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1992 | Buch

Acta Demographica 1992

herausgegeben von: Professor Dr. Günter Buttler, Dr. Gerhard Heilig, Professor Dr. Gerhard Schmitt-Rink

Verlag: Physica-Verlag HD

Buchreihe : Acta Demographica

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Über dieses Buch

Dieser Band enthält 15 Aufsätze zu bevölkerungswissenschaftlichen Themen wie Frauenerwerbstätigkeit in der EG, sozialer Status der Frauen in England und in den Niederlanden, demographische Krisen, die Hungerkatastrophe um 1860 in Finnland und in den 30er Jahren in der Ukraine, nicht-lineare demographische Prozesse, Migration und Öffentliche Güter, Mortalitäts-Vorausschätzungen für Österreich, Fertilität in der DDR. Die Acta Demographica ist eine offizielle Publikation der Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft. Jeder Band umfaßt herausragende Beiträge zur Bevölkerungswissenschaft, die innerhalb der Arbeitskreise "Bevölkerungswissenschaftliche Methoden", "Geschichte der Bevölkerungswissenschaft", "Bevölkerungsökonomie" und "Demographie der Entwicklungsländer" der Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft oder an anderer Stelle im deutschen und europäischen Raum entstanden sind. Es werden sowohl empirische wie theoretische Beiträge veröffentlicht, die sich mit fachspezifischen und interdisziplinären Themen beschäftigen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Zur Arbeitstagung 1992 der Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft
Zusammenfassung
In Gosen bei Berlin fand im Wissenschaftlichen Kommunikations- und Konferenzzentrum der Humboldt-Universität zu Berlin vom 19. bis 21. Februar 1992 die 26. Arbeitstagung der Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft, verbunden mit der Jahresmitgliederversammlung statt. In Plenumsveranstaltungen und in drei Arbeitsgruppen wurden demographische, soziologische, ökonomische und familienpolitische Aspekte der Frauenerwerbstätigkeit behandelt, Themen, die gerade heute von besonderer Aktualität, vor allem in den neuen Bundesländern sind; denn hier waren bis zur Wiedervereinigung im Oktober 1990 rund 90% der Frauen im Erwerbsalter erwerbstätig.
Karl Schwarz
Frauenerwerbsbeteiligung in den Staaten der Europäischen Gemeinschaft
Zusammenfassung
Die Frage der Erwerbsbeteiligung von Frauen steht im Zentrum der politischen Bemühungen der Europäischen Gemeinschaft zur Verwirklichung des Gleichheitsgrundsatzes von Artikel 119 des EWG-Vertrags. Daher zielt eine Reihe konkreter Aktionen, die in den bislang drei Aktionsprogrammen zur Chancengleichheit vorgesehen sind, darauf ab, die Chancengleichheit für Frauen insbesondere auf dem Arbeitsmarkt zu fördern.
Bettina Knauth
The Economic and Social Status of British Women
Abstract
The economic activities and social standing of women are often confused in the same term “status”. Furthermore, improvements in women’s economic “status” in industrial societies are commonly held to account for demographic changes such as falling fertility and rising divorce. This paper takes a closer look at the work of women in the British economy to suggest that the connections between paid work and “status” are not so simple. While paid work can imply command over resources, autonomy and social respect, how much it does so depends upon a number of features of the job and the worker’s family. These include: working conditions, physical and social; hours; pay; control over earnings; prestige of the occupation, among others. On the whole, for men, both power and social prestige is correlated with the salary of their full-time job. For women this is less true, and the picture complicated by the time spent in unpaid work, not employed at all or working part-time. The diverse ways in which women combine their paid and unpaid duties create ceilings on the advance of their economic independence, and therefore also limit the extent to which the female labour market can be held responsible for changes in the family.
Angela Dale, Heather Joshi
Women and Work in the Netherlands
Some Notes About Female Labour Force Participation and the Nature of the Welfare State
Abstract
The Netherlands are a quite interesting case with regard to female employment. From a European perspective, for a long time the level of female labour force participation was remarkably low and only comparable with Ireland and the south of Italy. Since the early seventies however, a rapid increase can been noticed: more and more women choose to participate on the labour market. The still rather special relationship between women and work in the Netherlands is, however, indicated by the fact that at this moment more than 60% of the Dutch women work part-time.
