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2008 | Buch

Technologie-Roadmapping

Zukunftsstrategien für Technologieunternehmen

herausgegeben von: Professor Dr. habil. Martin G. Möhrle, PD Dr. habil. Ralf Isenmann

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : VDI-Buch

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Über dieses Buch

Technologie-Roadmapping liefert das Handwerkszeug, um Zukunftsstrategien für Technologieunternehmen zu entwerfen, deren technologische Position im Zeitablauf auszubauen, Marktchancen frühzeitig aufzuspüren und Ressourcen zielorientiert einzusetzen. Leistungsfähige und erprobte Kernwerkzeuge wie das softwaregestützte, das szenariogestützte explorative und das TRIZ-basierte Technologie-Roadmapping helfen Fach- und Führungskräften bei einem erfolgsorientierten Vorgehen.

Die nunmehr dritte Auflage enthält als zentrale Neuerung eine aktuelle Übersicht über Software-Werkzeuge zur Unterstützung des Technologie-Roadmapping. Mit den zunehmend komplexeren Anwendungen steigen die Anforderungen an das Technologie-Roadmapping besonders dann, wenn es im Tagesgeschäft verankert und nicht ausschließlich als Projekt in einer Workshopsequenz betrieben werden soll. Software-Werkzeuge erleichtern die Erstellung, Visualisierung, Pflege und Aktualisierung der Technologie-Roadmaps sowie deren Fortschreibung, Auswertung und Weiterverarbeitung.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Grundlagen des Technologie-Roadmapping

1. Grundlagen des Technologie-Roadmapping
Auszug
Betriebliche Technologiemanager haben ein vielfältiges Aufgabenspektrum: Sie sind für den Erwerb, die Bewahrung, den Schutz sowie die Verwertung technologischer Kompetenz zuständig und tragen darüber hinaus die Verantwortung für die möglichst robuste und marktzugewandte technologische Positionierung ihres Unternehmens (vgl. zu den Umfängen des Technologiemanagement Brockhoff 1998; Wolfrum 1994; Gerpott 1999). Aus diesem Aufgabenspektrum resultieren die Wünsche nach einer Prognose der zeitlichen Entwicklung von Technologien samt ihren häufig heterogenen Verknüpfungen sowie der Ableitung von Maßnahmen, die der Erhaltung bzw. Verbesserung der technologischen Position eines Unternehmens dienlich sind. Eine ideale Klammer zwischen den beiden letztgenannten Aufgaben bildet das Technologie-Roadmapping.
Martin G. Möhrle, Ralf Isenmann

Aufbau des Buches

2. Aufbau des Buches
Auszug
So vielfältig auch die Erscheinungsformen, Einsatzgebiete und Anwendungsfelder des Technologie-Roadmapping sind, so gibt es doch etliche Gemeinsamkeiten, Grundstrukturen und übertragbare Vorgehensweisen. Auf sie beziehen sich die folgenden Ausführungen zum Technologie-Roadmapping, die in fünf thematisch zusammengehörige Teile gebündelt sind (Bild 2–1):
  • ein erster Teil zur inhaltlichen Orientierung und prozessualen Ausrichtung des Technologie-Roadmapping
  • ein zweiter Teil mit den Kernwerkzeugen des Technologie-Roadmapping
  • ein dritter Teil zur Einbindung des Technologie-Roadmapping in umfassendere Management-Ansätze
  • ein vierter Teil mit Beiträgen, wie sich die Kundenperspektive im Technologie-Roadmapping integrieren lässt, sowie
  • ein fünfter Teil mit Anwendungsbeispielen und Fallstudien zum Technologie-Roadmapping
Martin G. Möhrle, Ralf Isenmann

Inhaltliche Orientierung und prozessuale Ausrichtung für das Technologie-Roadmapping

