Immissionsschutz

Auszug

Am 31.01.2013 veröffentlichte die WHO erste Ergebnisse einer Studie über Gesundheitsrisiken von Feinstaub. Demnach kann eine längerfristige Belastung mit so genanntem Feinstaub der Größe 2,5 μm (PM 2,5) zu Arteriosklerose führen und Atemwegserkrankungen insbesondere auch bei Kindern auslösen. Die WHO befürchtet zudem einen Zusammenhang zwischen erhöhten PM 2,5-Werten und der Entwicklung des Nervensystems, der kognitiven Funktionen und Diabetes; außerdem werden kausale Beziehungen zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen befürchtet. Über 80 % der Europäer sind Konzentrationen von Feinstaub oberhalb der WHO-Grenzwerte ausgesetzt. Dadurch sinkt die durchschnittliche Lebenserwartung um 8,6 Monate. Die WHO befürwortet deshalb Änderungen der bestehenden EU-Luftqualitätsrichtlinie, weil deren derzeitiger Grenzwert für PM 2,5 doppelt so hoch ausfällt wie die empfohlenen Richtwerte der WHO. Die WHO empfiehlt des Weiteren die Absenkung ihrer bestehenden Grenzwerte für Stickstoffdioxid (NO₂), die mit denen der EU Luftqualitätsrichtlinie identisch sind. NO₂ ist ein toxisches Gas, das bei der Verbrennung zu Heizzwecken, der Stromerzeugung und vor allem in Fahrzeugmotoren entsteht. Die Ergebnisse der WHO deuten darauf hin, dass bereits kurzfristige NO₂-Expositionen bei Konzentrationen in Höhe der derzeitigen EU-Grenzwerte mit Sterblichkeit und Symptomen der Atemwege in Verbindung zu bringen sind. …