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2014 | Buch

Nachhaltigkeitsökonomik

Eine Einführung

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Über dieses Buch

Das Buch führt ein in das zunehmend wichtige Feld ​der ökonomischen Nachhaltigkeit und verbindet verschiedene Disziplinen: Umweltwissenschaft, Umweltökonomie und Wirtschaftsökonomie sowie Wachstumstheorien. Da Nachhaltigkeit verschiedene Lesarten hat, verfolgt der Autor zwei Intentionen: eine Systematik in Maßnahmen, Modelle und Management der Nachhaltigkeit zu bringen sowie den Zugang zu diesem komplexen, interdisziplinären Thema zu erleichtern. Das Buch schließt eine Lücke zwischen den Disziplinen und wird damit zum wichtigsten Ratgeber derzeit, um die aktuellen Konzepte zu verstehen und anzuwenden. Als Lehrbuch konzipiert, ist es auch für gesellschaftlich Interessierte geschrieben. Zahlreiche, eigen erstellte Illustrationen visualisieren die Ausführungen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. EINFÜHRUNG: Was hat die Ökonomie damit zu tun?
Zusammenfassung
  • Umwelt: alle lebenden und nichtlebenden Dinge in unserer Umgebung
  • Wirtschaft: System der Versorgung und Verwendung von Gütern und Dienstleistungen
  • Positive und negative Effekte der Interaktion von Umwelt und Wirtschaft
  • Umweltökonomen stützen sich auf Märkte und Technologie für die nachhaltige Versorgung mit Umweltleistungen und andauerndes Wirtschaftswachstum.
  • Ökologische Ökonomen fordern die Begrenzung und Veränderung des Wirtschaftswachstums, dem sie die Schuld für den Niedergang der Umwelt geben.
  • Nachhaltigkeitsökonomik umfasst Mikro- und Makroaspekte der Nachhaltigkeit in Wachstum und Entwicklung.
Peter Bartelmus

Ökologische Nachhaltigkeit: Wie viel Natur brauchen wir?

Frontmatter
2. Wie viel Natur haben wir?
Zusammenfassung
  • Umweltindikatoren warnen uns vor Umweltschädigung und ihren Wohlfahrtseffekten.
  • Erderwärmung ist ein großes Umweltproblem, aber kein Maßstab für die Umweltschädigung.
  • Die Stoffstromrechnung misst potenzielle Belastungen für die Umwelt.
  • Energiekonten erfassen den Energiegehalt von Materialien und Produkten als Indikator der Effizienz im Energieverbrauch und seiner ökologischen Auswirkungen.
  • Material- und Energieströme messen nicht, wie viel Natur wir haben, außer sie werden mit dem Bestand an natürlichen Ressourcen verglichen.
  • Der ökologische Fußabdruck verknüpft den Verbrauch von natürlichen Ressourcen mit Quellen- und Senkenkapazitäten; kontroverse „Landäquivalente“ dienen als Maßeinheit.
  • Der ökologische Fußabdruck schätzt, dass die menschliche Umweltnutzung die Biokapazität der Erde um 50 % überschritten hat.
Peter Bartelmus
3. Wie viel Natur brauchen wir? Können wir sie nachhaltig nutzen?
Zusammenfassung
  • Anhänger der Tiefenökologie glauben, dass natureigene Überlebens- und Reproduktionswerte – im Gegensatz zu menschlicher Voreingenommenheit – die Nutzung von Umweltleistungen bestimmen sollten.
  • Energieökonomen und -bilanzierer sind der Ansicht, dass die Natur Energie in alles investiert und damit den Wert von allem bestimmt.
  • Ökologische Nachhaltigkeit bezieht sich auf die Tragfähigkeit einer Region und auf die Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen gegenüber menschlichen Einflüssen.
  • Starke Nachhaltigkeit erfordert die Erhaltung von kritischem Naturkapital.
  • Modelle mit unterschiedlichen Annahmen zu Umweltgrenzen lassen erkennen: Wir wissen nicht, wie viel Natur wir benötigen.
Peter Bartelmus
4. Was ist zu tun?
Zusammenfassung
  • Umweltmanagement-Regeln sind Grundsätze der nachhaltigen Nutzung von Umweltleistungen; adaptives Management behandelt Unsicherheit im Ökosystem-Management.
  • Maße und Indikatoren von Nichtnachhaltigkeit vermitteln unterschiedliche und häufig widersprüchliche Ratschläge für die Politik.
  • Suffizienz im Konsum und Ökoeffizienz in der Produktion sind mikroökonomische Strategien der ökologischen Nachhaltigkeit.
  • Corporate Social Responsibility reagiert auf Forderungen von Interessengruppen.
  • Die Entkopplung von Umweltbelastungen vom Wirtschaftswachstum ist die makroökonomische Strategie ökologischer Nachhaltigkeit.
  • Standards, Regeln und Vorschriften sind die bevorzugten Politikinstrumente ökologischer Ökonomik.
  • Der ökologischen Ökonomik fehlt ein Rahmenwerk für eine integrative ökonomisch-ökologische Analyse und Politik.
Peter Bartelmus