Frontmatter
3. Technologie-Früherkennung in multinationalen Unternehmen: Ergebnisse einer empirischen Untersuchung
Auszug
Neue und zusammenwachsende Technologien werden zunehmend zum entscheidenden Erfolgsfaktor in einem durch Globalisierung und Internationalisierung charakterisierten Wettbewerb. Die Entstehung neuer und das Zusammenwachsen bestehender Technologien birgt Chancen und Risiken für Unternehmen insbesondere technolgoieintensiver Branchen. Die Fähigkeit von Unternehmen, frühzeitig solche Technologien identifizieren zu können, wird in Zukunft entscheidenden Einfluss auf deren Wettbewerbsfähigkeit haben. Eine Möglichkeit zur institutionalisierten Identifikation von „emerging technologies“ stellt die Technologie-Früherkennung (TFE) dar. Ziel dieser empirisch ausgerichteten Studie war die Ermittlung von Faktoren für die Gestaltung und Implementierung von TFE-Prozessen in international operierenden Unternehmen.
Hans Dietmar Bürgel, Guido Reger, René Ackel-Zakour
4. Methoden der Technologie-Früherkennung und Kriterien zu ihrer Auswahl
Auszug
Die Technologie-Früherkennung, d.h. die systematische Beschaffung und Bewertung von Informationen über Technologietrends, ist von fundamentaler Bedeutung für die Effektivität von Technologieentscheidungen. Es existieren zahlreiche Methoden, um den Prozess der Technologie-Früherkennung zu unterstützen. Was sind jedoch geeignete Kriterien zur Auswahl dieser Methoden? Im vorliegenden Beitrag werden die Ergebnisse einer Fall-studienuntersuchung zur Methodenauswahl in 26 multinationalen Unternehmen präsentiert. Neun wesentliche Einflussfaktoren auf die Auswahl von Methoden der Technologie-Früherkennung in multinationalen Unternehmen werden dargestellt. Hieraus können unternehmensspezifische Prinzipien der Methodenwahl abgeleitet werden.
Eckhard Lichtenthaler
5. Methoden der Zukunftsforschung — Langfristorientierung als Ausgangspunkt für das Technologie-Roadmapping
Auszug
Traditionelle Vorhersagemethoden greifen in Zeiten des dynamischen technischen Fortschritts, bei verkürzten Innovationszyklen sowie im sozialen Wandel immer weniger. Erfahrungen aus der Vergangenheit verlieren ihre Prognosekraft. Die Vorhersage- und Planungshorizonte schrumpfen. Gleichwohl erfordert jegliche Art der technologischen Zukunftsschau eine Langfristorientierung, sowohl hinsichtlich technologischer Entwicklungen als auch in Bezug auf deren Einbettung in den sozioökonomischen Kontext. Gerade in der Abschätzung und Bewertung des Wechselspiels zwischen technologischen Entwicklungen und Umfeldfaktoren liegt eine der Hauptschwierigkeiten beim Technologie-Roadmapping. Die Methoden der Zukunftsforschung bieten hierbei eine wertvolle Unterstützung. Sie stellen ein differenziertes Instrumentarium an Methoden zur Verfügung und erleichtern eine klare Ausrichtung von Entwicklungspfaden auf einen fern in der Zukunft liegenden Zeithorizont, robust auch gegenüber variierenden Rahmenbedingungen. Eine solche methodisch gestützte Langfristorientierung liefert einen idealen Ausgangspunkt für das Technologie-Roadmapping.
Karlheinz Steinmüller
6. Unternehmensstrategische Auswertung der Delphi-Berichte
Auszug
Die verschiedenen Ansätze des Technologie-Roadmapping, wie sie in den folgenden Teilen dieses Buches vorgestellt werden, greifen i.d.R. auf die Kompetenz zurück, die innerhalb eines Unternehmens oder auch eines Unternehmensverbundes zur Beurteilung der mittelfristigen technologischen Entwicklung vorhanden ist. Ohne Zweifel wäre es nützlich, diese durch Historie und unternehmerische schwerpunktsetzungen vorgeprägten Einschätzungen mit externen Expertenmeinungen abgleichen zu können. Diese Möglichkeit eröffnen die Delphi-Berichte der Bundesregierung. Darin werden ein umfassendes Themenspektrum aus Wissenschaft, Forschung und Anwendung aufgegriffen und Prognosen über das Eintreffen wichtiger Durchbrüche erstellt. Zur unternehmensstrategischen Auswertung der Delphi-Berichte bedarf es einer geeigneten Vorgehensweise, welche zu einem Kernbestandteil eines professionellen Technologiemanagement werden sollte.
Kerstin Cuhls, Martin G. Möhrle
7. Ein Tag im Leben des Marketingleiters X. im Jahre 2010
Auszug
Häufig finden in einem Seminar oder Workshop die wichtigsten Gespräche und Überlegungen in den Pausen statt, getragen von dem Bedürfnis nach Aktivität und gespeist von den Eindrücken der vorangegangenen Sequenzen. Pausen sind also nicht nur eine physische Notwendigkeit, sondern stellen ein wertvolles Hilfsmittel der Didaktik dar. Diesem Gedanken wollen die Herausgeber dieses Buches folgen und dem Leser an passender Stelle Pausen anbieten. Doch wie sieht eine Pause in einem Fachbuch aus? Sie sollte die Leser anregen, aber sie sollte keine weitere instrumentelle Vorstellung bieten. Sie sollte Fantasie und Kreativität der Leser befruchten, ohne zu weit vom Thema wegzuführen.
Erwin Schmietow

