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2002 | Buch

Nachfolge in mittelständischen Familienunternehmen

Handlungsempfehlungen aus Sicht der Unternehmensführung

verfasst von: Petra Stephan

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

Buchreihe : Unternehmensführung & Controlling

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Über dieses Buch

Zahlreiche mittelständische Familienunternehmen sehen sich in naher Zukunft mit der Herausforderung konfrontiert, ihre Unternehmensnachfolge erfolgreich zu gestalten um das langfristige Überleben des Unternehmens zu sichern. Europaweit sind rund ein Drittel der mittelständischen Unternehmen mit bis zu 21 Millionen Beschäftigten betroffen. In diesen Unternehmen erweist sich die Regelung der Unternehmensnachfolge nicht selten als herausragendes Ursachenfeld für die Gefährdung ihrer Existenz. Demgegenüber bieten sinnvoll vorgenommene Nachfolgeregelungen durchaus weitreichende Chancen für eine besonders erfolgreiche Weiterentwicklung und damit die nachhaltige Zukunftssicherung eines mittelständischen Unternehmens. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung des Treffens von Nachfolge­ entscheidungen im Mittelstand hat sich auch die Betriebswirtschaftslehre in den letzten Jahren verstärkt mit dieser Thematik beschäftigt. Die Unternehmensnachfolge wurde aus verschiedenen Perspektiven, insbesondere jedoch aus steuerlicher Sicht beleuchtet. Die Behandlung der Unternehmensnachfolge als Führungsphänomen und gegebenenfalls gar als Führungsproblem blieb allerdings regelmäßig aufwenige Teilaspekte beschränkt. Die vielfach erhobene Forderung nach einem umfassenden Führungskonzept für die Gestaltung und Lenkung der Unternehmensnachfolge veranlasste Petra Stephan, sich im Rahmen ihrer Dissertation aus Sicht der Unternehmensführung mit der Nachfolgethematik im Mittelstand zu beschäftigen. Sie entwickelt in der hier vorliegenden Arbeit praktizier­ bare Handlungsempfehlungen für die Bewältigung der mit der Nachfolge typischerweise einhergehenden Führungsprobleme in mittelständischen Familienuntemehmen. Dabei stützt sich die Autorin mit ihrer durchgängig betriebswirtschaftlich fundierten Argumentation nicht nur auf umfangreiche theoretische Kenntnisse, sondern auch auf praktische Erfahrungsberichte, die aus Gesprächen mit betroffenen Unternehmern sowie aus bereits vorliegenden empirischen Untersuchungsergebnissen gewonnen wurden.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
An der Führungsspitze eines Familienunternehmens findet in der Regel alle 25 bis 35 Jahre ein partieller oder gesamter Generationswechsel statt.1 In naher Zukunft sind bis zu 700.000 westdeutsche mittelständische Unternehmen von der Nachfolgeproblematik betroffen.2 Knapp ein Fünftel des westdeutschen Unternehmensbestandes und ca. 4 Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigte werden von dieser Zäsur erfasst. Auch in den europäischen Nachbarländern kommt der Vorbereitung der Unternehmensnachfolge eine entscheidende Bedeutung zu. Rund ein Drittel der 16 Millionen mittelständischen Unternehmen mit 21 Millionen Beschäftigten sehen sich in näherer Zukunft mit der Nachfolgeproblematik konfrontiert. Dabei ist die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der mittelständischen Unternehmen erheblich. Der Mittelstand ist mit Abstand der größte Arbeitgeber in der Bundesrepublik Deutschland. In Westdeutschland arbeiten drei Viertel aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten der Privatwirtschaft in Unternehmen mit bis zu 499 Mitarbeitern, in Ostdeutschland sogar 85%.3 85% aller Lehrlinge werden in mittelständischen Unternehmen ausgebildet, diese Unternehmen erwirtschaften 50% aller Umsätze und 46% des Bruttosozialproduktes. Das Gelingen der Unternehmensnachfolge im Mittelstand entspricht somit nicht nur den betriebswirtschaftlichen Interessen der Eigentümerfamilien der betroffenen Unternehmen, sondern ist auch aus gesamtwirtschaftlicher Sicht bedeutsam.4
