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2015 | Buch

Der Businessplan in Theorie und Praxis

Überlegungen zu einem zentralen Instrument der deutschen Gründungsförderung

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Über dieses Buch

Stefanie Lahn nähert sich aus unterschiedlichen Perspektiven der Frage an, inwieweit mit dem Instrument Businessplan die Ziele der Gründungsförderung erreicht werden können. Sie stellt fest, dass nur ein Teil des entrepreneuriellen Prozesses abgedeckt wird. Die Heterogenität von Unternehmensgründungen, ihre Kontextabhängigkeit bzw. der Stellenwert von Kreativität im entrepreneuriellen Prozess und bei der Entwicklung neuartiger Geschäftsmodelle wird weitgehend negiert. All das deutet auf eine Überschätzung des Instrumentes Businessplan in der Gründungsförderpraxis hin. Somit ist fraglich, ob die Gründungsförderung ihre Ziele erreicht oder nicht eher Potenziale in diesem Bereich weiter brach liegen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Im Rahmen der deutschen Gründungsförderung hat sich der Businessplan in den letzten Jahrzehnten zu einem der zentralen Instrumente entwickelt. Er spielt eine gewichtige Rolle im Kontext fast aller Formen staatlicher Förderung in diesem Bereich. Aufgrund dieser Bedeutung haben sich um den Businessplan herum alle Arten von Dienstleistungen etabliert und der Businessplan selbst ist zu einer Art „Mythos“ geworden. Er wird heutzutage weit überwiegend als eine Grundvoraussetzung für erfolgreiches Gründen angesehen. Dabei werden sowohl Ergebnisse aus der Praxis als auch theoretische Entwicklungen, die in verschiedener Form dazu geeignet wären, diesen Mythos infrage zu stellen, ausgeblendet. An diesem Punkt setzt die folgende Arbeit an, um Nutzen und Probleme des Instrumentes Businessplan klarer herauszuarbeiten und so einen Beitrag zu einer praxisorientierteren, insbesondere hinsichtlich der Unterstützung innovativer Gründungsvorhaben besser aufgestellten Gründungsförderung zu leisten.
Stefanie Lahn
2. Begriffseinordnung
Zusammenfassung
Entrepreneurship ist – begründet durch seine Rolle für die ökonomische Entwicklung – in den letzten drei Jahrzehnten verstärkt ins Interesse der Öffentlichkeit gerückt (Hisrich et al. 2010, S. 23). Der Entrepreneur wird als Quelle des endogenen Wandels angesehen (Westhead et al. 2003). Er ist wesentlich beteiligt am wirtschaftlichen Wachstum, Schaffen von Arbeitsplätzen, wirtschaftlichen und technischen Fortschritt und Initiieren von Struktur- und Gesellschaftswandel. Trotz dieser wichtigen Rolle ist es bisher nicht gelungen, den Entrepreneur bzw. Entrepreneurship eindeutig zu definieren (Hansen et al. 2011; Jacobsen 2003, S. 36–37; Gartner 2001, S. 34–35; Ripsas 1997, S. 58).
Stefanie Lahn
3. Entrepreneurship und Unternehmensgründungen auf der wirtschaftspolitischen Agenda
Zusammenfassung
Die folgenden Ausführungen zur Struktur der Gründungsförderung in Deutschland sollen dazu beitragen, die in den anschließenden Kapiteln zu erarbeitenden Ergebnisse besser in einen Gesamtzusammenhang einordnen zu können. In einem ersten Schritt werden hierzu kurz die Begriffe der Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsförderung umrissen und theoretische Überlegungen zum Eingreifen des Staates in das Wirtschaftsgeschehen vorgestellt. Die Entwicklung der bundesdeutschen Wirtschaftsförderung bis in die Gegenwart wird skizziert und die heutzutage gestiegene Bedeutung der Gründungsförderung wird herausgestellt. Im zweiten Schritt wird näher auf die Gründungsförderung eingegangen. Nach einer Begriffsbeschreibung werden theoretische und empirische Erkenntnisse dazu vorgestellt, wann und wodurch staatliche Eingriffe in das Gründungsgeschehen gerechtfertigt sind.
Stefanie Lahn
4. Businessplan – Inhalt und Funktion
Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird näher auf das Instrument Businessplan eingegangen. Nach einem kurzen historischen Abriss über die Entwicklung des Businessplans, werden die typischen inhaltlichen Bestandteile beleuchtet. Daran schließt sich eine Beschreibung der Zielgruppen und Funktionen an, welche im Zusammenhang mit dem Businessplan in der Literatur genannt werden.
Stefanie Lahn