Kernwerkzeuge des Technologie-Roadmapping

Frontmatter
8. Strategische Planung mit Roadmaps — Möglichkeiten für das Innovationsmanagement und die Personalbedarfsplanung
Auszug
Insbesondere in großen Unternehmen wird das Roadmapping zur Unterstützung der strategischen Planung eingesetzt. Vielfach bleiben allerdings Unklarheiten über den Weg der Erstellung und teilweise auch die konkreten Nutzungsmöglichkeiten der Roadmaps. An dieser Stelle setzt der vorliegende Beitrag an. Nach einer thematischen Einleitung und Einordnung des Roadmapping in den „Methoden-Werkzeugkasten“ der strategischen Planung wird ein empfehlenswertes Vorgehen beim Roadmapping dargestellt und erläutert (s. auch die Beiträge von Geschka, Schauffefe und Zimmer sowie von Möhrle in diesem Buch). Für die strategische Planung im Unternehmen sind insbesondere Produkt- und Technologie-Roadmaps relevant. Der Prozess eines integrierten Produkt- und Technologie-Roadmapping wird umrissen, Aussagen über konkrete Nutzungsmöglichkeiten der Ergebnisse des Roadmappingprozesses und die Anwendung von Roadmaps in der FuE-Projektplanung sowie im strategischen Personalmanagement schließen sich an. Den Abschluss bildet die Darstellung der wesentlichen Erfolgsfaktoren und Nutzenpotenziale.
Dieter Specht, Stefan Behrens
9. Explorative Technologie-Roadmaps — Eine Methodik zur Erkundung technologischer Entwicklungslinien und Potenziale
Auszug
Die verschiedenen Technologiestudien, wie sie vor allem in den 1960er und 1970er Jahren erstellt wurden, ermöglichen umfassende Prognosen weit in die technologische Zukunft. Sie basieren schwerpunktmäßig auf der Delphi-Methode und der Szenariotechnik. Für Unternehmen ist es sicherlich wichtig, diese wertvollen Einblicke in die generelle technologische Entwicklung auf das eigene Technologiemanagement herunterzubrechen. Für diese Konkretisierung bietet sich der durchdachte Einsatz explorativer Technologie-Roadmaps an. Sie liefern — ähnlich einer Straßenkarte — detailliertere Ansatzpunkte für die aktuelle Technologieplanung und -entwicklung von Unternehmen und sollten demzufolge als wichtige Ergänzung eines professionellen und innovationsorientierten Technologiemanagement eingesetzt werden. Technologie-Roadmaps veranschaulichen für spezifische Technologiefelder die Entwicklung von technologischen Anforderungen, Leistungs- und Verbreitungskennzahlen, die zeitliche Abfolge und das strukturelle Zusammenspiel von Einzeltechnologien sowie die zur Herstellung von Produkten erforderlichen Prozesstechnologien und Vorprodukte.
Horst Geschka, Jochen Schauffele, Claudia Zimmer
10. TRIZ-basiertes Technologie-Roadmapping
Auszug
Das Technologie-Roadmapping tritt in den Unternehmen in vielen verschiedenen Varianten auf (s. die Einführung von Möhrle und Isenmann in diesem Buch). Bei jeder Variante bedarf es eines Vorgehens, um künftige Technologien inhaltlich und zeitlich zu prognostizieren. Für diesen Zweck werden im folgenden Aufsatz Werkzeuge aus der Theorie des erfinderischen Problemlösens vorgeschlagen, insbesondere die Entwicklungsmuster technischer Systeme. Sie ersetzen herkömmliches kreatives Denken keineswegs, sondern ergänzen es und leiten es in Erfolg versprechende Richtungen. Im Verbund mit einer ebenfalls vorgestellten umfassenden Vorgehensweise für das Technologie-Roadmapping entfalten sie ihre volle Wirkung.
