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1998 | OriginalPaper | Buchkapitel

Nachweis der Behandlung von Lebensmitteln mit ionisierenden Strahlen

verfasst von : Friedhelm Marx

Erschienen in: Analytiker-Taschenbuch

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Die Behandlung von Lebensmitteln mit ionisierenden Strahlen ist ein Verfahren zur Haltbarkeitsverlängerung, Reifungsverzögerung und Hemmung der Auskeimung von Lebensmitteln. Sie ist in mehreren EU-Mitgliedsstaaten für bestimmte Produktgruppen mit definierten Dosisobergrenzen zugelassen, in der Bundesrepublik Deutschland bisher nicht. Die Zulassung insbesondere für Gewürze ist in naher Zukunft zu erwarten.Die in der Literatur beschriebenen Methoden zum Bestrahlungsnachweis basieren auf der Analytik bestimmter strahleninduzierter Veränderungen in Lebensmitteln. Auf Grund der unterschiedlichen chemischen Zusammensetzung werden die Radiolyseprodukte bei den einzelnen Lebensmittelgruppen jedoch in stark unterschiedlichem Ausmaß gebildet. Somit ist plausibel, daß bisher keine allgemein zum Bestrahlungsnachweis verwendbare Markersubstanz gefunden und folglich auch keine universelle Methode zum Nachweis einer etwaigen Bestrahlung entwickelt werden konnte. In der Literatur wird eine Vielzahl von Verfahren beschrieben; einige davon sind in Ringversuchen erprobt und in der Lebensmittelüberwachung bereits etabliert.Bei wasserarmen Lebensmitteln oder solchen mit wasserarmen Bereichen haben die primär durch Bestrahlung gebildeten freien Radikale eine hohe Lebensdauer, so daß sie durch ESR-Analyse nachgewiesen werden können. ESR-Methoden sind daher zum Bestrahlungsnachweis von Gewürzen, Trockengemüsen, Fleisch und Fisch (ESR an Knochen bzw. Gräten) sowie von Obst und Gemüse (ESR an Kernen, Schalen, Samen) geeignet. Thermolumineszenz-Analysen ermöglichen den Bestrahlungsnachweis von Produkten, die von mineralischen Kontaminanten begleitet sind (z.B. Gewürze, frisches Obst und Gemüse, Meeresfrüchte).Bei fetthaltigen Lebensmitteln basieren die Nachweismethoden auf dem GC-Nachweis der durch Bestrahlung sekundär gebildeten flüchtigen Kohlenwasserstoffe bzw. zusätzlich von 2-Alkylcyclobutanonen. Die Isolierung dieser Substanzen aus den Lebensmitteln ist nach verschiedenen Methoden möglich.Abschließend wird eine Reihe weiterer, noch nicht endgültig zu beurteilender Methoden-Entwicklungen angesprochen, die aber möglicherweise in Zukunft einen höheren Stellenwert erlangen könnten.

Metadaten
Titel
Nachweis der Behandlung von Lebensmitteln mit ionisierenden Strahlen
verfasst von
Friedhelm Marx
Copyright-Jahr
1998
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-72167-0_5

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