2006 | OriginalPaper | Buchkapitel
Nachhaltige Ökonomie
Erschienen in: Volkswirtschaftslehre für Sozialwissenschaftler
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Sowohl die Politiker als auch die Ökonomen maβen der effizienten Nutzung der natürlichen Ressourcen in der Vergangenheit eine geringe Bedeutung zu. Sie wurden als unendlich angesehen und als „öffentliche“ Güter betrachtet, die weder einen Preis haben noch knapp sind. Auch wenn sich einzelne Vorläufer der Forderung nach einer nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen bereits im Altertum (römische und persische Wiederaufforstungsprogramme) und in den europäischen Kolonien der Neuzeit finden lassen (z.B. Mauritius), spielte der Umweltschutz insgesamt keine Rolle. Erst die UN-Umweltkonferenz im Jahr 1972 in Stockholm, die ersten Studien über die „Grenzen des Wachstums“ (Meadows 1972), die Erdölpreiskrise 1973/74 und die zahlreichen Unfälle (z.B. Seveso 1976, Bopal 1984) führten zu einem stärkeren Umweltbewusstsein. Seit dieser Zeit wird in Fachkreisen die Frage diskutiert, ob das menschliche Leben auf einen Punkt zusteuert, an dem es Gefahr läuft, sich seiner eigenen natürlichen Grundlagen zu berauben (BMU 1997/02: 9). Die globalen Umweltprobleme sind bekannt. Als Stichpunkte sollen reichen:
(1)
Klimaveränderung und Zerstörung der Ozonschicht,
(2)
Vergiftung und Verlärmung der Biosphäre,
(3)
Verlust biologischer und landschaftlicher Vielfalt,
(4)
Übernutzung der erneuerbaren natürlichen Ressourcen (Wälder, Süβwasser, Fischbestände),
(5)
Übernutzung der nicht erneuerbaren Ressourcen (fossile Energieträger und Rohstoffe, Boden und Fläche) (Rogall 2004: 23; WWI 2000: 24).