Martin G. Möhrle
11. Formen forschungsbezogener Technologie-Roadmaps
Auszug
Ein florierendes Gebiet für das Technologie-Roadmapping liegt im Bereich der unternehmens- und institutionsübergreifenden Vorbereitung von Forschungsanstrengungen, kurz: beim forschungsbezogenen Technolgie-Roadmapping. Hier findet man eine Vielzahl gut dokumentierter Technologie-Roadmaps, die i.d.R. auch in der Öffentlichkeit für eine Forschungsrichtung oder eine Branche werben sollen. Beispiele finden sich u.a. in der Halbleiter-, Software-, Energieversorgungs- und Automobilindustrie. Vor allem in angelsächsischen Ländern hat sich diese Art des Technologie-Roadmapping fest eingebürgert. Aus den forschungsbezogenen Technologie-Roadmaps lässt sich einiges an konzeptionellem Wissen durchaus auf unternehmensinterne Technologie-Roadmaps übertragen. Im folgenden Beitrag werden sie der Reihe nach vorgestellt.
Martin G. Möhrle
12. Software-Werkzeuge zur Unterstützung des Technologie-Roadmapping
Auszug
Die Einsatzfelder des Technologie-Roadmapping haben zugenommen. Sie umfassen heute nicht mehr nur betriebliche Funktionbereiche und Einzelunternehmen, sondern auch Unternehmensverbünde in Form von Wertschöpfungsketten und Kunden-Lieferanten-Netzwerken bis hin zu ganzen Industriebranchen, sogar im internationalen Maßstab. Mit den zunehmend komplexeren Anwendungen steigen die Anforderungen an das Technologie-Roadmapping: So wird es mühsam, zeitaufwändig und ressourcenintensiv, das Technologie-Roadmapping auf Papier oder mit einfachen Office-Anwendungen, aber ohne die Assistenz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zu betreiben. Statt dessen bietet es sich an, einerseits die Erstellung, Visualisierung, Pflege und Aktualisierung der Technologie-Roadmaps und andererseits deren Fortschreibung, Auswertung und Weiterverarbeitung durch geeignete Software-Werkzeuge zu unterstützen. Solche Software-Werkzeuge versprechen Unterstützungspotenzial und erleichtern das Technologie-Roadmapping in vielfältiger Weise
Ralf Isenmann
13. Science fiction für Banker — Dr. Tech und das Elektronische Portmonee
Auszug
Der Beitrag von Diefenbach repräsentiert die zweite „Pause“ (s. Vorspann zu Kapitel 7). Er stammt aus dem Jahr 1988 und bietet von diesem Startpunkt aus einen beachtlich treffsicheren Blick in die Zukunft elektronischer Zahlungsmittel. Im Zentrum stehen neue Computertechnologien im Bankbereich, dargestellt am Beispiel eines Elektronischen Portmonees, konkretisiert anhand seiner technischen Neuheiten sowie den verschiedenen Einsatzmöglichkeiten sowohl für die privaten Nutzer als auch aus der Sicht der professionellen Anbieter. Die technische Beschreibung ist dabei eingebettet in eine Prognose der ökonomischen und gesellschaftlichen Auswirkungen insgesamt. Aus heutiger Sicht ist das skizzierte Szenario keineswegs „Science fiction für Banker“, wie der Titel nahe legen mag. Vielmehr sind die im Beitrag dargestellten Technologien und Dienste des Elektronischen Portmonees wie bargeldloser elektronischer Zahlungsverkehr, computergestützte Kontostandsabfrage und Online-Überweisungen heute z.T. bereits Realität und gehören sozusagen zum Service moderner Kreditinstitute, auf die viele Nutzer nicht mehr verzichten möchten.
Heiner Diefenbach

