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Erschienen in: Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft 1-2/2023

Open Access 02.12.2022 | Originalbeitrag

Neue Ansätze für naturbasierte Lösungen in Perlmuschelgewässern – eigendynamische Entsandung in einem physikalischen Modellversuch

verfasst von: DI Sophie Stelzer, B.Sc., DI Dominik Worf, DI Dr. Peter Flödl, DI Mag. Dr. Christine Sindelar, DI Sarah Höfler, PD DI Dr. Christoph Hauer

Erschienen in: Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft | Ausgabe 1-2/2023

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Zusammenfassung

In den Flüssen der Böhmischen Masse stellt ein unausgewogenes Sedimentregime in Form eines Sedimentüberschusses zunehmend ein Problem dar. Die vorherrschenden Korngrößenfraktionen (d = 1 bis 10 mm) sind ungeeignete Lebensräume u. a. für Flussperlmuscheln (Margaritifera margaritifera), die in Restpopulationen im österreichischen Teil der Böhmischen Masse vorkommen. Neben der ökologischen Beeinträchtigung kann der oben beschriebene Sedimentüberschuss auch das Hochwasserrisiko in bestimmten Bereichen erhöhen, wodurch wiederholte Eingriffe in das Flussbett (z. B. Baggerungen) notwendig sein können. Um von rein technischen Maßnahmen zu naturnahen Lösungen überzugehen, bietet das Konzept der naturbasierten Lösungen (NbS) eine Möglichkeit, ökologische Probleme und Hochwasserrisiken zu entschärfen. Für eine effektive Maßnahmenplanung ist jedoch ein umfassendes Prozessverständnis erforderlich. Diese Studie verringert diese Defizite im Prozessverständnis mit einem physikalischen Modellversuch, in dem eine technisch optimierte NbS zur Unterstützung des natürlichen Prozesses der eigendynamischen Entsandung (EE) entwickelt wurde. EE beschreibt die Ablagerung von Sedimenten am Gewässervorland. Die Modellversuche zeigten, dass Maßnahmen am Vorland und im Gewässer die EE fördern können, indem sie den Sedimentaustrag aus dem Gewässer sowie die Ablagerung am Vorland erhöhen. Mit der entwickelten Maßnahmenanordnung können bei einem einjährlichen Hochwasser bis zu 14,7 % der insgesamt transportierten Sedimente ausgetragen werden.
Hinweise

Hinweis des Verlags

Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral.