Janneke Plantenga
Crises
Demographic Causes and Consequences
Abstract
In demography much scientific effort is invested to study the continuous. We have a whole range of statistical techniques to describe, analyze, and predict ongoing trends in fertility, mortality, and migration. Actually, it is the quintessence of population projection methods, life tables techniques and synthetic rates (such as the Total Fertility Rate, the Net Reproduction Rate, etc.) to assume continuity or at least a steady change. In reality, however, the world is not a tranquil flow of events. One might say that crises are a constituency of our existence. Sometimes they affect a whole population, sometimes a small group or an individual, in a few cases they might even endanger the existence of mankind.
Gerhard K. Heilig
The Patterns of Mortality During the Great Finnish Famine in the 1860s
Abstract
Detailed studies on the demographic consequences of pre-industrial subsistence crises are difficult to conduct in Western societies due to insufficient and missing data. Even for relatively recent, well-known famines such as the Great Irish Famine of 1846–51 the age- and sex-specific mortality rates, as well as the overall population losses are based on estimates and hence, are subject to considerable adjustments (e.g., Mokyr 1980, Boyle/Ó Grada 1986). Most historical famines occurred so long ago that the demographic impact and the magnitude of related mortality crises are open to discussion (Watkins/Menken 1985, Palloni et al. 1988). Certain aspects of famine demography, in particular social differentials in demographic behavior, have remained nearly untouched (Palloni 1987). The lack of adequate demographic data also hampers an investigation of the factors leading to famine crises.
Kari Pitkänen
Reconstructing Ukrainian Fertility During the Years of Cataclysms in the 1930s and 1940s
Abstract
Few nations of Europe have experienced such a continued series of crises and cataclysms as the population of the Ukraine over the course of this century. With little time to recover from the deep wounds of World War I and the following civil war of 1918–1921, the forced collectivism of 1931–33 brought about hunger and starvation only to be followed by the years of mass repressions 1934–37 and, subsequently, World War II. After this, periods of hunger came again, and during the 1950s the painful reconstruction of the economy began.
Wolfgang Lutz, Sergei Scherbov, Sergei Pirozhkov
Kontinuitäten und Brüche im bevölkerungswissenschaftlichen und bevölkerungspolitischen Denken in Deutschland während der letzten zwei Jahrhunderte
Zusammenfassung
Als Grundlage einer Standortbestimmung der deutschen Bevölkerungswissenschaft sind Rückblicke unabdingbar, eine weitergehende historische Perspektive kommt dagegen eher in den Geruch, akademische Spielerei — Dogmengeschichte — zu sein, die nun einmal zum Studium einer wissenschaftlichen Disziplin gehört, auf die man aber im allgemeinen gern verzichtet. Es mag deshalb geboten erscheinen, sich eines berühmten Gewährsmanns zu versichern, der geschrieben hat, daß “das allein... ein lohnendes literarisches Thema scheint, die Zeitbestimmtheit... der (jeweiligen) Bevölkerungslehre herauszuarbeiten und damit die geistesgeschichtliche Verwurzelung der in der Geschichte der Bevölkerungslehre vorkommenden Denkfehler herauszuarbeiten.” (Mackenroth 1953, 300). Mackenroth selbst hat das — wie vor ihm ausführlicher Mombert (1929) und kürzer Ungern-Sternberg/Schubnell (1950) — mit Eifer betrieben, und über die Denkfehler der Vordenker unserer Disziplin müßten wir eigentlich gut unterrichtet sein, wenn nicht das Aufdecken von Denkfehlern selbst ‘zeitbestimmt’, von einem Zeitgeist, einer Denkmode geprägt wäre und somit selbst mit Denkfehlern behaftet sein könnte, die erst in der Zukunft als solche erkannt würden.
Peter Marschalck
Seltsames Verhalten nichtlinearer demographischer Prozesse
Zusammenfassung
Ausgangspunkt der folgenden Arbeit ist die Frage, ob bzw. inwieweit die moderne Chaosforschung in der Demographie angewendet werden kann. Dazu vorab eine Bemerkung: Bei Gestaltung eines derartigen Einblickes bewegen sich die Autoren zwischen den Klippen mathematischer Unexaktheit einerseits und der Gefahr narrativer Geschwätzigkeit auf der anderen Seite. Es gehört eine Portion Unverfrorenheit dazu, über ein mathematisch tiefes Gebiet mit nicht einfachen Methoden — um ein solches handelt es sich in der Theorie nichtlinearer dynamischer Systeme — nahezu rein verbal zu berichten2. Neben der Gefahr der Scharlatanerie ist auch dem missionarischen Eifer und Totalitätsanspruch mancher Chaosforscher zu begegnen. Hier gilt es also, zwischen Scylla und Charibdis zu manövrieren. Oder weniger prosaisch ausgedrückt: Wenn man von beiden Seiten in etwa gleichem Ausmaß kritisiert wird, so besteht die Chance, daß man auf einem neuartigen und seltsamen Ozean einen einigermaßen zielführenden Kurs eingeschlagen hat.