Ökonomische Nachhaltigkeit: Wie teuer ist (uns) die Natur?

Frontmatter
5. Zum Wert der Natur
Zusammenfassung
  • Vertreter der Tiefenökologie (und einige ökologische Ökonomen) befürworten die eigenen Werte der Natur anstelle von ökonomischen Bewertungen.
  • Umweltökonomen gehen von der Knappheit der Umweltleistungen aus; sie bestimmen einen Preis für Umweltexternalitäten, um Marktversagen zu korrigieren.
  • Techniken der Kosten-Nutzen-Analyse können für die ökonomische Bewertung von Umweltgütern und -diensten herangezogen werden.
  • Die Diskontierung künftiger Umweltkosten und -nutzen bestimmt ihren gegenwärtigen Wert.
  • Kostenschätzungen der globalen Erwärmung variieren.
  • Der globale Wert von Naturleistungen könnte den des globalen BIP übertreffen.
Peter Bartelmus
6. Messung der ökonomischen Nachhaltigkeit
Zusammenfassung
  • Ökonomische Nachhaltigkeit kann theoretisch als nichtabsinkende ökonomische Wohlfahrt definiert werden.
  • Der echte Fortschrittsindikator versucht ökonomische Wohlfahrt zu messen.
  • Das System der integrierten umweltökonomischen Gesamtrechnung bringt Naturkapital in das System der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung.
  • Die Erhaltung von produziertem und natürlichem Kapital ist ein praktikables Konzept der ökonomischen Nachhaltigkeit.
  • Die Erhaltung des Wertes von produziertem und natürlichem Kapital reflektiert schwache Nachhaltigkeit.
  • Positive Ökonettoinvestition zeigt die Nachhaltigkeit der Weltwirtschaft an.
  • Negative Ökonettoinvestition in afrikanischen und lateinamerikanischen Ländern zeigt die Nichtnachhaltigkeit von deren Wirtschaft.
Peter Bartelmus
7. Was ist zu tun?
Zusammenfassung
  • Umweltexternalitäten und eine häufig ineffiziente Versorgung mit öffentlichen Gütern sind das Ergebnis von Marktversagen.
  • Eine Kosten-Nutzen-Analyse hilft Regierungen Umweltschutzprogramme zu bestimmen; sie kann nicht die Nachhaltigkeit der Wirtschaftsleistung ermessen.
  • Marktinstrumente der Umweltpolitik veranlassen Haushalte und Unternehmen, Umweltexternalitäten in ihre Pläne und Budgets zu internalisieren.
  • Modelle des angewandten allgemeinen Gleichgewichts untersuchen die kurzfristigen Auswirkungen von Marktinstrumenten und Umweltstandards.
  • Hohe bzw. niedrige Diskontierung künftiger Umweltkosten reflektieren die ökonomische bzw. soziale Einschätzung der Nachhaltigkeit.
  • Optimale Wachstumsmodelle konzeptualisieren nachhaltiges und optimales Wirtschaftswachstum; sie sind weniger brauchbar für praktische Politikgestaltung.
  • Technologie: Problem oder Lösung? Ökonomische Analysen sind nicht schlüssig.
  • Abschöpfung der Ressourcenrente und Reinvestitionen sind notwendige Bedingungen für nachhaltiges Wirtschaftswachstum.
Peter Bartelmus
8. Eine Brücke schlagen: von ökologischer Ökonomik zur Umweltökonomik
Zusammenfassung
  • Die pessimistische Sicht auf drohende Umweltkatastrophen und optimistisches Vertrauen in Märkte sind die Wurzeln der Debatte von ökologischen und Umweltökonomen.
  • Physische Input-Output-Tabellen und hybride Konten verbinden Umweltbelastungen mit wirtschaftlichen Aktivitäten; sie können aber nicht die Nachhaltigkeit der wirtschaftlichen Aktivitäten messen.
  • Input-Output-Modelle und allgemeine Gleichgewichtsmodelle können Umweltstandards für wirtschaftliche Aktivitäten setzen; sie ermöglichen eine kurzfristige Nachhaltigkeitsanalyse.
  • Modelle des optimalen nachhaltigen Wachstums suchen den Kompromiss zwischen Generationengerechtigkeit und Maximierung des Wohlstands.
  • Lineare Programmierung optimiert „begrenzte“ Wirtschaftstätigkeit; das Modell könnte die Grundlage einer übergreifenden operationalen Theorie der ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit bilden.
Peter Bartelmus

