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01.10.2012 | Management + Führung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Der kalte Unternehmer hat ausgedient

verfasst von: Andreas Nölting

2 Min. Lesedauer

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Nicht erst seit der Finanzkrise ist die Diskussion um die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen entbrannt. Corporate Social Responsibility (CSR) bedeutet nachhaltiges Wirtschaften, eine unternehmerische und zugleich gesellschaftliche Wertschöpfung in allen Prozessen des Unternehmens zu verfolgen. Ein solcher Ansatz zahlt sich aus.

Der Niedergang der insolventen Drogeriekette Schlecker hat auch sehr viel mit der mangelnden Glaubwürdigkeit und dem fehlenden sozialem Engagement der einstigen Eigentümer-Familie um Anton Schlecker zu tun. Schlecker galt als kalter, hartherziger Unternehmer, der sich lieber in seinen luxuriösen Anwesen verkroch, als seinen tausenden Beschäftigten oder der Öffentlichkeit Rede und Antwort zu den immer wieder hochkochenden Gerüchten über sein Unternehmen zu stehen.

Schleckers Borniertheit und seine Arroganz rächen sich nun spät. Als es etwa um die Frage ging, ob öffentliche Bürgschaften oder eine staatlich finanzierte Auffanglösung bereit gestellt werden sollten, war die Meinung in der Politik als auch den Medien schnell klar: Für den nicht, so klang es zwischen den Zeilen durch. Sicher, die Ablehnung hat auch viel mit marktwirtschaftlichen Gründen zu tun. Aber dennoch meint man zu glauben, dass ein Unternehmen, das sich seinen Beschäftigten und der Gesellschaft besser gegenüber verhalten hätte, womöglich öffentliche Hilfe zu Teil gekommen wäre.

Nachhaltigkeit schafft Werte

Nicht erst seit der Finanzkrise und der Schleckerpleite ist die Diskussion um die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen entbrannt. Corporate Social Responsibility (CSR) bedeutet nachhaltiges Wirtschaften, eine unternehmerische und zugleich gesellschaftliche Wertschöpfung in allen Prozessen des Unternehmens zu verfolgen. Nach einer Umfrage der Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft, steigt die Aufgeschlossenheit gegenüber dem Thema CSR kontinuierlich in den Führungsetagen, denn es zeigt sich, dass wertbasierte Management gegenüber Mensch und Umwelt sich auch unter Renditeaspekten auszahlt. Nachhaltig wirtschaftende Unternehmen schaffen höhere Werte als streng marktwirtschaftlich agierende Firmen.

René Schmidpeter und Andreas Schneider haben ein Standardwerk zum Thema CSR geschrieben. Das Buch dokumentiert den aktuellen Status der Diskussion, beschreibt die theoretischen Ansätze, die Konsequenzen für das Management und die politischen Rahmenbedingungen. Zudem bringen die beiden Autoren diverse Beispiele aus der Praxis. Die Debatte um die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen ist sicherlich nicht neu. Die Finanzkrise allerdings und die daraus resultierenden harten ökonomischen Einschnitte haben das Thema CSR nun auch auf die Agenda der Politik gebracht. CSR entwickelt sich von einem Modethema zu einem ernsthaften unternehmerischen Steuerungsmodell.

Das Fazit der Autoren steht: Das neue Paradigma „Was für die Gesellschaft gut ist, ist auch für die Wirtschaft gut“ könnte sich als wichtigste „wirtschaftliche“ Innovation des 21. Jahrhunderts erweisen.

 

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