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2012 | OriginalPaper | Buchkapitel

3. Die Folgen der Veröffentlichungspflicht für Nebeneinkünfte

verfasst von : Stephan Malessa

Erschienen in: Beruf – Politik – Transparenz

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Zusammenfassung

Eine neue Regelung – gerade im Fall eines Gesetzes –, die Auswirkungen auf das politische System hat, muss im Zuge einer Überprüfung der Systemkonformität auf ihre Auswirkungen auf andere Systemfaktoren untersucht werden. Dies wird hier anhand der Leitfrage, welche Folgen die Veröffentlichung der Nebeneinkünfte der Bundestagabgeordneten hat, beantwortet. Dabei kann zunächst geprüft werden, ob die formulierten Ziele erreicht wurden, darüber hinaus müssen aber auch betroffene Systemfaktoren auf Veränderungen hin überprüft werden.

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Fußnoten
1
Vgl. Decker, Konsens- oder mehrheitsdemokratischer Wandel des Parlamentarismus?, S. 857.
 
2
Vgl. Gesetzentwurf, BT-Drs. 15/5671, S. 4; Begründung des Antrags der Fraktionen SPD und Bündnis 90/Die Grünen, BT-Drs. 15/5698, S. 4; vgl. Bruder, Geuer, Studie: Nebentätigkeiten der Bundestagsabgeordneten, S. 2
 
3
Vgl. Jörg van Essen MdB, Deutscher Bundestag, 15. Wahlperiode, 184. Sitzung, 30. Juni 2005, Sten. Prot. S. 17402.
 
4
Vgl. van Aaken, Voigt, Verhaltensregeln, S. 11f.
 
5
Vgl. zur Aussagekraft von Umfragen zum Vertrauen in Parlamente Behnke, Ethik, S. 212.
 
6
Für die Untersuchung von Ethikregeln legt Behnke die Prinzipal-Agent-Theorie zugrunde. Angewendet auf die Offenlegungspflichten der Nebentätigkeiten hat der Agent Bundestag eine Ethik-Norm verfasst, um eine Informationsasymmetrie des Prinzipals Wähler auszugleichen, vgl. Behnke, Ethik, S. 71ff.
 
7
Für die Jahre 2005, 2006 und 2007 veröffentlichten 49, 123 und 529 Mitglieder des Bundestages ihre Nebentätigkeiten. Von 2006 zu 2007 ergab sich so eine Steigerung von 430,08 Prozent. Bei den Einkünften errechneten die Autoren eine Steigerung von 236,07 Prozent, vgl. Bruder, Geuer, Studie: Nebentätigkeiten der Bundestagsabgeordneten, S. 6f.
 
8
Vgl. Gesetzentwurf, BT-Drs. 15/5671, S. 4.
 
9
Vgl. Antrag der Fraktionen SPD und Bündnis 90/Die Grünen, BT-Drs. 15/5698, S. 4.
 
10
Vgl. Antrag der Fraktionen SPD und Bündnis 90/Die Grünen, BT-Drs. 15/5698, S. 4.
 
11
Vgl. Kapitel 2.4.1.3.
 
12
Vgl. Zeh, Sinn und Zweck des Parlaments, S. 485.
 
13
Vgl. von Oertzen, Expertenparlament, S. 91.
 
14
Vgl. von Oertzen, Expertenparlament, S. 292ff.
 
15
Drei Viertel der Bürger, die einen Abgeordneten kennen, haben aus der Zeitung über ihn erfahren, jeder Vierte kennt ihn von öffentlichen Veranstaltungen und jeder Zehnte hat private Kontakte, vgl. Patzelt, Algasiner, Abgehobene Abgeordnete, S. 511.
 
16
Ulrich Kelber MdB, „Wahlwerbung 2005“, www.​kelber.​de. Der Bundestagsabgeordnete veröffentlicht seine Steuererklärung, vgl. Ulrich Kelber MdB, „Gläserner Abgeordneter“, www.​kelber.​de.
 
