2009 | OriginalPaper | Buchkapitel
Krankenhaus unter DRG-Bedingungen: Zwischen Ökonomisierung, Unwirtschaftlichkeit, Veränderungsresistenz und Desorganisation
verfasst von : Dr. Bernard Braun
Erschienen in: Gesundheitsversorgung zwischen Solidarität und Wettbewerb
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Für das „Eindringen ökonomischer Kalküle in das patientenbezogene Denken und Handeln“ (
Kühn/Simon 2001: 61
) in das Gesundheitssystem, d.h. die Ökonomisierung und die sie begleitenden und fördernden Strukturveränderungen, sind die stationäre Versorgung und die Krankenhäuser aus vielen Gründen und wegen ihrer Scharnier-Stellung innerhalb von Gesamtversorgungsprozessen prädestinierte Bereiche. So pendelt die Anzahl der im Krankenhaus vollstationär behandelten Erkrankungsfälle seit Anfang der 1990er Jahre mit insgesamt steigender und erst in den letzten Jahren stagnierender oder abgeschwächter Tendenz unter- und oberhalb der 16-Millionen-Marke. Dahinter stecken aktuell mehr als 12 Millionen Personen. Da ein relativ großer Teil der im Krankenhaus behandelten Personen nicht geheilt entlassen wird, sondern weiter behandlungsbedürftig ist, „strahlen“ die Umstände und ein Teil ihrer Behandlungsleistungen weit in andere Versorgungssektoren aus. Konkret wirkt sich etwa die Versorgungsqualität im Krankenhaus mittelbar oder im Falle der stationär verordneten Medikamente auch direkt auf die Art und die Kosten der ambulanten Weiterversorgung aus.