Gustav Feichtinger, Alexia Prskawetz
Gesundheit: Steigende Ausgaben bei weniger Kranken?
Zusammenfassung
“Kostenexplosion im Gesundheitswesen” ist seit mehr als zwanzig Jahren eine häufig zu lesende Schlagzeile. Muß sich da nicht jeder Gesundheitspolitiker wie Don Quichotte fühlen, der gegen die übermächtigen Windmühlen des Gesundheitswesens zu kämpfen hat? Kann man da von Gesundheitsreformen mehr erwarten als neuen Konfliktstoff? Die aktuelle Situation stimmt pessimistisch. Nach einer Phase der relativen Konsolidierung eskaliert der Streit bereits wieder zwischen Ärzten, Krankenkassen und Politikern. Aber was hält nun die Windmühlen in Gang? Wind in Form von immer mehr Kranken? Oder drehen sich die Flügel auch ohne stärkeren Wind immer schneller, weil die Behandlungskosten steigen?
Günter Buttler, Norman Fickel
Migration und öffentliche Güter
Zusammenfassung
Je mehr Westeuropa zur Zielregion für Wanderungswillige aus Ost und Süd wird, desto stärker gerät die Migrationspolitik der Zuwandererländer ins Spannungsfeld von Partikularinteressen. Rasch, oft zu schnell, ist der Ruf nach Notstandsmaßnahmen zu vernehmen, nur weil die Zahl der Fremden steigt. Ebenso voreilig werden andere als Rassisten etikettiert, allein weil sie sich einer vorbehaltlosen Öffnung der nationalen Grenzen widersetzen. Kein Zweifel jedoch besteht, daß die Staaten Westeuropas mit dem Phänomen der Massenwanderung vor ein Problem gestellt sind, das demokratische Systeme in ihren Grundwerten bedroht.
Thomas Straubhaar
Der Einfluß der Zuwanderung auf die staatlichen Einnahmen und Ausgaben in Deutschland
Zusammenfassung
Alle westlichen Länder sind heute von Zuwanderungen betroffen. Die ökonomischen, sozialen und kulturellen Auswirkungen der Zuwanderung für die Einheimischen sind Gegenstand öffentlicher und wissenschaftlicher Kontroversen. Sorgen um negative Wirkungen der Immigration auf den Wohlstand der Einheimischen haben in Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern zu einem Anwachsen der Ausländerfeindlichkeit beigetragen.
Ralf Ulrich
Vorausschätzung der künftigen Mortalitätsentwicklung in Österreich unter Verwendung eines Modells parametrisierter Sterbewahrscheinlichkeiten
Estimating future mortality rates for Austria based on a model of parameterised mortality schedules
Zusammenfassung
Den Annahmen über die zukünftige Entwicklung der Sterblichkeit wird bei Bevölkerungsprognosen in der Regel weniger Bedeutung beigemessen als den Prognose-annahmen im Bereich der Fertilität sowie der Zu- und Abwanderungen (vgl. dazu auch Valkonen 1991, S.3). Beschränkt man sich bei der Betrachtung der Ergebnisse von Bevölkerungsprognosen auf die zahlenmäßige Entwicklung der Gesamtbevölkerung, so üben — vor allem in Staaten mit bereits hoher Lebenserwartung — die Mortalitätsannahmen tatsächlich einen geringeren Einfluß aus, als jene Entwicklungen, denen man Fertilität und Migration unterstellt. Darüber hinaus wird der Effekt, den unterschiedliche Mortalitätsentwicklungen für Bevölkerungsprognosen haben, erst bei langfristigen Prognosehorizonten sichtbar. Sowohl bei der Fertilität, besonders aber im Bereich der Migration lassen sich plausible Szenarien entwicklen, bei denen innerhalb eines verhältnismäßig kurzen Zeitraums unterschiedliche und zum Teil völlig konträre Entwicklungen unterstellt werden. Im Bereich der Mortalität sind solche “Kurzfristszenarien” wenig sinnvoll, außer man man zieht mögliche katastrophale Entwicklungen (Kriege, AIDS-Epidemien, Umweltkatastrophen) in Betracht.
Josef Kytir
Zur Analyse der Fertilität in der DDR im Zeitraum 1968 bis 1986
Zusammenfassung
Die demographische Analyse der Geburtlichkeit erfolgt zumeist unter den Aspekten:
1.
Wie groß ist die natürliche Reproduktion der Bevölkerung (Zahl der Lebendgeborenen)?
 
2.
Wie verändert sich das reproduktive Verhalten der Frauen (Zahl der Geburten)?
 
Jürgen Schott
Underdevelopment — Development
Report on a Study of Classification of the Countries of the World According to Their Stage of Development
Friedrich Vogel
Backmatter
Metadaten
Titel
Acta Demographica 1992
herausgegeben von
Professor Dr. Günter Buttler
Dr. Gerhard Heilig
Professor Dr. Gerhard Schmitt-Rink
Copyright-Jahr
1992
Verlag
Physica-Verlag HD
Electronic ISBN
978-3-642-48800-9
Print ISBN
978-3-7908-0566-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-48800-9