17
Uwe Schummer MdB veröffentlicht seine Steuererklärung im Internet. Vgl. Uwe Schummer MdB, „Einkommen“, www.​uwe-schummer.​de. Der Abgeordnete bietet einen „Bürgervertrag“ an, in dem er Wählern regelmäßig Informationen und seine Einkommensteuererklärung sendet, wenn diese versprechen, zur Wahl zu gehen, vgl. Uwe Schummer MdB, „Bürgervertrag“, www.​uwe-schummer.​de.
 
18
Christian Lange MdB, Gläserne Taschen, www.​lange-spd.​de.
 
19
Christian Ströbele MdB ist ein Beispiel für einen Rechtsanwalt, der Einkünfte offen legt. Vgl. Christian Ströbele MdB, „Dokumente“, www.​stroebele-online.​de.
 
20
Bekannte Bindungen sind wichtig für politisches Vertrauen: „Wie würde sich der Wähler wundern, wenn der Abgeordnete nach dem Ringen in ‚Rede und Gegenrede‘ plötzlich mit der anderen Seite im Parlament stimmen würde?“, fragt Zeh, Sinn und Zweck des Parlaments, S. 485; vgl. auch Ruch, Berufsparlament, S. 245f.
 
21
Vgl. Rose-Ackerman, Corruption and government, S. 137.
 
22
Badura, Das politische Amt des Abgeordneten, S. 178.
 
23
Badura, Das politische Amt des Abgeordneten, S. 179.
 
24
Vgl. Holtmann, Die „Politische Klasse“, S. 41.
 
25
Vgl. Andrea Martel, Vom guten Parlamentarier. Eine Studie der Ethikregeln im US-Kongress, Bern, Stuttgart, Wien 2001, S. 94ff.
 
26
Vgl. Roßner, Offenlegungspflichten für Nebeneinkünfte von Bundestagsabgeordneten, S. 65.
 
27
Vgl. Kapitel 2.4.4.1.
 
28
Bundestagspräsident Norbert Lammert hat sich in seinen Ausführungsbestimmungen an der rechtlichen Grundlage der Verhaltensregeln aus der GOBT orientiert. Sie schreiben die Veröffentlichung vor, wenn durch die Beteiligung ein „wesentlicher wirtschaftlicher Einfluss auf das Unternehmen“ begründet wird. Vgl. GOBT, Anlage 1 § 1 Abs. 2 Satz 6 i. V. m. § 1 Abs. 4; Deutscher Bundestag, Ausführungsbestimmungen, Abs. 7.
 
29
Vgl. Hans Herbert von Arnim, „Herr Lammert, bitte handeln!“, in: Spiegel Online, www.​spiegel.​de.
 
30
Bundesverwaltungsgericht, Pressemitteilung, „Klagen von Bundestagsabgeordneten gegen Sanktionen nach den Transparenzregeln teilweise erfolgreich“, 30. September 2009, www.​bverwg.​de.
 
31
Vgl. BVerfGE 118, 277, 391.
 
32
Vgl. Kapitel 2.4.1.3.
 
33
Vgl. Volker Beck MdB, Deutscher Bundestag, 15. Wahlperiode, 184. Sitzung, 30. Juni 2005, Sten. Prot. S. 17400ff; Hans Christian Ströbele, in: Hans Christian Ströbele, Jörg van Essen, Notwendigkeit der Offenlegung von Politikereinkünften? Pro & Contra, in: ZRP 2005 (2), S. 71.
 
34
von Arnim, „Der gläserne Abgeordnete“, S. 32.
 
35
Kritisch auch Röper, vgl. Röper, Befangenheitsregelung, S. 430.
 
36
Vgl. Pehle, Das Abgeordnetenmandat, S. 541; Käßner, Nebentätigkeiten und Nebeneinkünfte der Mitglieder des Deutschen Bundestages, S. 181; Karl-Rudolf Korte, „Interessenkonflikte sind gefährlich“, Interview mit Stefan Ernst auf bild.de, www.​bild.​de; Hans Herbert von Arnim, Nebeneinkünfte von Bundestagsabgeordneten. Die Rechtslage nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 4. Juli 2007, in: DÖV 21, 2007, S. 897-907, S. 905; vgl. Transparency International, „Viele Baustellen: Korruptionsbekämpfung in der Politik“, in: Transparency International, Scheinwerfer, Oktober 2009 (45), S. 6; Katzemich, Müller, Nebentätigkeiten der Bundestagsabgeordneten, S. 20ff.
 
