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08.12.2016 | Metalle | Schwerpunkt | Online-Artikel

Eine Prise Bor macht den Unterschied

verfasst von: Dieter Beste

1:30 Min. Lesedauer

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Moderne Stähle sorgen in Kraftwerken dafür, dass Dampfdruck und Dampftemperatur ansteigen können und somit der Wirkungsgrad immer besser wird. Jetzt mischt das Legierungselement Bor die Szene auf.

Durch gezielte Entwicklungen warmfester Stähle konnten etwa die maximale Betriebstemperatur und so der Wirkungsgrad von Kraftwerken stetig erhöht werden. Neueste Entwicklung ist die borhaltige Stahlgussgüte CB2 (GX13CrMoCoVNbNB 9-2-1). Über gezielt einstellbare Effekte in der Mikrostruktur weist diese Legierung mit etwa 0,01 Prozent Bor eine noch höhere Kriechbeständigkeit auf, als bisher verwendete warmfeste Stahlgüten – was sich auf die mechanischen Eigenschaften bei erhöhter Temperatur auswirkt, heißt es in einer Mitteilung des Bundesverbandes der Deutschen Gießerei-Industrie (BDG). Bei gleichen Dauerbelastungen seien nunmehr in Kraftwerken höhere Betriebstemperaturen realisierbar: bis etwa 630 Grad Celsius. Damit einher gehe ein höherer Wirkungsgrad bis etwa 46 Prozent. Daraus, so der BDG, ergibt sich nicht nur ein positiver Umweltaspekt. Auch die Kosten für den Kraftwerkbetreiber sinken.

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Die Herstellung von Eisen und die unterschiedlichen Prozesse der Stahlherstellung werden vorgestellt. Anhand des Eisen-Kohlenstoffdiagramms wird dargestellt, unter welchen Bedingungen sich die unterschiedlichen Gefügephasen von Stahl bilden. 


Gegenwärtig werden in Deutschland etwa 2500 Stahlsorten wirtschaftlich genutzt, konstatieren die Springer-Autoren Erhard Hornbogen und Hans Warlimont in "Metalle" (Seite 300). Und so vielfältig ihr Gefüge ausgeprägt sei, so vielfältig seien ihre Eigenschaften. Bei der Suche nach Möglichkeiten der Festigkeitssteigerung komme in jüngerer Zeit neben der Gruppe der Dualphasen-Stähle insbesondere den mikrolegierten Stählen große Bedeutung zu. Die Springer-Autoren Eberhard Roos und Karl Maile diskutieren warmfeste mikrolegierte Stähle in "Werkstoffkunde für Ingenieure" ab Seite 192.

Kontrollierte Einstellung der Mikrostruktur-Effekte

Die Stahlgießerei Pleissner Guss in Herzberg am Harz ist nach BDG-Angaben dazu in der Lage, den borhaltigen Werkstoff CB2 zu Gussbauteilen höchster Güte zu verarbeiten, die mehrere Tonnen wiegen können. Die technische Herausforderung bei der Fertigung bestehe im prozesssicheren und kontrollierten Einstellen der Mikrostruktur-Effekte. Dabei komme es nicht nur auf die präzise Kontrolle der Schmelzmetallurgie an. Auch die Beherrschung der sich anschließenden Prozesse der Wärmebehandlung und Fertigungsschweißung für die sichere Produktion sei extrem wichtig.

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