1998 | OriginalPaper | Buchkapitel
Modelle zur Zeitdauerdiskrimination: Ein neuer Zugang ihrer Überprüfbarkeit
verfasst von : Rolf Ulrich, Thomas Rammsayer
Erschienen in: Intelligente Informationsverarbeitung
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Einen großen heuristischen Wert in der Zeitwahmehmung besitzen innere Uhren, die auf einem neuronalen Pulsprozeß basieren (z.B. Killeen & Fetterman, 1988). Creehnan (1962) formulierte erstmals ein solches neuronales Zählermodell für die Diskrimination kurzer Zeitdauern. Dabei nahm er an, daß während der Darbietung eines Intervalls, dessen Dauer t beurteilt werden soll, ein neuronaler Taktgeber Pulse erzeugt. Die Anzahl N(t) der Pulse, die während dieses Intervalls registriert werden, stellen dami die interne Repräsentation der Intervalldauer dar. Je mehr Pulse registriert wurden, als desto länger empfindet man das Intervall. Der Pulsstrom verläuft jedoch nicht regelmäßig, sondem unterliegt zufälligen Schwankungen, wie sie im Nervensystem typischer weise auftreten. Deshalb erscheint uns dasselbe Intervall einmal als kürzer, ein anderes Mal als länger. Insbesondere nahm Creehnan an, daß die Anzahl der erzeugten Pulse durch einen Poisson-Prozeß mit einer mittieren Taktrate λ beschrieben werden kann. Allgemein gilt fiir einen Poisson-Prozeß, daß die mittlere Anzahl der registrierten Pulse und die Variabilität dieser Anzahl proportional mit der Intervalldauer t ansteigt.