Integration des Technologie-Roadmapping in umfassendere Management-Ansätze

Frontmatter
14. Gesamtkonzept zur langfristigen Steuerung von Innovationen — Balanced Innovation Card im Zusammenspiel mit Roadmaps
Auszug
Das Technologie-Roadmapping, wie es im Teil II dieses Buches vorgestellt wurde, erlaubt eine mittelfristige Orientierung für ein Unternehmen. Es bedarf zusätzlich eines Instruments, das an das Roadmapping anknüpft und eine durchgängige Steuerung betrieblicher Innovationen ermöglicht. Durchgängig bedeutet: Die sehr wertvollen, aber oft schwachen Impulse und Signale, die der Markt und/oder die Technologie aussenden, werden systematisch aufgenommen, bewertet und — sofern unternehmensinterne Experten sie als technisch und wirtschaftlich relevant für das Unternehmen einstufen — bis in die betriebliche Ressourcensteuerung für Forschung und Entwicklung hinein verwendet. Ein für letzteres geeignetes Instrument ist die Balanced Innovation Card, die in diesem Beitrag in ihrem Zusammenspiel mit Technologie-Roadmaps ausgeführt wird. Durch die konsequente Verbindung beider Instrumente kann eine hohe Konsistenz zwischen strategischer Ausrichtung und operativer Umsetzung im Innovationsbereich hergestellt werden.
Rainer Vinkemeier
15. Roadmapping als integrative Planungsmethode im Rahmen eines situationsgerechten Time-to-Market Management
Auszug
Immer kürzer werdende Innovationszyklen lassen vor allem das strategische Zeitfenster (Window of Opportunity) für Innovationen schmaler werden. Ein effizientes Time-to-Market Management (TtMM) gewinnt daher zunehmend an unternehmerischer Bedeutung. Das TtMM hat die zeitliche Optimierung des Innovationsprozesses zum Ziel. Sämtliche marktorientierten Innovationen eines Unternehmens sollen von der Idee bis hin zu ihrer Markteinführung zeitlich so geplant werden, dass Erfolg versprechende Produkte möglichst zum richtigen, d.h. ökonomisch optimalen Zeitpunkt am Markt eingeführt werden. Wie der Literaturüberblick zeigt, existieren zwar unterschiedliche Ansätze zur optimalen zeitlichen Gestaltung von Innovationen, die jedoch konzeptionell weitgehend zusammenhanglos bleiben und damit insbesondere der Praxis keine umfassende Hilfestellung bieten. Im Rahmen dieses Beitrags entwickeln die Autoren — aufbauend auf eigenen empirischen Erkenntnissen — zunächst einen dreistufigen Systematisierungsansatz des TtMM, anhand dessen sich adäquate, d.h. mit der vorherrschenden Planungssituation korrespondierende Methoden zuordnen lassen.
Michael Nippa, Fabio Labriola
16. Innovation Business Plan im Hause Siemens — Portfolio-basiertes Roadmapping zur Ableitung Erfolg versprechender Innovationsprojekte
Auszug
Wie gelingt es erfolgreichen Unternehmen, selbst schwache Marktsignale aufzuspüren, Kundenbedürfnisse in ihrer Differenziertheit zu erfassen, oftmals diffuse Wettbewerbssituationen richtig zu deuten und dennoch rechtzeitig die richtigen Produkte auf dem Markt zu platzieren? Auf welcher methodischen Basis sind die dafür erforderlichen Innovationsprojekte zu analysieren, welche Kriterien liefern eine Erfolg versprechende Bewertungsgrundlage, und welche technologischen Randbedingungen sind dabei zu berücksichtigen, intern und extern? Solche und ähnliche Kernfragen stehen im Zentrum des betrieblichen Technologiemanagement. Letztlich betreffen sie sogar die Innovationsfähigkeit im gesamten Unternehmen und verdeutlichen den Bedarf für eine solide instrumentelle Unterstützung, insbesondere zur Analyse, Bewertung und Auswahl möglicher Innovationsprojekte. Für diese Aufgaben empfehlen die Autoren, allesamt Experten aus dem Hause Siemens, einen Innovation Business Plan. Er liefert eine praktikable Hilfestellung zur Planungs- und Entscheidungsfindung über Innovationsprojekte und verknüpft das Roadmapping mit dem Portfoliomanagement.
