2019 | OriginalPaper | Buchkapitel
Valuation an den Grenzen von Datenwelten
Konventionentheoretische Perspektiven auf Quantifizierung und Big Data
verfasst von : Rainer Diaz-Bone
Erschienen in: Digitale Bewertungspraktiken
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Aus Sicht der Soziologie der Kategorisierung und Quantifizierung werden arbeitsteilige Prozesse der Datenproduktion und die ihnen unterliegenden Konventionen betrachtet. Die wichtigste theoretische Grundlage dafür ist die „Economie des conventions“, die in Frankreich wiederum Teil der neuen pragmatischen Soziologie ist. Diese hat ihre Entstehungsmomente in der Analyse ökonomischer Koordination sowie Institutionen, aber insbesondere auch in der Analyse statistischer Kategorien und Quantifizierung. In dem Beitrag wird der Unterschied zwischen Konventionen mit semantischem Gehalt und ohne semantischen Gehalt als folgenreich für die Datenproduktion und die Valuation von Daten betrachtet. Der Beitrag vergleicht die Datenproduktion der amtlichen Statistik mit derjenigen der Privatwirtschaft. Vor allem mit dem Aufkommen des Neoliberalismus wird die Datenproduktion zunehmend verprivatisiert, die statistischen Ketten inkonsistent und die der Quantifizierung unterliegenden Konventionen werden für die Öffentlichkeit und für betroffene Akteure unsichtbar. Diese hat nachteilige Folgen für die normativen Grundlagen und Auswirkungen der Quantifizierung sowie für Möglichkeiten von Kritik und Rechtfertigung.