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07.12.2023 | Nachhaltigkeit | Nachricht | Nachrichten

Kreislaufwirtschaft als Grundvoraussetzung

verfasst von: Thomas Schneider

3 Min. Lesedauer

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Auf der ATZ-Konferenz Sustainability in Automotive 2023 wurden aktuelle Anforderungen und Trends im Bereich Nachhaltigkeit thematisiert. Zentrale Elemente sind eine Kreislaufwirtschaft und Design-to-CO2.

Die dritte Auflage der Internationalen ATZ-Digitalkonferenz Sustainability in Automotive verdeutlichte, dass OEMs und Zulieferer unter enormem Druck stehen, Nachhaltigkeitsziele für ihre Produkte zu definieren und umzusetzen. Von der Politik gesetzte Normen und Vorgaben, aber zunehmend auch die Wünsche der Kunden machen die Erfüllung von hohen Nachhaltigkeitszielen zu einem wichtigen Erfolgskriterium für Unternehmen.

Klare Ziele und Einbeziehung der Lieferkette

In ihrer Keynote "The Impact of the Circular Economy on the Automotive Industry – How to Prevent Sustainability Risks" skizzierten Patrick Klaver und Marcus Schneider von Assent, welche Maßnahmen Unternehmen ergreifen können, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Realistische und verbindliche Zieldefinitionen sind hier ebenso wichtig wie die Umsetzung aktueller Industriestandards und eine umfassende Dokumentation des Produktentstehungsprozesses. Zudem müsse eine Kreislaufwirtschaft etabliert werden, um eine Wiederverwendung und Recycling in großem Maßstab zu verwirklichen.

Da speziell im Automobilbereich der überwiegende Teil des CO2-Fußabdrucks auf zugelieferte Produkte und Rohstoffe entfällt, müssen die Ziele auf die gesamte Lieferkette angewendet werden. Hier liegen laut Klaver die größten Risiken. Um den Verdacht eines Greenwashing zu vermeiden, ist ein transparentes Reporting aller Prozessschritte von der Materialgewinnung über die Produktion bis zum Recycling von Produkten notwendig. Hilfreich kann außerdem eine Zertifizierung mithilfe von Umweltgütezeichen sein.

Lebenszyklus-Betrachtung und Elektromobilität

Die Bedeutung einer Betrachtung des gesamten Lebenszyklus hob auch Dr. Philipp Seidel von Arthur D. Little in seinem Vortrag "Automotive Sustainability beyond Greenwashing – a Reality Check in Times of Multi-Crisis" hervor. Seidel stellte die Herausforderungen für Unternehmen heraus, die in einem schwierigen Umfeld mit sich wandelnder Technologie, unsicheren geopolitischen Einflussfaktoren und unterschiedlichen Anforderungen auf dem Weltmarkt agieren. Zudem sind die Kundenanforderungen in Bezug auf die Nachhaltigkeit von Produkten in den vergangenen Jahren stark gestiegen.

Die Elektromobilität ist laut Seidel generell die zielführendste Lösung, da die Nutzungsphase bei Automobilen den größten Anteil am CO2-Fußabdruck von Automobilen ausmacht. Allerdings ist die Betrachtung des realen Energiemixes beziehungsweise die Nutzung regenerativ erzeugter Energieträger entscheidend. Der Global Electric Mobility Readiness Index 2023 von Arthur D. Little zeigt außerdem, dass mit Ausnahme von Norwegen und China alle Länder Nachholbedarf in diesem Bereich haben, also mit Blick auf Markt, Infrastruktur und Konsumenten für einen Umstieg aktuell noch nicht bereit sind.

Batterien für Elektroautos

Ein wesentlicher Faktor in der Umweltbilanz von batterieelektrischen Fahrzeugen ist die energie- und damit CO2-intensive Batterieproduktion. In diesem Bereich hat die EU in ihrer Batterieverordnung Ziele zur Erhöhung der Nachhaltigkeit und Kreislauffähigkeit von Energiespeichern definiert, die Hersteller und Zulieferer in den kommenden Jahren umsetzen müssen. In seinem Vortrag zum digitalen Battery Passport erläuterte Martin Rothbart von AVL List, dass Hersteller in der frühen Entwicklungsphase der Produkte den mit Abstand größten Einfluss auf die CO2-Emissionen haben.

Das Tool, das 2023 eine Auszeichnung beim Sustainability Award in Automotive erhalten hat, generiert und dokumentiert über einen digitalen Zwilling detaillierte Informationen über den Energieaufwand für jede produzierte Batterie und deren Leistungsfähigkeit. Damit ist es möglich, Produkte mit COals einem der zentralen Kriterien (Design-to-CO2) zu entwickeln und eine Nachverfolgbarkeit der Energiespeicher im gesamten Lebenszyklus zu gewährleisten. Auch hierbei ist eine Kreislaufwirtschaft durch eine Zweitnutzung und eine Wiederverwendung der eingesetzten Materialien eine Grundvoraussetzung, um die gesetzten Nachhaltigkeitsziele erfüllen zu können.

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