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Erschienen in: Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie (GIO) 4/2017

20.10.2017 | Hauptbeiträge

Change the Change Management! Die Kunst der kontinuierlichen Selbsterneuerung von Unternehmen

verfasst von: Dr. phil. Hans-Joachim Gergs

Erschienen in: Gruppe. Interaktion. Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie (GIO) | Ausgabe 4/2017

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Zusammenfassung

Angesichts der zunehmenden Dynamik auf den Märkten gilt die Fähigkeit, sich schnell auf die sich ändernden Umweltanforderungen einzustellen als die zentrale Kernkompetenz von Unternehmen. Folgt man neueren Ergebnissen der Strategie- und Organisationsforschung, dann sind diejenigen Unternehmen langfristig erfolgreich, die über die Fähigkeit verfügen, sich kontinuierlich neu zu erfinden. Dieser Typus von Veränderung kann als kontinuierliche Selbsterneuerung bezeichnet werden. Unter kontinuierlicher Selbsterneuerung versteht man einen tiefgreifenden Veränderungsprozess, der vorausschauend erfolgt und nicht durch einen akuten Handlungsdruck oder eine Krise ausgelöst wird. Dies steht im Widerspruch zu den „klassischen“ Konzepten des Change Management, die davon ausgehen, dass tiefgreifende Veränderungsprozesse nur dann erfolgreich sind, wenn ein akuter Handlungsdruck besteht. Ist kontinuierliche Erneuerung damit ein rein theoretischer Typ von Veränderungsprozess? Dieser Frage geht der vorliegende Beitrag nach. Auf der Grundlage einer Fallstudienuntersuchung kann der Autor diesen Typus von Veränderung empirisch nachweisen. Die Forschungsergebnisse zeigen auch, dass kontinuierliche Selbsterneuerung nach völlig anderen Prinzipien funktioniert als bislang bekannte Veränderungsprozesse. Kontinuierlich Selbsterneuerung fordert daher unser etabliertes Denken über organisationalen Wandel in grundlegender Weise heraus, so die zentrale Schlussfolgerung des Autors.

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Fußnoten
1
Beim Wandel erster Ordnung bleiben die grundsätzlichen Weltsichten, Orientierungen und Normen einer Organisation unangetastet. Wandel zweiter Ordnung bedeutet dagegen eine grundlegende Änderung organisationaler Sinnstrukturen. Es geht dabei nicht um eine Verbesserung des Bestehenden, sondern vielmehr um eine Transformation der Organisation und damit auch deren Identität (siehe hierzu auch Watzlawick et al. 1974, S. 30).
 
2
Episodischer Wandel wird zumeist durch externe Veränderungen ausgelöst. Der Veränderungsprozess ist eine zeitlich begrenzte Unterbrechung eines Gleichgewichtszustandes der Organisation.
 
3
Ein ausführliche Darstellung der vier Veränderungstypen findet sich bei Gergs (2016a, S. 32 ff).
 
4
Das Forschungsvorhaben wurde durch die Stiftung Bildung und Beschäftigung finanziell gefördert. Eine ausführliche Darstellung der Untersuchungsergebnisse findet sich in Gergs (2016b).
 
5
Als Kriterien für unternehmerischen Erfolg wurden die Kennziffern Umsatz- und Gewinnentwicklung, sowie die Beschäftigtenentwicklung herangezogen. Diese objektiven Daten wurden an Hand einer Betriebscheckliste ermittelt.
 
6
Vgl. zu dieser Vorgehensweise Hildenbrand (1991, S. 57; 2005).
 
7
Was ich im Folgenden darstelle sind keine Erfolgsfaktoren wie man die Erneuerungsfähigkeit von Unternehmen verbessern kann sondern Denkprinzipien, die den Orientierungen der Führungskräfte in den untersuchten Unternehmen zugrunde liegen (vgl. auch Gergs 2016b, S. 14 ff).
 
8
Diese Offenheit der untersuchten Unternehmen zeigte sich auch darin, dass die Unternehmen sich sehr schnell dazu bereit erklärt haben, sich an der Untersuchung zu beteiligten. Die meisten Unternehmen baten ferner um eine Rückmeldung der Ergebnisse. Sie betrachteten die Untersuchung als Chance zur Selbstreflexion.
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Change the Change Management! Die Kunst der kontinuierlichen Selbsterneuerung von Unternehmen
verfasst von
Dr. phil. Hans-Joachim Gergs
Publikationsdatum
20.10.2017
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
DOI
https://doi.org/10.1007/s11612-017-0388-0

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