1 Einleitung und Problemstellung

Flussökosysteme gehören zu den am stärksten gefährdeten Ökosystemen weltweit. Die Erhaltung wird durch die anthropogenen Beeinträchtigungen und Störungen der natürlichen Prozesse auf verschiedenen Ebenen im Gewässer und im Einzugsgebiet erschwert (Dudgeon et al. 2006; Geist 2011). Flussperlmuscheln (Margaritifera margaritifera) gehören zu den am stärksten gefährdeten Süßwassermuscheln weltweit (Machordom et al. 2003). Aufgrund ihrer hohen Lebensraumansprüche, ihres komplexen Lebenszyklus und ihrer langen Lebensdauer sind Flussperlmuscheln hervorragende Indikator‑, Leit- und Schirmarten und eignen sich als Zielart für die Bewertung von Fließgewässern (Geist 2010). In Österreich finden sich die letzten Populationen in der Aist, der Großen Mühl und der Maltsch im nördlichen Teil Oberösterreichs. Zu den Ursachen für den Rückgang der Populationen und die fehlende Reproduktion von Jungmuscheln gehören der Verlust, die Fragmentierung und die allgemeine Verschlechterung geeigneter Habitate (Cosgrove et al. 2000; Geist 2011; Hastie et al. 2000; Lopes-Lima et al. 2017; Scheder et al. 2015). Jungmuscheln stellen besonders hohe Anforderungen an das Substrat, in dem sie in den ersten Jahren ihres Lebens vollständig eingegraben sind (Bauer 1988; Buddensiek et al. 1993; Hastie et al. 2000). Eine lockere, nicht kolmatierte Sedimentstruktur mit einem geringen Anteil an Feinsedimenten ist für juvenile Flussperlmuscheln besonders wichtig, während adulte Muscheln stabile Abschnitte mit relativ grobem Substrat bevorzugen (Hastie et al. 2000). Feinsedimente (Korngrößenfraktionen < 2 mm) können zu ökologisch nachteiligen Bedingungen führen (Davies-Colley et al. 1992; Evans und Wilcox 2014; Österling et al. 2010), wobei Fraktionen < 0,63 mm aufgrund ihrer biogeochemischen Eigenschaften von besonderer Bedeutung sind, da diese Sedimentfraktionen Nährstoffe und Spurenelemente speichern und transportieren können (Owens 2005; Wood und Armitage 1997). Erhöhte Frachten von Sand und Feinkies (1 bis 10 mm Korndurchmesser) wurden ebenfalls als ökologisch relevant nachgewiesen, da diese Fraktionen bereits bei geringen und mittleren Wasserführungen mobil werden können (Flödl und Hauer 2019; Hauer 2015).
Während in den meisten österreichischen Alpenflüssen aufgrund von Sedimentrückhaltemaßnahmen in den Einzugsgebieten (z. B. Wildbachverbauung) und einer hohen Transportkapazität der hochwasserregulierten Flüsse Sedimentdefizite zu beobachten sind (Hauer und Habersack 2022a; Hauer et al. 2018; Habersack und Piégay 2007; Rollet et al. 2014), können bestimmte Flusssysteme in granit-/gneisdominierten Regionen aufgrund eines Geschiebeüberschusses das gegenteilige Phänomen aufweisen, wie z. B. Einzugsgebiete in der Böhmischen Masse. Zu den Hauptkorngrößen gehören Grobsand- und Feinkiesfraktionen (1 bis 10 mm Korndurchmesser), die Verwitterungsprodukte von Granit- und Gneisgestein sind (Hauer et al. 2016). Aus physikalischer Sicht gehören diese Korngrößen zu den mobilsten Sedimentfraktionen (vgl. Hjulström 1935). Nachteilige Auswirkungen auf die Ökologie und den Hochwasserschutz sind die Folge dieses erhöhten Eintrags, wie z. B. die Kolmatierung von Habitaten für Makroinvertebraten (Leitner et al. 2015), die Beeinträchtigung von Salmonidenlaichplätzen (Hauer et al. 2013) und Probleme in Bezug auf die Habitatstabilität für die stark gefährdete Flussperlmuschel (Strayer 2008). Daher sind Managementmaßnahmen erforderlich, die in bestimmten Fällen die Entfernung dieser Sedimente erfordern (Hauer et al. 2015). Baggerungen oder der Bau von Sandfängen (vgl. Auer et al. 2022) stellen jedoch eine kostenintensive Maßnahme dar und führen oft zu zusätzlichen negativen Auswirkungen auf die Ökologie, z. B. zu starken Umwälzungen der Gewässersohle und erhöhter Trübe (Aldridge 2000; Wenger et al. 2017). Daher sind alternative Maßnahmen zur Reduktion von Grobsand- und Feinkiesfraktionen in Flussperlmuschelgewässern dringend erforderlich.
