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06.12.2012 | Klimawandel | Schwerpunkt | Online-Artikel

Europäische Umweltagentur legt Bewertung der Auswirkungen des Klimawandels vor

verfasst von: Julia Ehl

2 Min. Lesedauer

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Der von der europäischen Umweltagentur veröffentlichte Bericht "Klimawandel, Auswirkungen und Gefährdung in Europa 2012" (englischsprachiger Bericht) zeigt das Ausmaß der bereits objektiv feststellbaren Auswirkungen des Klimawandels in Europa. Der Bericht bildet eine Grundlage zur Entwicklung der Europäischen Anpassungsstrategie der Europäischen Kommission, die im März 2013 der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll.

Der Bericht fasst Beobachtungen und Zukunftsprognosen zusammen:

Temperaturanstieg auf dem europäischen Festland

Zwischen 2002 und 2011 lag die Temperatur durchschnittlich um 1,3° C über dem vorindustriellen Niveau. Ohne ambitonierte globale Klimaschutzpolitik und deren Umsetzung werden anhand von Klimamodellen Temperaturerhöhungen um 2,5 bis 4 °C prognostiziert.

Extremwetterereignisse

Hitzewellen haben in Bezug auf Häufigkeit und Dauer nachweislich zugenommen. Niederschläge in südlichen Regionen sind rückläufig, in nördlichen Regionen nehmen sie zu. Angenommen wird, dass Flusshochwasser insbesondere in Nordeuropa zunehmen werden, da der Wasserkreislauf durch die hohen Temperaturen verstärkt wird.
Trockenperioden haben sich in Südeuropa in Bezug auf Intensität und Häufigkeit verstärkt.

Abschmelzen der Eisvorkommen

Die Erwärmung der Arktis vollzieht sich schneller als in anderen Regionen. Im Zeitraum 2005 bis 2009 wurde beim grönländischen Eisschild ein Masseverlust von jährlich 250 Mrd. Tonnen verzeichnet. In den Alpen haben sich die Gletscher in den letzten 150 Jahren um rund zwei Drittel ihres Volumens verkleinert. Die betrachteten Modelle sehen die Fortsetzung dieses Negativtrends.

Anstieg des Meeresspiegels

Im 20. Jahrhundert wurde ein durchschnittlich jährlicher Anstieg von 1,7 mm verzeichnet. In den vergangenen Jahrzehnten stieg dieser Wert auf 3 mm pro Jahr an. Diverse Prognosen aus unterschiedlichen Studien weichen sehr stark von einander ab. Unbestritten ist jedoch, dass sich der Anstieg vergrößern wird. Durch die verschiedenen tektonischen Verhältnisse sind die Auswirkungen auf die europäischen Küsten unterschiedlich.

Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit

Schon jetzt ist eine Verlängerung der Pollenflugzeiten zu verzeichnen. Von Pollenallergien betroffene Menschen werden über einen längeren Zeitraum beeinträchtigt. Auch verändern sich die Lebensbedingungen für Schädlinge wie Zecken und krankheitsübertragende Mücken und Sandmücken, so dass das Verbreitungsgebiet vergrößert wird.

Veränderungen bei Pflanzen und Tieren

Vielfach wird ein verfrühtes Blühen von Pflanzen festgestellt, eine Verlagerung des Standorts in nördlichere oder höher gelegene Regionen, der auf die Erwärmung der Lebensräume zurückzuführen ist, wird festgestellt. Wenn die Migrationsrate nicht ausreichend ist, um mit der Geschwindigkeit des Klimawandels Schritt zu halten, sind diese Arten vom Aussterben bedroht.

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