37
Vgl. § 3 der Verhaltensregeln für die Mitglieder des Deutschen Bundestages.
 
38
Vgl. von Arnim, Nebeneinkünfte von Landtagsabgeordneten, S. 1249.
 
39
Vgl. Gesetzesbegründung, BT-Drs 15/5671, S. 4.
 
40
Vgl. von Arnim, Der gekaufte Abgeordnete, S. 253.
 
41
Käßner kritisert die Unterscheidung zwischen selbstständigen Anwälten und Partnern einer Kanzlei. Wie detailliert die Angaben seien, dürfe nicht von der Rechtsform abhängen, vgl. Käßner, Nebentätigkeiten und Nebeneinkünfte der Mitglieder des Deutschen Bundestages, S. 182.
 
42
Vgl. Wilhelm Schmidt MdB, Deutscher Bundestag, 15. Wahlperiode, 184. Sitzung, 30. Juni 2005, Sten. Prot. S. 17397ff.
 
43
BVerfGE 118, 277, 381.
 
44
Vgl. Wilcox, Transparency and Disclosure in Political Finance, S. 10.
 
45
Untersucht wurden folgende Zeitungen, jeweils vom 5. Juli. Überregional: Bildzeitung, S. 1; Die Welt, S. 1, 2; Financial Times Deutschland, S. 1, 2; Frankfurter Allgemeine Zeitung, S. 1, 2; Handelsblatt, S. 1, 2; Süddeutsche Zeitung, S. 1, 4, 6. Regional: Berliner Morgenpost, S. 1, 3; Berliner Zeitung, S. 4; Berliner Zeitung, S. 2, 3; Kölner Stadt-Anzeiger, S. 2, 4; Hamburger Abendblatt, S. 1, 2; Neue Osnabrücker Zeitung, S. 1; Nürnberger Nachrichten, S. 15; Passauer Neue Presse, S. 1, 2; Sächsische Zeitung, S. 4; Stuttgarter Zeitung, S. 1, 2.
 
46
Vgl. zur Darstellung unterschiedlicher Framing-Methoden: Jörg Matthes, Matthias Kohring, Die empirische Erfassung von Medien-Frames, in: Medien & Kommunikationswissenschaften, 2004 (1), S. 56-75. Zur hier verwendeten Methode: S. 58f.
 
47
Am Tag der Veröffentlichung selber berichteten viele elektronische Medien und Internet-Portale. Der Internet-Dienst Polixea hat die Daten an diesem Tag zusammengefasst und gezählt. Daraus wurde der „typische“ Abgeordnete mit lokalen Mandaten und Ehrenämtern abgeleitet. Zudem differenzierte der Dienst nach Fraktionen. Diese Ergebnisse übernahmen viele elektronische Ad-hoc-Medien. Vgl. polixea.de, „Überraschendes Ergebnis der Veröffentlichung der Nebeneinkünfte von Parlamentariern“.
 
48
Untersucht wurden folgende Medien vom 6. Juli 2007. Überregional: Bildzeitung, S. 1; Die Welt, S. 2; Financial Times Deutschland, S. 11; Frankfurter Allgemeine Zeitung, Seite 4; Frankfurter Rundschau, S. 6; Handelsblatt, S. 3; Süddeutsche Zeitung, S. 5. Regional: Berliner Morgenpost, S. 6; Berliner Zeitung, S. 6; Berliner Zeitung, S. 2, 16; Der Tagesspiegel, S. 1,4,10; General-Anzeiger Bonn, S. 4; Hamburger Abendblatt, S. 5; Kölner Stadt-Anzeiger, S. 1, 3, 4; Mitteldeutsche Zeitung, S. 4; Neue Osnabrücker Zeitung, S. 9; Sächsische Zeitung, S. 2; Stuttgarter Zeitung, S. 6; Thüringer Allgemeine, S. 2.
 