Natürliche Sedimentationsprozesse wie die Ablagerung von feinkörnigem Material entlang von Flussufern oder auf Überschwemmungsflächen – hier als eigendynamische Entsandung (EE) bezeichnet – treten unter bestimmten morphologischen und hydrologischen Bedingungen auf (Abb. 1a) und verringern so zu einem gewissen Teil die Sedimentfracht in flussabwärts gelegenen Flussabschnitten. Diese Standorte sind häufig als natürliche zweistufige Querprofile ausgebildet (D’Ambrosio et al. 2015; Flödl und Hauer 2019). Diese Prozesse können auch künstlich unterstützt werden, indem unterhalb des Bordvoll-Niveaus gelegene Verlandungsbereiche geschaffen werden (vgl. Auer et al. 2022; Krider et al. 2017; Västilä et al. 2021; Ward et al. 2004). Um diese Prozesse zu fördern, wurden in den vergangenen Jahren Sedimentationsflächen außerhalb des Flussbetts auf einem abgesenkten Vorland angelegt, um den EE-Prozess zu unterstützen (Abb. 1b). Diese Sedimentationsflächen sind jedoch nicht grundsätzlich auf ihre physikalischen Funktionen hin untersucht worden, sondern die praktischen Erfahrungen haben gezeigt, dass ihre Wirksamkeit sehr unterschiedlich ist (Auer et al. 2022). Zentrales Ziel der vorliegenden Studie war es daher, die physikalischen Prozesse der EE mit einem physikalischen Modell detailliert zu analysieren und zu optimieren.
Seit 2015 hat das Konzept der naturbasierten Lösungen (NbS) sowohl in der Wissenschaft als auch in der Praxis an Bekanntheit gewonnen (von 3 Dokumenten im Jahr 2015 auf 424 Dokumente im Jahr 2022; Scopus-Suche; Keyword: „nature-based solutions“; abgerufen am 31.10.2022). Im Prinzip beziehen sich NbS auf Lösungen, die sowohl für die Umwelt als auch für den Menschen von Nutzen sind. Es gibt mehrere Definitionen von NbS, aber zwei dieser Definitionen werden in der Wissenschaft häufig verwendet (Ershad Sarabi et al. 2019): (1) Die Internationale Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) definiert NbS als „actions to protect, sustainably manage and restore natural and modified ecosystems in ways that address societal challenges effectively and adaptively, to provide both human well-being and biodiversity benefits“ (Cohen-Shacham et al. 2016) und stellt Biodiversität und Naturschutz in den Mittelpunkt; (2) die Defnition der Europäischen Kommission ist breiter angelegt und betrachtet ökologische, soziale und wirtschaftliche Fragen übergreifend: „nature-based solutions aim to help societies address a variety of environmental, social and economic challenges in sustainable ways. They are actions which are inspired by, supported by or copied from nature“ (Directorate-General for Research and Innovation (European Commission) 2015). NbS umfassen also Maßnahmen oder Kombinationen von Maßnahmen, die darauf abzielen, die negativen Auswirkungen von menschlichen Eingriffen abzumildern und Vorteile für Natur und Mensch bringen, z. B. durch die Schaffung von Überschwemmungsflächen, Sedimentationsflächen oder die Wiedervernässung von Mooren (Cohen-Shacham et al. 2016). Was jedoch fehlt, sind prozessbasierte Bewertungen von Flusssystemen zur Gestaltung von NbS (vgl. dazu Hauer und Habersack 2022b in diesem Heft). Daher wird in dieser Studie der Prozess der EE als eine Form von NbS herausgegriffen und analysiert, um das Phänomen des Sedimentüberschusses und die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf Perlmuschelgewässer zu mindern. Die Ziele der vorliegenden Studie waren (i) die Untersuchung der EE mit einem skalierten physikalischen Modell, um ein optimiertes technisches Maßnahmenkonzept zu entwickeln, und (ii) die Ausarbeitung von Maßnahmen im Kontext des NbS-Konzepts. Die Hypothese war, dass eine Kombination von Maßnahmen im Fluss und auf einem abgesenkten Vorland am effektivsten sein könnte, was den Sedimentaustrag und die Ablagerung am Vorland betrifft.