Nachhaltige Entwicklung: Was brauchen wir noch?

Frontmatter
9. Ein Königsweg?
Zusammenfassung
  • Nachhaltige Entwicklung ist ein bestechendes, aber unklares Paradigma.
  • Wie der Entwicklungsbegriff möchte nachhaltige Entwicklung menschliche Lebensbedingungen verbessern, aber mit dem Schwerpunkt auf soziale, ökonomische und ökologische Bedürfnisse der gegenwärtigen und künftigen Generationen.
  • Ökologische Ökonomen machen sich das normative Paradigma zu eigen; Umweltökonomen verfolgen den Erhalt oder die Maximierung von Wohlfahrt; sie neigen dazu, nachhaltige Entwicklung anderen Fachgebieten zu überlassen.
  • Indizes der nachhaltigen Entwicklung bestimmen die Rangordnung der erfassten Länder; Durchschnittswerte von Indikatoren können nachhaltige Entwicklung weder definieren noch messen.
  • Die Globalisierungsdebatte ließ nachhaltige Entwicklung wieder aufleben; es ist aber unklar, ob Globalisierung der nachhaltigen Entwicklung hilft oder sie behindert.
Peter Bartelmus
10. Was ist zu tun?
Zusammenfassung
  • Die lokale Ökoentwicklung hatte einige Erfolge, sie kann aber die nationale Nachhaltigkeitspolitik nicht ersetzen.
  • Regierungen proklamieren eine nachhaltige Entwicklung, haben aber in Wirklichkeit nur Wirtschaftswachstum im Blick.
  • Erdgipfel und internationale Konventionen haben nur einen begrenzten Einfluss auf die Umsetzung nachhaltiger Entwicklung.
  • Entglobalisierung versucht, die negativen Wirkungen der Globalisierung zu reduzieren.
  • Die Ökologisierung der Welthandelsorganisation kÖnnte die die durch eine Handelsliberalisierung hervorgerufenen Umweltbelastungen vermindern.
  • Hat nachhaltige Entwicklung ausgedient? Wahrscheinlich, zumindest für praktische Politik.
Peter Bartelmus
11. Einige Schlussfolgerungen: Was ist zählbar? Was zählt? Was ist zu tun?
Zusammenfassung
  • Mikro- und makroökonomische Konzepte der Nachhaltigkeit
  • Umweltökonomische Gesamtrechnungen liefern operationelle Indikatoren des nachhaltigen Wirtschaftswachstums.
  • ökonomische Nachhaltigkeit ist eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum.
  • Technologie könnte uns vor Nichtnachhaltigkeit bewahren, ist aber nur schwer zu planen und zu prognostizieren.
  • Marktinstrumente sind leistungsfähige Instrumente der Nachhaltigkeitspolitik, aber Regeln und Regulierungen können wirksamer sein.
  • Nicht zählbare Aspekte der nachhaltigen Entwicklung zählen, sind aber anfällig für Manipulierungen.
  • Die Koordination von nachhaltigem Wirtschaftswachstum mit anderen Anliegen der nachhaltigen Entwicklung muss der Politik überlassen werden.
  • Nachhaltigkeitsökonomik setzt Maßstäbe für die nachhaltige Nutzung der Wirtschaft und der Umwelt.
Peter Bartelmus
Backmatter
Metadaten
Titel
Nachhaltigkeitsökonomik
verfasst von
Peter Bartelmus
Copyright-Jahr
2014
Electronic ISBN
978-3-658-03131-2
Print ISBN
978-3-658-03130-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-03131-2

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