & Services
Quelle: Commerzbank