Babak Farrokhzad, Claus Kern, Tilo Fritzhanns
17. Technologie-Roadmapping zur Planung und Steuerung der betrieblichen Forschung und Entwicklung
Auszug
Mit zunehmender Verbreitung des Technologie-Roadmapping und einer ausgefeilteren methodischen ausgestaltung steigt nicht nur die Attraktivität, Technologie-Roadmaps mit anderen betrieblichen Instrumenten zu verknüpfen (s. die anderen Beiträge im Teil IV in diesem Buch), sondern auch diese als integrale Bestandteile in umfassendere Management-Ansätze einzubinden. Im folgenden Beitrag steht die durchgängige Unterstützung des Technologie-Roadmapping für das strategische Technologiemanagement im Vordergrund, insbesondere dessen Beitrag zur Planung und Steuerung in der betrieblichen Forschung und Entwicklung. Technologie-Roadmaps gerade für diesen Anwendungsfall zu nutzen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, zumal sich Nachfrage, Produkte, Technologien sowie die Produktgestaltung dynamisch entwickeln, dabei zyklisch zu überlagern scheinen und deshalb nur durch ein methodisch sorgsam abgestimmtes Instrumentarium sinnvoll planbar, effizient zu steuern sowie wirksam zu kontrollieren sind. Hierzu schlagen die Autoren einen eigenen Ansatz zum Technologie-Roadmapping vor.
Thorsten Laube, Thomas Abele
18. Integration der Technologieplanung in die strategische Geschäftsfeldplanung mit Hilfe von Roadmaps
Auszug
Die Notwendigkeit der Integration oder zumindest frühzeitiger gegenseitiger Abstimmung von strategischer Geschäftsfeldplanung und Technologieplanung im Unternehmen ist dadurch gegeben, dass die Produkte eines Geschäftsfeldes auf Technologien basieren, die im Unternehmen angewendet werden. Die Technologien, die im Unternehmen erforscht und entwickelt werden, müssen zwangsläufig früher oder später in Produkte oder Produktionsprozesse einmünden, wenn nicht die Forschung und Entwicklung (FuE) vergebens sein soll. Häufige Handhabe in der Praxis ist jedoch eine Trennung von Geschäftsfeldplanung und Technologieplanung. Die Geschäftsfeldplanung wird vom Management bzw. den dazu installierten Stabsabteilungen aus betriebswirtschaftlicher und finanzorientierter Sichtweise durchgeführt. Technologieplanung wird oft in FuE-Abteilungen von Naturwissenschaftlern und Ingenieuren unter den Gesichtspunkten „Entwicklungspotenzial“ oder „technische Herausforderung“ durchgeführt. Das Roadmapping kann eine frühzeitige Integration der beiden Teilbereiche ermöglichen.
Dieter Specht, Stefan Behrens
19. Space Travelling im Jahr 2013 oder: Von Hesses Steppenwolf zum Höhlengleichnis Platons
Auszug
Der folgende Beitrag aus dem Jahr 1987 bildet die dritte „Pause“ in diesem Buch (s. Vorspann zu Kapitel 4). Wiederum geht es um einen gewaltigen Sprung in die Zukunft: Technologien und Möglichkeiten im Jahr 2013 (25 Jahre vom Bezugspunkt 1987 entfernt) stehen im Mittelpunkt dieses hochkreativen Beitrags. Für die dritte Pause steht die hohe Literatur Pate. „Der Steppenwolf“ von Hermann Hesse gibt den Rahmen vor, den die autorin, inzwischen Senior Beraterin für Personalinformations-systeme bei der SAP AG, mit einer Vielzahl eigener Ideen füllt. Man darf gespannt sein: Die Erlebnisse des Steppenwolfs im Jahr 2013 unterscheiden sich doch deutlich von denen des Originals (1927) ...
Birgid S. Kränzle