2 Methodik

Im nachfolgenden Kapitel wird (i) der Referenzabschnitt im Fluss Maltsch vorgestellt, auf den die Eingangsdaten für den Versuchsaufbau basieren, anschließend werden (ii) der Modellaufbau und die Modellparameter erläutert, gefolgt von (iii) den Einbauten im Gewässer und den Maßnahmen am abgesenkten Vorland zur Erhöhung von Sedimentaustrag bzw. -ablagerung. Alle durchgeführten Versuche mit der jeweiligen Versuchsanordnung am Vorland und im Gewässer, Abflüssen, Versuchsdauer und Rauigkeiten sind in Tab. 1 dargestellt.
Tab. 1
Übersichtstabelle aller durchgeführten Versuche mit grundlegenden Versuchsparametern
Maßnahmen am abgesenkten Vorland
(siehe 2.4)
Maßnahmen im Gewässer
(siehe 2.3)
Durchfluss
(siehe Abschn. 2.2)
Testdauer (min)
Rauigkeit am abesenkten Vorland
 
Rampe
HQ1 & HQ5 stationär
30
Glatt (Beton)
(siehe 3.1)
Buhnen (rechtes Außenufer)
HQ1 & HQ5 stationär
30
Glatt (Beton)
Buhnen (linkes Außenufer)
HQ1 & HQ5 stationär
30
Glatt (Beton)
– (Nullversuch)
HQ1 & HQ5 stationär
30
Glatt (Beton)
Anordnung 1a
HQ1 & HQ5 stationär
30
Glatt (Beton)
(siehe 3.2)
Anordnung 1a
Buhnen (linkes Außenufer)
HQ1 & HQ5 stationär
30
Glatt (Beton)
Anordnung 1a
Buhnen (linkes Außenufer)
HQ1 & HQ5 stationär
30
Rau (Rasenteppich)
Anordnung 2b
Buhnen (linkes Außenufer)
HQ1 & HQ5 stationär
30
Rau (Rasenteppich)
Anordnung 1a
Buhnen (linkes Außenufer)
HQ1 quasi-instationär
360
Rau (Rasenteppich)
(siehe 3.1)
Anordnung 2b
Buhnen (linkes Außenufer)
HQ1 quasi-instationär
360
Rau (Rasenteppich)
Anordnung 3c
Buhnen (linkes Außenufer)
HQ1 quasi-instationär
360
Rau (Rasenteppich)
aAnordnung 1: Damm entlang des linken abgesenkten Vorlandufers mit Auslass, zwei Lenkbuhnen und einer durchlässigen Querbarriere
bAnordnung 2: breiterer Auslass und Schwelle vor durchlässiger Querbarriere
cAnordnung 3: noch breitere Auslassöffnung und Schwelle vor durchlässiger Querbarriere

2.1 Untersuchungsgebiet und Referenzabschnitt

Die Maltsch an der oberösterreichisch-tschechischen Grenze ist eines der letzten Gewässer mit Flussperlmuschelvorkommen. Als Referenz für das physikalische Modell wurde ein mäandrierender Abschnitt der Maltsch gewählt, der etwa 1500 m flussauf des Pegels Leopoldschlag liegt (HZBNR: 806557; N48°37′1,60″ E14°30′15,80″) (Abb. 2). Aus dem Geländemodell und zusätzlichen tachymetrischen Vermessungen des Flussschlauchs wurden die Daten zur Gewässergeometrie ermittelt und ein hydrodynamisch-numerisches 1D-Modell erstellt, aus dem wiederum die Wassertiefen für die charakteristischen Durchflüsse MQ, HQ1 und HQ5 errechnet wurden. Aus Sedimentproben wurden die charakteristischen Korngrößen ermittelt (Hauer et al. 2021). Der mittlere Korndurchmesser (d50) in versandeten Abschnitten beträgt 2,3 mm (SD = 1,8 mm), ein typischer Wert für Gewässer der Böhmischen Masse mit einem Sedimentüberschuss (Hauer 2015). Alle Eingangsparameter hinsichtlich Geometrie, Hydrologie und Sedimente im Natur- und Modellmaßstab sind in Tab. 2 aufgelistet.
Tab. 2
Grundlegende Daten zur Modellgeometrie, Hydrologie und Sedimente in Natur- und Modellmaßstab
 
Natur
Modell
Geometrie
Sohlgefälle
3 ‰
3 ‰
Gewässerbreite
5 m
0,25 m
Gewässertiefe
1 m
0,05 m
Kurvenradius 1
12 m
0,6 m
Kurvenradius 2
30 m
1,5 m
Höhe des abgesenkten Vorlands
0,5 m
0,025 m
Hydrologie
MQ
1,07 m3 s−1
0,6 l s−1
HQ1
12 m3 s−1
6,7 l s−1
HQ5
35 m3 s−1
19,6 l s−1
Wasserstand MQ
0,42 m
0,021 m
Wasserstand HQ1
1,11 m
0,056 m
Wasserstand HQ5
1,52 m
0,076 m
Sedimente
Dichte
2650 kgm−3
1140 kgm−3
Korngröße
1,7 mm
1 mm
Sedimenttransport (Zugabemenge) MQ
835 kgh−1
5,4 kgh−1
Sedimenttransport (Zugabemenge) HQ1
4514 kgh−1
31,2 kgh−1
Sedimenttransport (Zugabemenge) HQ5
5632 kgh−1
39,0 kgh−1

