In ihrer Habilitationsschrift, die aus dem gleichnamigen DFG-Projekt entstanden ist, setzt sich Tanja Maier mit der medialen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit von Religion auseinander. Die explorative Studie greift ein wesentliches, bisher von der deutschsprachigen Kommunikations- und Medienwissenschaft weitgehend vernachlässigtes Thema auf. Denn nicht nur liegen insgesamt wenige Arbeiten zur Darstellung und Bedeutung christlicher Bilder in den Medien vor. Viele sind außerdem als Fallstudien zu spezifischen Themen angelegt (z. B. zum Papst, zum Weltjugendtag) oder analysieren eine kurze Zeitspanne der (meist textlichen) Religionsberichterstattung. Damit korrespondiert, dass die Analysen meist auf die Nachrichtenberichterstattung in Zeitungen und dem Fernsehen fokussieren. Die stark auf Visualisierungen setzenden Publikumszeitschriften blieben weitgehend unbeachtet. Insgesamt fehlte bislang also eine systematische Langzeitperspektive der medialen Darstellung von Religion – insbesondere hinsichtlich ihrer visuellen Dimensionen. Dadurch wurde, so Tanja Maiers zentrale These, übersehen, „wie grundlegend christliche Bildmotive das kulturelle Bilderrepertoire organisieren und zu welchen Verknüpfungen mit visuellen Formen des Journalismus, der Populärkultur, der politischen Kultur und der Kunst es dabei kommt“ (S. 79). …
Die Zeitschrift enthält in der Regel vier größere Aufsätze (Forschungsberichte), dazu Personalien (Laudationes bei Geburtstagen von Fachvertretern, Berufungen, Habilitationen sowie Nachrufe) und Buchbesprechungen. Gelegentlich ist dem Heft auch eine Kolumne/Gastessay vorangestellt.
Maier, Tanja: Die (un-)sichtbare Religion. Wandel des christlichen Bilderrepertoires in der visuellen Kultur Köln: Herbert von Halem 2019. 348 Seiten. Preis: € 34