49
Vgl. Kepplinger, Skandalierung, S. 74.
 
50
Vgl. BVerfGE 118, 277, 389f.
 
51
Vgl. Kapitel 3.5.1.
 
52
Vgl. ZDF, Sendung „Maybrit Illner“, 30. November 2008, www.​zdf.​de.
 
53
Vgl. Marvin Oppong, „Trend zum heimlichen Nebenjob“, in: www.​taz.​de, 4. Mai 2009.
 
54
Vgl. Jan Rosenkranz, „Was Politiker wirklich verdienen“, in: Stern 36, 2009, S. 26-38.
 
55
Vgl. Sven Röbel, „Heikle Nebeneinkünfte. Westerwelle kassierte Honorar von Liechensteiner Bank“, in: Spiegel Online, 23. Februar 2010, www.​spiegel.​de; Timo Pache, Nikolai Fichtner, „Lukrative Zweitverwertung. Geiz eines Vortragsreisenden“, in: ftd.de, 27. Februar 2010; Sueddeutsche.de, „Vielredner Westerwelle“, 25. Februar 2010, www.​sueddeutsche.​de. Deutscher Bundestag, „Veröffentlichungspflichtige Angaben“, www.​bundestag.​de.
 
56
Vgl.u. a. Florian Gathmann, „Nebenjob Abgeordneter. Einkünfte von Bundestags-Parlamentariern“, in: Spiegel Online, 1. März 2010, www.​spiegel.​de; bild.de, „Das verdienen sich unsere Parlamentarier dazu. Nebeneinkünfte der Bundestagsabgeordneten“, 1. März 2010, www.​bild.​de; Focus.de, „Schwarz-Gelb verdient Spitze. Abgeordneten-Nebentätigkeiten“, 1. März 2010, www.​focus.​de.
 
57
Vgl. BVerfGE 118, 277, 390ff.
 
58
Vgl. BVerfGE 118, 277, 367f.
 
59
Vgl. GOBT, Anlage 1 § 1 Abs. 4. Von Arnim argumentiert, der Gewinn sage nichts über Einflüsse aus, die Brutto-Veröffentlichung gebe präziser Auskunft über Einkünfte, vgl. von Arnim, Nebeneinkünfte von Landtagsabgeordneten, S. 1259.
 
60
Vgl. BVerfGE 118, 277, 366f.
 
61
Vgl. Kapitel 3.2.2.2.
 
62
Vgl. z. B. Bildzeitung, 6. Juli 2007, S. 1.
 
63
Vgl. BVerfGE 118, 277, 392.
 
64
Vgl. Kapitel 2.3.2.
 
65
Vgl. zur Bekanntheit von Missständen und zur vorgefassten Meinung von Journalisten, Kepplinger, Skandalierung, S. 62ff.
 
66
Vgl. Kepplinger, Skandalierung, S. 74f.
 
67
Kepplinger spricht in diesem Zusammenhang von einer „Goldader“ für eine Zeitung, vgl. Kepplinger, Skandalierung, S. 77.
 
68
Kepplinger, Skandalierung, S. 74; Leyendecker, Diskussion, S. 118.
 
69
Vgl. Kepplinger, Skandalierung, S. 23.
 
70
Kepplinger, Skandalierung, S. 43ff.
 
71
Vgl. Kepplinger, Skandalisierung, S. 75ff.
 
72
Handelsblatt, „Politik flunkert bei Zuverdiensten“, 6. Juli 2007, S. 3: „Offenbar sind Großkanzleien von der Offenlegung ihrer Mandate und deren Honorare befreit. Schließlich können unregelmäßige Einkünfte aus einer Quelle zu einer Jahresmeldung zusammen gefasst werden.“
 
73
Vgl. Pappi, Shikano, Bytzek, Der Einfluss politischer Ereignisse, S. 67f.
 
74
Vgl. Holtmann, Krappidel, Rehse, Droge Populismus, S. 90.
 
75
Jörg van Essen MdB, Deutscher Bundestag, 15. Wahlperiode, 184. Sitzung, 30. Juni 2005, Sten. Prot. S. 17402f; vgl. auch Jörg van Essen, in: Ströbele, van Essen, Notwendigkeit der Offenlegung von Politikereinkünften?, S. 71; Schon 1975 in Bezug auf das Diäten-Urteil: Norbert Achterberg, Parlamentsreform – Themen und Thesen, in: DÖV 1975, 833-848, S. 842.
 
