2019 | OriginalPaper | Buchkapitel
“Meine Ruh ist hin, mein Herz ist schwer…”: Franz Schuberts Einbezug der Katastrophe in die langsamen Sätze
verfasst von : Yusuke Takamatsu
Erschienen in: Beiträge zur Jahrestagung der Gesellschaft für Musikforschung in Kassel 2017
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Der vorliegende Aufsatz handelt von der damals neuartigen Dramaturgie des langsamen Satzes Franz Schuberts: von der auf dem Höhepunkt einsetzenden Dissonanz mit dem anschließenden Abbruch, die am Ende der sich entwickelnden Formstationen nach der Steigerung erklingt. Dieses Zutreiben auf einen nicht aufgelösten, abbrechenden, dissonanten Höhepunkt, der als Inszenierung einer Katastrophe begriffen werden kann, taucht im langsamen Satz im Mittelteil der ‘großen’ C-Dur-Sinfonie D 944, des Klaviertrios D 929, des Streichquintetts D 956 und der Klaviersonate D 959 auf verschiedene Weise auf. Die detaillierte Analyse zeigt, dass das Urmodell dieser Dramaturgie wohl das Lied “Gretchen am Spinnrade” D 118 ist, das zu einem der allererst publizierten Lieder gehört.