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04.03.2015 | Management + Führung | Schwerpunkt | Online-Artikel

Weiterbildung muss individueller werden

verfasst von: Anja Schüür-Langkau

2 Min. Lesedauer

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Der Veränderungsdruck und die Komplexität in den Unternehmen steigt. Weiterbildungsmaßnahmen müssen sich an diese Veränderungen anpassen und dabei die Bedürfnisse der einzelnen Mitarbeiter berücksichtigen.

Viele deutsche Arbeitnehmer sehen für sich Weiterbildungsbedarf. 71 Prozent sagen, dass ihnen bestimmte Kenntnisse fehlen, um beruflich voranzukommen, so ein Ergebnis der Studie “Jobzufriedenheit 2014“, für die das Personaldienstleistungsunternehmen Manpower Group im Frühjahr 1.000 Bundesbürger befragt hat.

Mitarbeiter wollen sich weiterbilden

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Fremdsprachenkenntnisse stehen bei den Befragten ganz oben auf der Weiterbildungsliste, gefolgt von IT-Wissen und betriebswirtschaftlichen Kenntnissen. 23 Prozent bedauern ihre mangelnde Auslandserfahrung und ihre fehlenden interkulturellen Kompetenzen. Weitere Defizite verspüren Mitarbeiter bei Themen wie Präsentationstechniken, Qualitäts- und Projektmanagement. Auch die Personalverantwortlichen in den Unternehmen sind laut der TNS-Infratest-Studie „Weiterbildungstrends in Deutschland 2014“ der Ansicht, das berufsbegleitende Weiterbildung in Zeiten des Fachkräftemangels immer wichtiger wird.

Patentlösungen gibt es nicht

Für Unternehmen ist es jedoch eine Herausforderung, die richtigen Maßnahmen aus der Flut der Angebote zu identifizieren. Über 30.000 Trainerinnen und Trainer offerieren eine kaum überschaubare Vielfalt an Themen und Methoden, schreiben Jürgen Hampe, Christoph Schlegel in ihrem Buch "Auswahl und Steuerung nachhaltiger Weiterbildung im Unternehmen." Durch die wachsende Komplexität der Arbeit versagen einfache „Patentlösungen“, so die Springer-Autoren. Dabei sollte ein Training zu komplexen Themen drei Dinge leisten:

  1. Die Teilnehmer verstehen und akzeptieren, dass es zu ihrem Thema keine Best-Practice-Lösung gibt.
  2. Die Teilnehmen kommen mit der Unsicherheit zurecht, die diese Erkenntnis zur Folge hat.
  3. Die Teilnehmer haben Wege gefunden, wie sie ihre Probleme angehen werden.

Komplexe Themen mit emphatischer Selbstreflexion trainieren

Als Trainingskonzept raten die Autoren im Buchkapitel "Komplexe Themen erfordern andere Methoden" zur „empathischen Selbstreflexion“. Dieser Prozess sei „ein Wechselspiel zwischen Reflexion und Gefühlen. Er führt unter günstigen Rahmenbedingungen im Training dazu, dass die Teilnehmer sich ihrer Bedürfnisse umfassender bewusst werden. Sie lernen ihr Motivationskonzept besser kennen: Sie erforschen, was sie bremst und was sie antreibt. Das Verständnis für die eigene Reaktion setzt versöhnende oder gestaltende Energien frei. Das versetzt sie in die Lage, sich und ihre Lage neu zu bewerten oder zu verändern.“

Fazit: In Zeiten permanenter Veränderung müssen sich auch die Trainingsmethoden in der betrieblichen Weiterbildung ändern. Je stärker die Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeiter berücksichtigt werden, desto größer ist der Lernerfolg und der Nutzen für beide Seiten.

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