76
Vgl. Jörg van Essen MdB, Deutscher Bundestag, 15. Wahlperiode, 184. Sitzung, 30. Juni 2005, Sten. Prot. S. 17402f; Hans Herbert von Arnim, Institutionalized Political Accountability and Political Corruption in Germany, in: Eberhard Bohne, Charles F. Bonser, Kenneth M. Spencer (Hrsg.), Transatlantic Perspectives on Liberalization and Demoratic Governance, Münster 2003, S. 460-488, S. 472.
 
77
Vgl. BVerfGE 118, 277, 347; Martin Morlok, Gutachten zu den verfassungsrechtlichen Möglichkeiten und Grenzen einer Offenlegungspflicht der Einkünfte der Abgeordneten, Düsseldorf 1996, S. 18; Groß, Erweiterung veröffentlichungspflichtiger Angaben von Mitgliedern des Deutschen Bundestages, S. 474.
 
78
Vgl. Waldhoff, Das missverstandene Mandat, S. 258, S. 260ff. Vgl. zur Definition wirtschaftlicher Inkompatibilitäten, Gerd Sturm, Die Inkompatibilität: Eine Studie zum Problem der Unvereinbarkeiten im geltenden deutschen Staatsrecht, München 1967, S. 9; Markus Schuppisser, Wirtschaftliche Interessenvertretung im Parlament? Das Rechtsinstitut der wirtschaftlichen Inkompatibilität; eine rechtsvergleichende und rechtspolitische Untersuchung unter Berücksichtigung der neueren französischen Inkompatibilitätsregelung, Zürich 1977.
 
79
Vgl. BVerfGE 118, 277, 299 und 381; Friedrich Karl Fromme, Publizität für „Beraterverträge“ von Abgeordneten?, ZRP 1972, S. 225, 228.
 
80
Die Auswirkungen der Norm auf bestehende Systemfaktoren ist eine der zentralen Fragen der Systemkonformitätsprüfung, vgl. Decker, Konsens- oder mehrheitsdemokratischer Wandel des Parlamentarismus?, S. 857f.
 
81
Die mittel- und langfristigen Folgen der Zusammensetzung konnten zum Zeitpunkt der Erhebung noch nicht abgesehen werden.
 
82
Vgl. Melanie Kintz, Daten zur Berufsstruktur des 16. Deutschen Bundestages, in: ZParl 37, 2006 (3), S. 461-470, S. 461. Die Autorin kritisiert die Methodik der Datenerhebung. Probleme sieht sie vor allem in den oft mangelhaften Angaben der Abgeordneten, der Vielfalt der Studienabschlüsse und Berufsbezeichnungen und der Systematik, die von Adalbert Hess entwickelt wurde, aber nicht der Professionalisierung der Politik Rechnung trägt und gewisse Berufsgruppen zu Unrecht zusammenfasst (z. B. Lehrer unter Beamte, obwohl viele heute Angestellte des öffentlichen Dienstes ohne Beamtenstatus sind). Dennoch werden die Kategorien verwendet, weil sie eine Möglichkeit zum Vergleich mit den zurückliegenden Wahlperioden ermöglichen. Für das Erkenntnisinteresse dieser Arbeit ist ein grobes Schema aus Freiberuflern/Selbstständigen und Angestellten des öffentlichen Dienstes/Beamten notwendig, die Aussagekraft der Daten ist daher als ausreichend zu bezeichnen.
 
83
Daten aus: Michael Feldkamp, Christa Sommer, Deutscher Bundestag, Referat Öffentlichkeitsarbeit, Parlaments- und Wahlstatistik des Deutschen Bundestages 1949– 2002/03, Berlin 2003, S. 13. Auswahl des Verfassers der für die Fragestellung relevanten Berufsgruppen.
 
