2015 | OriginalPaper | Buchkapitel
Modelle sozialer Diffusion
verfasst von : Prof. Dr. Andreas Diekmann
Erschienen in: Handbuch Modellbildung und Simulation in den Sozialwissenschaften
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Modelle sozialer Diffusion befassen sich mit der Ausbreitung von Neuerungen, technischen Innovationen (siehe auch den Beitrag von Ahrweiler & Pyka in diesem Handbuch), Ideen, Informationen, Meinungen, Gerüchten usw. Sie sind eng verwandt mit Modellen in der Epidemiologie, die die Ausbreitung von Krankheiten beschreiben. Soziale Diffusion basiert auf Kontakten zwischen Personen, erfolgt durch Imitation (Tarde 1890j siehe auch den Beitrag von Keuschnigg in diesem Handbuch) oder durch Kommunikationsmedien. Nicht nur Personen können als Einheiten der Analyse gelten, sondern auch Organisationen, Unternehmen oder Staaten. Je nach Art des Diffusionsprozesses werden spezifische Modelle benötigt, die mit dem empirischen Verlauf möglichst gut übereinstimmen und eventuell Prognosen erlauben. Ob ein Modell einen Prozess näherungsweise beschreiben kann, lässt sich empirisch testen; die Parameter eines Modells können mit statistischen Methoden geschätzt werden. Wir behandeln in diesem Artikel die Entwicklung der Modelle (Teil 1), die grundlegenden Modelle (Exponentialmodell und logistisches Modell in Teil 2), einige spezifische Modelle (Bass-Modell, Hernes-Modell u.a. in Teil 3) und einige Modellerweiterungen (allgemeines Diffusionsmodell, stochastische Modelle, Pfadabhängigkeit in Teil 4).