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2022 | OriginalPaper | Buchkapitel

2. Das Kooperative Führungssystem (KFS) in der polizeilichen Selbstwahrnehmung

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Zusammenfassung

Das KFS stellte in den 1970er Jahren den Versuch dar, eine Führungslehre im Sinne eines Lehrkanons auf wissenschaftlicher Grundlage für die Polizei zu entwickeln. Das Hauptwerk des KFS ist der zweibändige „Grundriß der Führungslehre“ von dem Autorenduo Altmann und Berndt, die zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung 1976 als Dozenten an der Polizeiführungsakademie tätig waren. Bei dem „Grundriß“ handelt es sich um ein polizeiliches Lehrbuch mit der Zielsetzung, die zentralen Aspekte des damaligen wissenschaftlichen Kenntnisstandes zum Thema Personalführung aufzubereiten und für die Polizeiausbildung verwertbar zu machen.

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Fußnoten
1
Aus Gründen der Lesbarkeit wird dieses Werk im Folgenden als „Grundriß“ abgekürzt.
 
2
Für eine nähere Beschreibung und Diskussion der „sechs Elemente“ siehe Abschn. 5.​2.​3.
 
3
Generell ist bei der Dienstlaufbahn der Polizei die Einteilung in den mittleren, gehobenen und höheren Dienst üblich. Dies ist insofern einzuschränken, als dass der mittlere Dienst in einigen Bundesländern abgeschafft worden ist, um das Qualifikationsniveau der Beamten zu erhöhen. Im Falle dieser „zweigliedrigen Laufbahn“ ist eine Hochschulreife mit Hochschulstudium während der Ausbildung Voraussetzung für den Eintritt in den Polizeidienst (Groß, 2008, S. 24 f.).
 
4
Die Polizeiführungsakademie ging 1973 aus dem „Polizei-Institut Hiltrup“ hervor und diente seitdem bundesweit einheitlich der Ausbildung des höheren Polizeidienstes, während die Ausbildung des gehobenen Dienstes den Ländern obliegt (Frevel, 2008, S. 7; Barthel, 2018, S. 113). 2006 wurde die Polizeiführungsakademie mit der Umwandlung in die DHPol in den Hochschulstatus gehoben und zugleich in den Bologna-Prozess integriert; Absolventen erhalten nun am Ende der Ausbildung einen Master-Abschluss (Barthel & Heidemann 2017b, S. 12).
 
5
Zur Frage, welche Rolle die ehemalige Polizeiführungsakademie bzw. heutige DHPol für die Elitenbildung einnimmt, siehe Heuer (2003).
 
6
Das lässt sich für die heutige Führungslehre an der DHPol so aber nicht mehr uneingeschränkt sagen. Zu dem Reformdiskurs der aktuellen Akteure der Führungslehre an der DHPol siehe Abschn. 6.​3.
 
7
Was für eine Relevanz das KFS nach der Ausbildung an der Polizeiführungsakademie für die eigene Berufspraxis hat, ist damit freilich noch nicht gesagt.
 
8
Aufgrund dieser Differenzierung polizeilicher Kompetenzen lässt sich im Falle der bundesdeutschen Polizei eher von einem „Organisationsverbund“ sprechen als einer einzelnen Organisation (Bergien, 2017, S. 264). Da die Betrachtung von Unterschieden zwischen den Polizeien des Bundes und der Länder nicht Gegenstand der Arbeit ist, erscheint es mir legitim, aus Gründen der Lesbarkeit, im Folgenden von der Polizei als Organisation zu sprechen.
 
9
Für eine Darstellung dieser Reformprozesse siehe Abschn. 4.​1.
 
10
Altmann und Berndt (1976, S. 192, 1982, S. 188) verweisen ihrerseits bereits auf das Sicherheitsprogramm von 1974, in dem Grundsätze des späteren KFS bereits ausformuliert seien. Weibler und Thielmann (2010b) zufolge sei hierbei aber noch kein klarer politischer Wille zum KFS ausgedrückt worden, sondern erst in der Fortschreibung von 1994.
 
11
Siehe dazu Abschn. 6.​2.
 
12
Diese Perspektive übernimmt lediglich die Selbstbeschreibung von Vertretern von Managementideen aus der Human-Relations-Tradition bzw. der Tradition kooperativer Führung. Vgl. dazu die Diskussion zu „kooperativer Führung“ in Abschn. 4.​2.​3.
 
13
Siehe zu diesen teilweise widersprüchlichen Modernisierungsprozessen die konkreteren Ausführungen in Abschn. 4.​1.
 
14
Zu den verschiedenen historischen Typen von Personalführung nach Pongratz siehe Abschn. 4.​2.
 
15
Die „transformationale Führung“ wird insbesondere in der betriebswirtschaftlich bzw. psychologisch orientierten Führungsliteratur der Polizei rezipiert (Fittkau & Heyna, 2020; Thielmann & Weibler, 2014). Etwas vereinfacht gesagt wird in diesem Führungsmodell davon ausgegangen, dass Führungskräfte durch u. a. durch eine Vorbildfunktion, Erzeugung von Motivation und Anregung von Ideen die Nachgeordneten zu motivierteren und leistungsfähigeren Mitarbeitern „transformieren“ sollen (Fittkau & Heyna, 2020, S. 20 f.).
 
16
Die Bezeichnung „Weimarer Polizei“ bezieht sich hier nicht auf Polizei in der Stadt Weimar, sondern auf die Polizei der Weimarer Republik. Der genannte Ausdruck dient nur dem besseren Lesefluss.
 
17
Zu dieser Legitimationskrise auch Abschn. 4.​1.​1.
 
18
Dieser Umstand wird oftmals auch nicht verborgen. So werden Altmann und Berndt bei der historischen Kontextualisierung des KFS von einigen Autoren gerne zitiert (bspw. Vollmar et al., 2017, S. 14 f.; Thielmann & Weibler, 2014, S. 18).
 
19
Dies gilt nicht uneingeschränkt für alle Autoren, die an dem Reformdiskurs zum KFS beteiligt sind. Hier soll nur darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Bewertungen des KFS oftmals auf Argumenten beruhen, die von den Erfindern des Konzeptes selbst stammen.
 
Metadaten
Titel
Das Kooperative Führungssystem (KFS) in der polizeilichen Selbstwahrnehmung
verfasst von
Norman Dürkop
Copyright-Jahr
2022
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-38629-0_2