2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Berufliche Weiterbildung — arbeitsmarktsoziologische Perspektiven und empirische Befunde
verfasst von : Rolf Becker, Anna Hecken
Erschienen in: Arbeitsmarktsoziologie
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Vor dem Hintergrund dauerhafter Massen- und Langzeitarbeitslosigkeit und permanenter Nachfrage nach in der Zahl knapper werdenden qualifizierten Arbeitskräften, wird in derzeitigen Debatten über Krisen- und Erosionstendenzen im Beschäftigungssystem die Sicherstellung ausreichender beruflicher Qualifikationen betont. Die Internationalisierung von Märkten, der ökonomische und technologische Strukturwandel sowie ansteigende Qualifikationsanforderungen beruflicher Tätigkeiten würden eine Vielzahl von Fort- und Weiterbildungen im Erwerbsleben notwendig machen.
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Wenn in Zukunft die Halbwertszeit von formaler Erstausbildung und das quantitative Volumen qualifizierter Berufsanfänger drastisch abnehmen werden, so dass die Qualifikationsnachfrage nicht mehr ausschließlich über die Rekrutierung nachfolgender Berufsanfängerkohorten bewältigt werden kann, dann dürften Investitionen in die berufliche Weiterbildung effektive und effiziente Strategien sein, diese anstehenden Herausforderungen bewältigen zu können (Dostal 1991; Buttler 1994). Für die Verteilung von Arbeits- und Lebenschancen würde demnach berufliche Weiterbildung gegenüber der frühen Schul- und Berufsausbildung zunehmend an Bedeutung gewinnen (kritisch dazu: Böhnke 1997; Mayer 2000).