Petra Stephan
2. Bedeutsame Problemfelder der Unternehmensnachfolge
Zusammenfassung
Das vorangegangene Kapitel diente dazu, die Unternehmensnachfolge anhand wesentlicher Merkmale sowie hinsichtlich ihrer Bedeutung zu kennzeichnen. Dabei wurde insbesondere deutlich, dass aufgrund eines Scheiterns der Unternehmensnachfolge die Existenz der betroffenen Unternehmen und damit die Erreichung mit der Unternehmensnachfolge verbundener Zielsetzungen von Interessenträgern des Unternehmens gefährdet werden kann. Die spezifische Problematik der Unternehmensnachfolge stellt jedoch besondere Anforderungen an die Unternehmensführung in mittelständischen Familienunternehmen.144 Die mit der Unternehmensnachfolge verbundenen vielfältigen Probleme sollen deshalb im Folgenden einer strukturierten Darstellung zugängig gemacht werden.
Petra Stephan
3. Schaffung geeigneter unternehmenspolitischer Orientierungsmuster für die Unternehmensnachfolge
Zusammenfassung
Im vorangegangenen Kapitel wurde die Notwendigkeit der Ausrichtung der Unternehmensführung auf die besonderen Anforderungen der Unternehmensnachfolge anhand besonders bedeutsamer Problemfelder aufgezeigt. Dabei zeigte sich, dass die Nachfolge mittelständische Familienunternehmen vor komplexe Entscheidungssituationen stellt, die durch eine besondere Vielfalt unterschiedlichster, vernetzter und dynamischer Problemlagen gekennzeichnet sind.311
Petra Stephan
4. Gestaltung und Lenkung der Unternehmensnachfolge anhand eines Führungsprozesses
Zusammenfassung
Im vorangegangenen Kapitel wurden Empfehlungen hinsichtlich der Entwicklung, Erhaltung und Veränderung von Orientierungsmustern gegeben, die rahmensetzend und richtungsweisend auf die Unternehmensnachfolge wirken. Die Festlegung unternehmenspolitischer Grundsätze und deren Dokumentation in einem Leitbild dienen im Folgenden als Handlungsvorgaben für die Entscheidungsfindung im Rahmen der Gestaltung und Lenkung der Unternehmensnachfolge.
Petra Stephan
5. Konfliktvermeidung und -handhabung im Rahmen der Unternehmensnachfolge
Zusammenfassung
Im vorangegangenen Kapitel wurden Empfehlungen für die Gestaltung und Lenkung des unternehmerischen Handelns im Hinblick auf eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge entwickelt. Die Ausführungen konzentrierten sich dabei vor allem auf Sachaspekte der Unternehmensführung. Die speziell für die Nachfolge in mittelständischen Familienunternehmen entwickelte Problemlandkarte hat jedoch die Notwendigkeit verdeutlicht, neben einer systematischen Planung, Entscheidung und Kontrolle verbunden mit einer rational-analytischen Entscheidungsfindung auch die für die Unternehmensnachfolge besonders relevanten Aspekte menschlichen Verhaltens zu berücksichtigen.846
Petra Stephan
6. Zusammenfassung und Ausblick
Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit hat gezeigt, dass die Unternehmensnachfolge in mittelständischen Familienunternehmen als besonders komplexe Problemstellung bezeichnet werden muss. Einerseits bietet die Unternehmensnachfolge weitreichenden Chancen, die notwendigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens zu schaffen. Andererseits stellen ungelöste Nachfolgeprobleme besonders häufige Ursachen für Existenzkrisen in mittelständischen Familienunternehmen dar.
Petra Stephan
Backmatter
Metadaten
Titel
Nachfolge in mittelständischen Familienunternehmen
verfasst von
Petra Stephan
Copyright-Jahr
2002
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-322-99241-3
Print ISBN
978-3-8244-7662-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-99241-3