Nachhaltigkeitsorientierte Weiterentwicklung von Industrie- und Gewerbeparks

Auszug

Als 1989 im Industriegebiet der dänischen Mittelstadt Kalundborg von einer Projektgruppe von Gymnasiasten die Existenz einer sogenannten „industrieller Symbiose“ entdeckt wurde¹ und in den USA mit einem Artikel von Frosch/Gallopoulos der erste wissenschaftliche Artikel zur Idee ökoindustrieller Systeme erschien², schlug de facto fast gleichzeitig an zwei Stellen der Welt die Stunde null für eine völlig neue, systemische Betrachtung industrieller Gebiete und deren material- und energiewirtschaftlicher Vernetzungspotenziale. Mit der Vorstellung der „Industriellen Symbiose von Kalundborg“ auf der vielbeachteten „Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung“ (UNCED) im Juni 1992 in Rio de Janeiro erlangte die Idee quasi über Nacht weltweite Bekanntheit und löste damit ein enormes wissenschaftliches Forschungsinteresse aus, das nicht nur die Erfolgsprinzipien des Phänomens Kalundborg systematisch zu identifizieren suchte, sondern gleichzeitig auch den weltweiten „Sternenhimmel“ an Industriegebieten mit Hilfe der neuen Brille abzusuchen begann. Der Gedanke, neue Industriegebiete künftig bereits als in ihrer Planungsphase sog. „Eco-industrial parks“ EIP zu designen oder bestehende zu „Zero Emissions Parks“ weiterzuentwickeln, verbreitete sich rasch und mit großer Euphorie, die sich alsbald in entsprechenden Projektvorhaben niederschlug³. …