84
Berechnungen des Autors nach den Daten: Feldkamp, Sommer, Parlaments- und Wahlstatistik, S. 13. Im Vergleich zur vorstehenden Tabelle „Anteile der Berufsgruppen an den Bundestagen der 15. und 16. Wahlperiode“ wurden die Anteile der Beamten und Angestellten des öffentlichen Dienstes sowie der Selbstständigen und Angehörigen freier Berufe zusammengefasst. Bevölkerung: Statistisches Bundesamt, „Ergebnisse des Mikrozensus, Erwerbstätige nach Stellung im Beruf“, www.​destatis.​de.
 
85
Im Jahr 1983 wurden Beamte, Angestellte und Arbeiter zusammen erfasst. Dieses Jahr wurde daher nicht berechnet.
 
86
Im Jahr 1984 wurden Beamte, Angestellte und Arbeiter zusammen erfasst. Dieses Jahr wurde daher nicht berechnet.
 
87
Daten für das Jahr 2005 aus: Statistisches Bundesamt, „Mikrozensus“, Fachserie 1, R4.2.2,2005, Schaubild 1, www.​destatis.​de.
 
88
Berechnung des Autors nach Daten von Kintz, Daten zur Berufsstruktur, S. 463ff.
 
89
Daten für 2006 und 2007: Statistisches Bundesamt, „Mikrozensus“, Fachserie 1, R4.2.2,2006, Schaubild 1, www.​destatis.​de und Statistisches Bundesamt, „Mikrozensus“, Fachserie 1, R4.2.2,2007, Schaubild 1, www.​destatis.​de.
 
90
Daten und Definition: Deutscher Bundestag, „Berufsstatistik, Vergleich Wahlperioden 13, 14, 15, 16“, S. 32ff, www.​bundestag.​de.
 
91
Auswahl relevanter Berufsgruppen des Autors nach Daten aus der Berufsstatistik Bundestag: Vergleich Wahlperioden 13, 14, 15, 16, S. 32f.
 
92
Vgl. Kapitel 3.3.5.3.1
 
93
Vgl. Deutscher Bundestag, „Liste der ausgeschiedenen Abgeordneten und deren Nachfolger“, www.​bundestag.​de.
 
94
Vgl. z. B. Peter Pragal, „In der der Doppelrolle“, in: Berliner Zeitung, 3. Dezember 2003, S. 1; Jan Boris Wintzenburg, „Eine unmögliche Situation“, Interview mit Hans-Olaf Henkel, in: stern.de, 27. Juli 2006, www.​stern.​de; Spiegel Online, „Röttgen soll Göhner als Beispiel dienen“, 23. Juli 2006, www.​spiegel.​de.
 
95
Vgl. Tagesspiegel.de, „Göhner verlässt den Bundestag“, 9. Mai 2007, www.​tagesspiegel.​de; Manager-Magazin.de, „Göhner legt Mandat nieder“, 9. Mai 2007, www.​manager-magazin.​de.
 
96
Diese Regelung wurde aus dem Regelwerk des niedersächsischen Landtages übernommen. Vgl. von Arnim, „Der gläserne Abgeordnete“, S. 32; vgl. auch Bundestags-Drucksache 15/5671, S. 4; Käßner, Nebentätigkeiten und Nebeneinkünfte der Mitglieder des Deutschen Bundestages, S. 36ff.
 
97
Vgl. Werner J. Patzelt, „Der Bundestag“, in: Oscar W. Gabriel, Everhard Holtmann (Hrsg.), Handbuch Politisches System der Bundesrepublik Deutschland, 3. Aufl., München und Wien 2005, S. 159-231, 172f.
 
98
Es gab in der Geschichte der Bundesrepublik auch schon Rücktritte nach Kritik an der Amtsführung des Bundestagspräsidenten. Vgl. Patzelt, „Der Bundestag“, S. 172.
 
