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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

Performanzuntersuchung zur politischen Urteilskompetenz von Schüler*innen

Auszüge aus der Forschungspraxis: Anwendungsbeispiel der objektiven Hermeneutik

verfasst von : Hendrik Schröder

Erschienen in: Schulische und außerschulische politische Bildung

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Qualitative Auswertungsverfahren benötigen ein Korrektiv, um die eigene, individuell-biografische Standortgebundenheit bei der Textinterpretation zu relativieren. Der vorliegende Beitrag zeigt am Beispiel eines schriftlichen politischen Urteils einer Schülerin, wie dies mit der Methode der Objektiven Hermeneutik gelingen und so die Qualität der Analyse maßgeblich gesteigert werden kann.

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Fußnoten
1
Unter prekären Verhältnissen versteht Schelle (2007, S. 381) primär das Fehlen von notwendigen finanziellen Ressourcen, ohne die aufwendige empirische Studien nicht zu realisieren sind.
 
2
Was unter Emotionen zu verstehen ist, wird intra- und interdisziplinär kontrovers diskutiert (Vaas 2000, S. 386). Der Fokus des vorliegenden Beitrags rechtfertigt keine ausführliche Darstellung dieser Diskurse. Eine Skizze hierzu findet sich z. B. bei Vaas (2000), Landweer (2007) und Hartmann (2010). Zur allgemeinen Orientierung und als Arbeitsdefinition werden im Folgenden Emotionen als subjektive Wertungen eines konkreten Phänomens aufgefasst (vgl. Schröder i. B.).
 
3
Vgl. hierzu beispielhaft die Unterrichtseinheiten zum Fall Pinochet (Massing 2003) und zum Castor-Transport (Kuhn 1997).
 
4
Schröder, Hendrik (i. B.) Zur Performanz der politischen Urteilskompetenz von Schüler*innen – Eine empirische Studie aus politikdidaktischer Perspektive (Arbeitstitel). Bremen.
 
5
Der vorliegende Beitrag kann freilich nur eine überblicksartige Einführung in die objektive Hermeneutik leisten. Für eine umfassendere Einführung siehe bspw. Oevermann (2003) und Kleemann et al. (2013).
 
6
Reichertz unterscheidet hier fünf verschiedene, objektiv hermeneutische Verfahren: „Die summarische Interpretation eines Textes unter Heranziehung eines breiten Kontextwissens“, „Die Feinanalyse eines Textes auf acht unterschiedlichen Ebenen“, „Die Sequenzanalyse jedes einzelnen Interpretationsbeitrages“, „Die ausführliche Interpretation der objektiven Sozialdaten“ und „Die Adaption der Begrifflichkeit der objektiven Hermeneutik, ohne allerdings das Verfahren anzuwenden.“ (Reichertz 1995, S. 225).
 
7
Aus forschungspragmatischen Gründen, womit in erster Linie das aufwendige und kleinschrittige Gruppen-Interpretationsverfahren der Methode gemeint ist, eignet sich die objektive Hermeneutik eher schlecht für die Analyse größerer Datenmengen (Reichertz 1995, S. 226 f.).
 
8
Vgl. zum Strukturbegriff in der objektiven Hermeneutik den Abschn. 6 im vorliegenden Beitrag.
 
9
Der auf der Tagung verteilte Textauszug umfasste fünfundzwanzig und nicht wie im hier abgebildeten Ausschnitt acht Zeilen. Diese Differenz ergibt sich daraus, dass im Rahmen der geleisteten Gemeinschaftsinterpretation, aus zeitlichen Gründen, lediglich die ersten acht Zeilen Gegenstand der Interpretation gewesen sind. Aus Platzgründen werden hier lediglich diese acht Zeilen wiedergegeben.
 
10
Auch eine Interpretation von Wort zu Wort ist in der objektiven Hermeneutik durchaus üblich (Kleemann et al. 2013, S. 130). Um die zur Verfügung stehende Zeit optimal ausnutzen zu können, bildeten im vorliegenden Fall jedoch einzelne Sätze die kleinsten Analyseeinheiten.
 
11
Es handelt sich dabei um insgesamt sechzehn Leitfragen, die hier aus Platzgründen nicht im Detail wiedergegeben werden können.
 
12
Aus Platzgründen kann im Folgenden lediglich die Analyse des ersten Satzes exemplarisch ausgeführt werden.
 
13
Um zusätzlich bei der späteren Feinanalyse der Deutungen auf die Originalformulierungen der Interpret*innen zurückgreifen zu können, wurde außerdem eine Audioaufzeichnung mittels Diktiergerät angefertigt.
 
14
Eine vollständige Ausarbeitung der Strukturen kann an dieser Stelle aufgrund des begrenzten Analyseausschnitts nicht erfolgen.
 
15
Dieser Befund lässt sich als Muster auch aus der Analyse der restlichen 111 schriftlichen Urteilsbegründungen herauskristallisieren. So tritt die Form der Urteilsrelativierung über die explizite Betonung einer subjektiven Perspektive auffällig häufig zutage.
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Performanzuntersuchung zur politischen Urteilskompetenz von Schüler*innen
verfasst von
Hendrik Schröder
Copyright-Jahr
2018
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-20618-5_3