5. Der Businessplan in der wissenschaftlichen Diskussion
Zusammenfassung
Obwohl in der Gründungsförderpraxis ein unabdingbares Instrument, sind Businesspläne in der wissenschaftlichen Diskussion, die in diesem Kapitel betrachtet wird, umstritten. Zunächst wird im Folgenden die Abgrenzung von Businessplänen gegenüber Planungsaktivitäten bei Unternehmensgründungen bzw. in Unternehmen untersucht. Danach wird näher auf den Inhalt und Umfang von Planungsaktivitäten bei Unternehmensgründungen und jungen, kleinen Unternehmen eingegangen. Daran anschließend wird der zentrale Stellenwert von Prognosen im Rahmen des Businessplans beleuchtet und gefragt, welche Implikationen sich daraus für die Anwendung des Businessplans ergeben. Abschließend wird ausführlich auf die Diskussion zur Wirkungsweise von Businessplänen in Bezug auf den Erfolg des Vorhabens eingegangen. Für eine kritische Reflektion wurden die Ergebnisse aus mehr als 50 Studien ausgewertet. Resümierend werden schließlich die Vor- und Nachteile des formalisierten Ergebnisdokumentes Businessplan, die Bedeutung von Vorhersagen darin sowie die Erfolgswirksamkeit und die Grenzen des Instrumentes noch einmal prägnant zusammengefasst.
Stefanie Lahn
6. Der Businessplan in seiner praktischen Anwendung – eine Funktionsanalyse
Zusammenfassung
Nachdem in Kapitel 4.3 die in der Literatur beschriebenen Zielgruppen und Funktionen des Businessplans besprochen wurden, wird im Folgenden untersucht, welche davon in seiner tatsächlichen praktischen Anwendung im Vordergrund stehen. Interesse am Businessplan zeigen in der Praxis vor allem potenzielle externe Kapitalgeber und naturgemäß der Unternehmensgründer selbst. Alle anderen Zielgruppen, die in der Regel nur marginales Interesse am Businessplan bekunden, werden im Rahmen dieses Kapitels nicht näher betrachtet.
Stefanie Lahn
7. Geschäftsmodellentwicklung aus Sicht der neueren Entrepreneurship-Forschung
Zusammenfassung
Dem in den vorangegangenen Kapiteln beschriebenen Instrument Businessplan liegt ein linear-kausaler Denkansatz zugrunde. Wie bereits gezeigt wurde, eignet sich dieser für stabile Umfelder. Jedoch sind es gerade dynamische Umfelder, in denen vor allem innovative Entrepreneure arbeiten. Sie sind einem erhöhten Grad an Unsicherheit ausgesetzt. Für Entrepreneure, die unter Unsicherheit agieren müssen, ist der Businessplan daher nur begrenzt geeignet. Woher soll ein Entrepreneur, der mit seinem Vorhaben in einen gänzlich neuen Markt vordringt, wissen, welches das beste Ziel für sein Vorhaben ist? Hier können Modelle, in denen beschrieben wird, wie Entscheidungen in der Realität getroffen werden, eine besseren Erklärungsrahmen liefern. Daher werden in diesem Kapitel solche praxisorientierten Ansätze der jüngeren Entrepreneurship-Forschung aufgegriffen und diskutiert.
Stefanie Lahn
8. Resultate der Analyse und ihre Implikationen für die Gründungsförderung in Deutschland
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der bisherigen Betrachtungen noch einmal unter dem Blickwinkel zusammengefasst, welche Implikationen sich daraus für die weitere Entwicklung der deutschen Gründungsförderung ergeben sollten. Dazu werden zunächst noch einmal die zentralen Erkenntnisse aus der Auseinandersetzung mit dem Instrument Businessplan dargestellt. In einem zweiten Schritt werden die Ansätze, welche die Entrepreneurship-Forschung in den letzten Jahren erarbeitet hat, um die Entstehung von innovativen Gründungsvorhaben zu erklären und zu fördern, noch einmal kurz beleuchtet. In einem dritten Schritt soll eine Synthese geleistet werden, die Implikationen für die deutsche Gründungsförderung aufzeigt, mit dem Ziel, insbesondere innovative Gründungsvorhaben besser zu unterstützen.
Stefanie Lahn
9. Fazit und Ausblick
Zusammenfassung
Ziel dieser Arbeit war es, die Brauchbarkeit des Instruments Businessplan für die Erreichung von staatlichen Förderzielen zu untersuchen.
Stefanie Lahn
Backmatter
Metadaten
Titel
Der Businessplan in Theorie und Praxis
verfasst von
Stefanie Lahn
Copyright-Jahr
2015
Electronic ISBN
978-3-658-08375-5
Print ISBN
978-3-658-08374-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-08375-5

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