Intensivierte Anbindung der Kundenperspektive an das Technologie-Roadmapping

Frontmatter
20. Über den Beitrag systemdynamischer Modellierung zur Abschätzung technologischer Evolution
Auszug
Im Mittelpunkt des folgenden Beitrags steht die systemdynamische Methode, deren Vorzüge und Grenzen beleuchtet werden. Die systemdynamische Methode eignet sich vor allem zur Modellierung von Abhängigkeiten zwischen Faktoren, welche die technologische Entwicklung beeinflussen. Aufbauend darauf können sowohl die Diffusion von Innovationen abgeschätzt als auch Untersuchungen zur Verkürzung der Entwicklungszeit angestellt werden. Der Beitrag gibt einen Einblick in die Vielfalt der systemdynamischen Arbeiten und demonstriert ihren Nutzen am Beispiel der Diffusion des Internet in Bayern.
Rainer Schwarz, Jörn W. Ewaldt
21. Technikvorausschau mittels Repertory-Grid-Verfahren: Methodik und Praxisbeispiel
Auszug
Im vorliegenden Aufsatz wird eine interessante Variante der Technikvorausschau vorgestellt, die geeignet ist, vor allem die Sicht der späteren Technologieanwender zu erfassen. Damit kann eine tragfähige Brücke von der in den Technologie-Roadmaps enthaltenen Technologieperspektive zum Kunden geschlagen werden. Die hier angeführte Variante der Technikvorausschau umfasst im Wesentlichen eine zweistufige Befragung von Fachexperten auf Basis des in der Psychologie entwickelten Repertory-Grid-Verfahrens. Die dabei gewählte Verknüpfung aus qualitativ geführten Interviews und quantitativen Auswertungsansätzen ermöglicht es in idealer Weise, die interindividuell unterschiedlichen Konstruktsysteme der Fachexperten zu erfassen und im Sinne einer leistungsfähigen Technikvorausschau expertenübergreifend zu vereinheitlichen. Am Praxisbeispiel einer Technikvorausschau im Innovationsfeld „mobile Informations- und Kommunikationsdienste“ werden die Stärken und Schwächen der vorgestellten Methodik diskutiert.
Daniel Baier, Thomas Kohler
22. Mike Dorton, Virtualität und Kulturfilter
Auszug
In der vierten „Pause“ in diesem Buch wird der Blick weit nach vorne gerichtet. Der Autor entführt die Leser in das Jahr 2020 und entfaltet Visionen einer neuen Arbeitswelt. Während in den ersten Pausen die Stellung des Menschen innerhalb einer nationalen Gesellschaft sozusagen unterschwellig vorausgesetzt wird, ändert sich dies in den Visionen jüngeren Datums. Im Folgenden etwa wirkt ein „Kulturfilter“ mit, um die Möglichkeiten weitgehender Globalisierung zu erschließen. Die Vision spiegelt sich zumindest teilweise im Lebenslauf des Autors. Er baut heute für ein bekanntes Unternehmen in der chinesischen Kultur („Kulturfilter“) in Singapur („Globalisierung“) eine Fertigung für fortgeschrittene Halbleiter (auf dem Weg zum „Neuronactor“). Vielleicht hat der Autor mit der Vision bewusst oder unbewusst seine Vorstellung von heutiger Karriere vorweggenommen. In jedem Fall ist eine reizvolle und anregende Expedition in die Zukunft entstanden.
Tilo Pannenbäcker

