1994 | OriginalPaper | Buchkapitel
Methoden der empirischen Makroökonomik
verfasst von : Professor Dr. Uwe Westphal
Erschienen in: Makroökonomik
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Enthalten in: Professional Book Archive
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Die ökonomische Theorie ist in der Regel in der Lage anzugeben, in welche Richtung die endogenen Variablen eines Modells reagieren, wenn exogene Variable verändert werden. Diese Vermutungen sind hilfreich, aber unzureichend. Zum einen kann man eine Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung oder eine Politikberatung nicht auf Vermutungen gründen, deren Verträglichkeit mit den Beobachtungen noch nicht geprüft wurde. Zum anderen erfordern Erklärung, Prognose und Politikanalyse auch quantitative Aussagen im Gegensatz zu den qualitativen Aussagen über die Wirkungsrichtung. Man möchte als Erklärung z. B. wissen, welcher Anteil am Preisniveauanstieg aus dem Ausland importiert wurde und welcher auf inländische Einflüsse wie Lohnerhöhungen oder Übernachfrage zurückzuführen ist. In der Prognose geht es nicht nur darum, festzustellen, daß ein Konjunkturaufschwung in den Vereinigten Staaten zu einer Erhöhung des deutschen Exports führen wird; man ist vor allem auch daran interessiert zu erfahren, wie stark dieser expansive Impuls sein wird und wie schnell er sich bemerkbar macht. In der Politikanalyse wird mehr benötigt als die Aussage, daß die Senkung des Einkommensteuertarifs die wirtschaftliche Aktivität im Inland anregen wird; gefordert werden Antworten auf die Fragen: Wie schnell kann die Rezession durch eine solche Maßnahme überwunden werden? In welchem Umfang wird die Arbeitslosenzahl gesenkt? Wie stark werden Leistungsbilanz und Staatshaushalt belastet?