99
Norbert Röttgen MdB, Deutscher Bundestag, 15. Wahlperiode, 184. Sitzung, 30. Juni 2005, Sten. Prot. S. 17400.
 
100
Deutscher Bundestag, Pressemitteilung, 18. Januar 2005.
 
101
Vgl. BVerwG Az: 6 A 1.08, 3.09, S. 18.
 
102
Vgl. z. B. Bildzeitung, „Otto Schily will weiter schweigen. Wirbel um Nebeneinkünfte“, 25. Oktober 2007, S. 2; Thomas Sigmund, „Streit um Nebeneinkünfte. Schily beruft sich auf Schweigepflicht“, in: Handelsblatt, 25. Oktober 2007, S. 4.
 
103
Vgl. BT-Drs. 16/8190; Deutscher Bundestag, Pressemitteilung, 22. Februar 2008, www.​bundestag.​de.
 
104
Vgl. z. B. Rolf Kleine, „44394 Euro Strafe für Schily?“, in: Bildzeitung, 21. Februar 2008, S. 2; Thomas Sigmund, „Schily wegen heimlicher Geschäfte gerügt. Bundestagspräsidium fordert Transparenz ein“, in: Handelsblatt, 21. Februar 2008, S. 4; Kai Beller, „Schily drohen 44000 Euro Bußgeld“, in: Financial Times Deutschland, 21. Februar 2008, S. 2; Süddeutsche Zeitung, „Oberverfassungsrichter Otto Schily“, 21. Februar 2008, S. 4.
 
105
Vgl. Deutscher Bundestag, Pressemitteilung, „Präsidium verhängt Ordnungsgeld gegen Schily“, 23. April 2008, www.​bundestag.​de.
 
106
Vgl. z. B. Kai Beller, „Schily klagt gegen den Bundestag“, in: Financial Times Deutschland, 24. April 2008, S.11.
 
107
Vgl. z. B. Rolf Kleine, Dirk Hoeren, „Ausgerechnet. Ex-Innenminister Schily 22017 Euro Strafe“, in: Bildzeitung, 24. April 2008, S. 2; Markus Decker, „Gleiches Recht für alle“, in: Frankfurter Rundschau, 24. April 2008, S. 4.
 
108
Vgl. Präsidium des Deutschen Bundestages, Feststellung eines Verstoßes gegen die Verhaltensregeln für Mitglieder des Deutschen Bundestages durch den Abgeordneten Volker Kröning, BT-Drs. 16/13973. Bereits am 9. März 2009 hatte das Bundestagspräsidium einen Verstoß gegen die Verhaltensregeln öffentlich gemacht. Vgl. Präsidium des Deutschen Bundestages, Feststellung eines Verstoßes gegen die Verhaltensregeln für Mitglieder des Deutschen Bundestages durch den Abgeordneten Volker Kröning, BT-Drs. 16/12194.
 
109
Vgl. Helmut Stoltenberg, „Schily-Klage vor Gericht“, in: Das Parlament, 31. August 2009, www.​bundestag.​de; focus.de, „Kröning muss zahlen“, 27. April 2009, www.​focus.​de. Vgl. auch Bildzeitung, „Verlierer“, 7. September 2009, S. 1.
 
110
Vgl. Volker Kröning, Pressemitteilung II vom 25. April 2009, www.​volker-kroening.​de.
 
111
Vgl. BVerwG Az: 6 A 1.08, 3.09.
 
112
BVerwG Az: 6 A 1.08, 3.09.
 
113
Vgl. Helmut Kerscher, „Schily muss nicht zahlen“, in: Süddeutsche Zeitung, 10. Oktober 2009, S. 7 sowie Süddeutsche Zeitung, „Teilerfolg für Schily“, 10. Oktober 2009, S. 1; Martin Lutz, „Nebeneinkünfte: Schily scheitert vor Gericht“, in: Die Welt, 10. Oktober 2009, S. 2; Frankfurter Allgemeine Zeitung, „Teilerfolg für Schily“, 10. Oktober 2009, S. 4; Bildzeitung, „Schily muss Nebeneinkünfte offenlegen“, 10. Oktober 2009, S. 1.
 
114
Vgl. Decker, Gleiches Recht für alle, S. 4; Thomas Sigmund, „Ex-Minister Schily facht Debatte über Nebeneinkünfte neu an“, in: Handelsblatt, 24. April 2008, S. 4.
 