Anwendungsbeispiele für Technologie-Roadmapping

Frontmatter
23. Technologie-Roadmapping in der staatlich geförderten Forschungsplanung: Erkenntnisse aus der Anwendung in europäischen Verbundforschungsprojekten
Auszug
Der Reigen mit ausgewählten Fallstudien in diesem Buch wird eröffnet mit einem Beitrag, in dem die Autoren das Technologie-Roadmapping in der europäischen Forschungsplanung vorstellen. Warum kam es überhaupt zum Einzug des Technologie-Roadmapping in diesen Bereich? Die historische Entwicklung, die die Autoren skizzieren, verläuft — zumindest im Nachhinein betrachtet — zielgerichtet auf das Technologie-Roadmapping zu. Am Beispiel des von der Europäischen Union geförderten Technologie-Roadmapping-Projektes COMPANION (collaborative commerce in expanding value creating international networks) wird deutlich, wie der Ansatz des Technologie-Roadmapping für die europäische Forschungsplanung konkret genutzt werden kann und welche Erfolgsfaktoren wirken. Die Erfahrungen aus dem Projekt zeigen, dass Roadmapping sowohl zur Identifikation als auch zur Ausgestaltung von Handlungsschwerpunkten innerhalb der europäischen Forschungsplanung einen Beitrag leisten kann.
Klaus-Dieter Thoben, Jens Eschenbächer
24. Aktualisierung von Technologie-Roadmaps - Eine Fallstudie aus der Luftfahrttechnik
Auszug
Für viele Unternehmen ist das Technologie-Roadmapping ein neues Instrument, bei dem die Frage nach der erstmaligen Implementierung im Vordergrund steht (s. dazu die Beiträge von Farrokhzad, Kern und Fritzhanns sowie von Laube und Abele in diesem Buch). Doch hat ein Unternehmen erst einmal das Technologie-Roadmapping eingeführt, stellt sich die nicht minder wichtige Frage, wie dieses Instrument im Lauf der Zeit zu pflegen und zu aktualisieren sei. Dieser Frage geht der Autor der vorliegenden Fallstudie aus der Luftfahrttechnik nach, und er zeigt an diesem Fall, wie Umfeldeinflüsse wahrgenommen werden und in eine Aktualisierung der Technologie-Roadmap einfließen können. Handwerklich ausgereifte Technologie-Roadmaps lassen Raum für neue Trends und können einen wesentlichen positiven Einfluss auf die Unternehmensentwicklung ausüben, so das Fazit dieses spannenden Praxisbeitrags.
Rainer Vinkemeier
25. Technologie-Roadmapping in Softwareunternehmen — Eine Fallstudie bei Insiders Technologies
Auszug
Das Auf und Ab am Aktienmarkt in den vergangenen Jahren hat gezeigt, welcher Entwicklungsdynamik die High-Tech-Branchen, insbesondere die für moderne Informations- und Kommunikationstechnologien, ausgesetzt sind und wie anfällig gerade junge technologieorientierte Softwareunternehmen gegenüber Änderungen der externen Rahmenbedingungen sind. Rascher Aufstieg und Geschäftserfolg und ebenso rascher Abstieg mit einer Welle an Insolvenzen waren an der Tagesordnung. In diesem Beitrag wird das Technologie-Roadmapping für Softwareunternehmen vorgestellt und dessen Einsatz am Beispiel der Insiders Technologies GmbH, einem Spezialsoftwarehaus zur intelligenten Posteingangsverarbeitung und Geschäftsprozessoptimierung, beschrieben. Die positiven Erfahrungen in der Unternehmenspraxis dokumentieren, dass sich das Technologie-Roadmapping zu einem robusten Kernwerkzeug im Technologiemanagement entwickelt hat, das zu einer Verstetigung und damit insgesamt zu einer langanhaltend prosperierenden Unternehmensentwicklung selbst bei turbulenten Umfeldbedingungen beitragen kann.
Werner Weiss, Stephan Stuhlmann

Widmung und Dank

Frontmatter
26. Widmung
Auszug
Die erste Auflage dieses Buchs haben wir unserem akademischen Lehrer und Mentor, Herrn Prof. Dr. Heiner Müller-Merbach, zur (nach Aussage des Jubilars) eher belanglosen fünften Wiederkehr seines 13. Geburtstags am 28. Juni 2001 gewidmet. Die zweite Auflage widmen wir ihm nunmehr zu seiner Emeritierung im Herbst 2004, die dritte zu seinem 70. Geburtstag. Alle drei Auflagen widmen wir ihm vor allem aber wegen seiner überragenden wissenschaftlichen Leistung, die er im Laufe seines bisherigen Lebens erbracht hat und die hiermit eine gebührende Würdigung erfahren möge.
Martin G. Möhrle, Ralf Isenmann
Backmatter
Metadaten
Titel
Technologie-Roadmapping
herausgegeben von
Professor Dr. habil. Martin G. Möhrle
PD Dr. habil. Ralf Isenmann
Copyright-Jahr
2008
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-540-74755-0
Print ISBN
978-3-540-74754-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-540-74755-0

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