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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

5. Der Umweg über China

verfasst von : Peter Dietrich

Erschienen in: Wandlungsorientiertes Kommunikationsmanagement

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

In diesem Kapitel wird – über den von François Jullien vorgezeichneten Umweg über China – ein alternatives Verständnis von Strategie und Wirksamkeit herausgearbeitet. Dies dient zuerst dazu, den dominanten, westlichen Managementmodus (Weltbeherrschung) klarer zu umreißen und darauf aufbauend, das – in maßgeblichen Punkten konträre – chinesische Verständnis von Strategie und Wirksamkeit (Weltanpassung) darzulegen. Darauf aufbauend, kann die in Kapitel 4 dargelegte Notwendigkeit, die Professionalisierung der PR-Branche über ein Arbeiten-am-Modell voranzutreiben, entfaltet werden.

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Fußnoten
1
Die Argumentation zeichnet dabei Julliens kontrastierende Ausführungen zwischen China und dem Westen nach. Wo nicht direkte Zitate die genaue Textstelle im jeweiligen Titel markieren, sei an die nachfolgend angeführten Werke verwiesen, die allesamt in ähnlicher Art und Weise die zentralen Überlegungen Julliens ausführen. Die Argumentation basiert demnach auf: „Über das Fade – eine Eloge. Zu Denken und Ästhetik in China“ (1999a), „Über die Wirksamkeit“ (1999b), „Der Weise hängt an keiner Idee: Das Andere der Philosophie“ (2001), „Der Umweg über China: ein Ortswechsel des Denkens“ (2002), „Dialog über die Moral: Menzius und die Philosophie der Aufklärung“ (2003), „A Treatise on Efficacy: Between Western and Chinese Thinking“ (2004), „Schattenseiten. Vom Bösen oder Negativen“ (2005), „Vortrag vor Managern. Über Wirksamkeit und Effizienz in China und im Westen“ (2006), „Die stillen Wandlungen“ (2009), „Über die Zeit“ (2010), „Philosophie des Lebens“ (2012), „Umweg und Zugang: Strategien des Sinns in China und Griechenland“ (2013).
 
2
In Analogie zur Differenzierung von „Arbeiten-im-Modell“ vs. „Arbeiten-am-Modell“ lässt sich auch die Argumentation von Watzlawick et al. lesen. Sie bezeichnen „Wandel bzw. eine Lösung 1. Ordnung“ (2013, S. 33) als eine „mehr desselben Maßnahme“ (2013, S. 59 ff.). Demgegenüber steht „Wandel bzw. eine Lösung 2. Ordnung“, die einen Wechsel kennzeichnen, der das System selbst ändert (2013, S. 115 ff.).
 
3
Vgl. dazu als ausgewählte Beispiele für viele: „Lächelnde List: 3 × 36 Erfolgs-Strategeme aus dem alten China“ (Chen 2001), „Sun Tzu für Manager: Die 13 ewigen Gebote der Strategie“ (Schwanfelder 2004) oder „Die Klaviatur der 36 Strategeme: In Gegensätzen denken lernen“ (Senger 2013).
 
4
Jullien selbst spricht von einer „Erschütterung im Denken“ (2006, S. 9).
 
5
Aktuell gerade wieder in den PR-Diskurs eingebracht durch Nothhaft und Schölzel: „(Re-)Reading Clausewitz. The Strategy Discourse and its Implications for Strategic Communication“ (2015).
 
6
Die Studie verschaffte sich über drei unterschiedliche Erhebungsdesigns Zugang zu „den Meinungen und Einstellungen der amtierenden [deutschen; Anm. P.D.] wirtschaftlichen Exekutive und ihrer erklärten Nachfolgerinnen und Nachfolger“: 1) Standardisierte Online-Befragung (n = 310), 2) Tiefeninterviews mit Wirtschafts-Executive (n = 22) sowie 3) Analyse von publizierten Interviews mit Führungskräften (n = 59).
 
7
Ortmann argumentiert an dieser Stelle, dass Herbert A. Simon (1982) mit seinen Studien, die „Büchse der Pandora des organisationstheoretischen Rationalismus“ geöffnet hat.
 
8
Vgl. dazu die Argumentation von Bruhn, der einen Übergang von der „Wettbewerbskommunikation“ hin zum „Kommunikationswettbewerb“ in den 1990er-Jahren verortet (2015, S. 25 ff.).
 
9
Dies steht in kompletter Opposition zu einem der weltweit populärsten Managementkonzepte, „Management by Objectives (MbO)“ (Drucker 2011, S. 105 ff.), bei dem der gesamte Management- und Führungsprozess über die Definition von Zielen und deren Kontrolle organisiert wird. Die Unmöglichkeit, den Verzicht auf Ziele auch nur zu denken, macht auch Hallahan deutlich: „(…) nothing in postmodern management nor the postmodern marketing literature attempts to delegitimize or deconstruct goals or objectives per se.“ (2015, S. 251).
 
10
Das von Dirk Baecker verfasste Vademecum zum „Postheroischen Management“ (1994) argumentiert vornehmlich auf einer anderen Ebene. Baecker geht es um eine Umorganisation von Entscheidungsstrukturen und Empowerment aller Organisationsmitglieder. Im Bemühen, Binnenkomplexität als Reaktion auf die steigende Außenkomplexität aufzubauen, würde es schlicht zu einer Überlastung der Unternehmensspitze kommen, wenn diese die gesamte Organisation von einer zentralen Stelle aus steuern wollte. Vgl. dazu auch Baecker (2003, S. 52).
 
11
Jullien illustriert diese Logik auch anhand der chinesischen Medizin. Diese vertraut „(…) auf die Fähigkeit der indirekten Beeinflussung durch diffuse, allgemeine Wandlung und die langfristige Wirkung eines Mittels oder einer Diät. (…) Die Brutalität des „Ereignisses“ erstaunt uns also, weil wir es nicht verstanden haben, die stille Wandlung wahrzunehmen, die unmerklich dahin geführt hat.“ (2009, S. 147).
 
12
Das Wort für den Weg wird unterschiedlich transkribiert: So taucht sowohl die Schreibweise dao als auch tao auf. Jullien verwendet ebenfalls beide Versionen, tendiert jedoch ganz deutlich zu tao. Daher wird sich der Autor im Zuge dieser Arbeit an dieser Praxis orientieren.
 
13
Wobei es natürlich eine kognitive Leistung darstellt, diesen Prozess in seinem Anfangsstadium richtig zu erkennen und in weiterer Folge zu nutzen.
 
14
Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass François Jullien selbst in seiner Community nicht unumstritten ist. So wird ihm u. a. vorgeworfen, selektiv in der Auswahl der Schriften, auf die er Bezug nimmt, vorzugehen und diese Auslegungen pauschalierend und verkürzend darzustellen (vgl. Billeter 2015; Botz-Bornstein 2014; Weber 2014a, b).
 
Metadaten
Titel
Der Umweg über China
verfasst von
Peter Dietrich
Copyright-Jahr
2018
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-22020-4_5