115
Vgl. Sigmund, Ex-Minister Schily, S. 4.
 
116
Vgl. zum Ermessensspielraum des Bundestagspräsidenten auch die Entscheidung Lammerts, die Veröffentlichung der Nebeneinkünfte bis zum Nebentätigkeiten-Urteil des Bundesverfassungsgerichts auszusetzen, Deutscher Bundestag, Pressemitteilung, „Nach Klagen in Karlsruhe: Veröffentlichung zu MdB-Einkünften soll ausgesetzt werden“, 10. März 2006, www.​bundestag.​de. Zur öffentlichen Debatte über diese Entscheidung vgl. handelsblatt.com, „Nebeneinkünfte bleiben zunächst doch geheim“, 10. März 2006, www.​handelsblatt.​com; Frankfurter Allgemeine Zeitung, „Bundestag: Nebeneinkünfte der Abgeordneten bleiben vorerst unveröffentlicht“, 10. März 2006, www.​faz.​net. Die Organisation Transparency International forderte die Veröffentlichung der Nebentätigkeiten und argumentierte, das Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht habe keine aufschiebende Wirkung, vgl. Transparency International, Pressemitteilung, „Transparency fordert überfällige Veröffentlichung der Abgeordneten-Nebentätigkeitsbezüge“, 1. August 2006, www.​transparency.​de.
 
117
Norbert Lammert, in: Sönke Petersen, „Bundestag hat kein Monopol auf Meinungsbildung.“ Interview mit dem neuen Präsidenten des Deutschen Bundestages, Dr. Norbert Lammert, in: Das Parlament 2005 (43), www.​bundestag.​de.
 
118
Vgl. Burkhard Küstermann, Das Transparenzgebot des Art. 21 Abs. 1 Satz 4 GG und seine Ausgestaltung durch das Parteiengesetz, Osnabrück 2003, S. 220f.
 
119
Vgl. Patzelt, „Der Bundestag“, S. 172f.
 
120
Vgl. Deutscher Bundestag, Gesetzentwurf zur Änderung des Grundgesetzes vom 2. April 2003, BT-Drs. 15/751.
 
121
Vgl. Borchert, Ärgernis, S. 210.
 
122
Vgl. von Arnim, Die Besoldung der Politiker, S. 8. Von Arnim hält eine solche Kommission sogar für verfassungswidrig. In Bezug auf die Entschädigung verweist Badura auf den Vorbehalt parlamentarischer Entscheidung, vgl. Badura, Das politische Amt, S. 184. Elisa Hoven illustriert Entscheidungen des Bundestages in eigener Sache am Beispiel der geplanten Erhöhung der Diäten im Jahr 2008, vgl. Elisa Hoven, Entschädigungsleistungen an Abgeordnete des Deutschen Bundestages. Bewertung und Fortentwicklung der Reform vom 1. Januar 2008, in: ZParl, 2008 (2), S. 233– 248, S. 244ff.
 
123
Vgl. Behnke, Ethik, S. 224ff.
 
124
Vgl. Behnke, Ethik, S. 70f.
 
125
Behnke legt die Prinzipal-Agent-Theorie zugrunde. Übertragen auf die Offenlegungspflichten der Nebentätigkeiten hat der Agent Bundestag eine Ethik-Norm verfasst, um eine Informationsasymmetrie des Prinzipals Wähler auszugleichen, vgl. Behnke, Ethik, S. 71ff.
 
126
Martel kritisiert im Hinblick auf die USA, dass vor diesem Hintergrund entstandene Regelungen nie ein in sich geschlossenes System aufweisen. Martel, Vom guten Parlamentarier, S. 236.
 
127
Vgl. BVerfGE 111, 160, 175; BVerfGE 118, 277, 374; Roßner, Offenlegungspflichten für Nebeneinkünfte von Bundestagsabgeordneten, S. 66.
 
Metadaten
Titel
Die Folgen der Veröffentlichungspflicht für Nebeneinkünfte
verfasst von
Stephan Malessa
Copyright-Jahr
2012
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-19741-8_3