2.2 Aufbau hydraulischer Modellversuch

Das Modell im Maßstab 1:20 wurde in einer 1 m breiten und 9 m langen Versuchsrinne aufgebaut. Das Modellgewässer verläuft im ersten Abschnitt gerade, gefolgt von zwei Kurven mit engem und weiterem Radius. Das linksufrige Vorland zwischen erstem und zweitem Bogen wurde auf die Hälfte der ursprünglichen Höhe abgesenkt; das Sohlgefälle beträgt sowohl in der Natur als auch im Modell 3 ‰ (Abb. 3). Alle nachfolgend erläuterten Eingangsparameter hinsichtlich Geometrie, Hydrologie und Sedimente im Natur- und Modellmaßstab sind in Tab. 2 angeführt. Für die detaillierte Erläuterung der verwendeten Formeln zur Berechnung der Modellparameter wird auf Stelzer et al. (2022) verwiesen.
Die Versuche wurden unter stationären (HQ1 und HQ5) und quasi-instationären Abflussbedingungen (idealisierte Abflusswelle HQ1) durchgeführt. Es wurde eine Hochwasserwelle vom Pegel Leopoldschlag ausgewählt, die einem einjährlichen Hochwasser entspricht; daraus wurden Abflussstufen in 30-Minuten-Intervallen berechnet (vgl. Stelzer et al. 2022). Die Versuchsdauer der stationären Versuche betrug 30 min, die der quasi-instationären Versuche 6 h (Sprünge im Durchfluss und in der Sedimentzugabe alle 30 min). Die Durchflusskontrolle erfolgte mittels magnetisch-induktivem Durchflussmesser (MID) mit einer Genauigkeit von ± 0,1 ls−1.
Die Rauigkeit der Sohle konnte nicht geometrisch umgerechnet werden, da dies häufig zu nicht-ähnlichen Verlusten in Modell und Natur führt (Kobus und Abraham 1984). In Vorversuchen wurden deshalb unter Einhaltung von erforderlichem Durchfluss und Wassertiefe die Korndurchmesser der Sohle auf 16 bis 25 mm ermittelt. Die Skalierung von Grobsand und Feinkies nach dem geometrischen Ähnlichkeitsprinzip hätte aber für die Modellsedimente zu einem Durchmesser < 0,1 mm geführt, wo bereits kohäsive Kräfte wirksam werden können (Hjulström 1935; van Rijn 1993; Patt 2018; Mhashhash et al. 2018). Da für Versuche mit beweglichem Sediment der Transportbeginn von Interesse ist, konnte das Korn anhand von Shields-Ähnlichkeit skaliert werden (Kobus und Abraham 1984). Dazu wurde die Froude-Zahl des Korns (Shields-Parameter) konstant gehalten. Um Kohäsionskräfte bei Modellsedimenten < 0,1 mm zu vermeiden, wurden Ersatzsedimente mit geringerer Dichte und größerem Durchmesser verwendet (Bettess 1990). Als Ersatzsediment wurde rotes Polyamidgranulat gewählt, welches 1,7 mm großen Körnern im Naturmaßstab entspricht. Die Sedimentzugabe bei Mittelwasser-Abfluss wurde mit einer Geschiebetransportformel für flache Gewässer mit limitierter Transportkapazität berechnet (Aigner und Carstensen 2015; Glazik 1971). Für die Hochwasserabflüsse HQ1 und HQ5 wurde der Sedimenttransport nach Meyer-Peter und Müller (1948) berechnet und davon der Anteil der Fraktion 1 bis 2 mm mit 21 % ermittelt (Wu et al. 2000). Ebenso wurde der Sedimenttransport bzw. die Zugaberate für die Intervalle des quasi-instationären Versuchs berechnet; 90 min nach der Abflussspitze wurde die Sedimentzugabe auf 5,4 kgh−1 gesenkt (vgl. Stelzer et al. 2022), um so die limitierte Sedimentverfügbarkeit bei abfallender Hochwasserwelle darzustellen (vgl. Karimaee Tabarestani und Zarrati 2015).
Der Sedimenttransport über und die Ablagerung am abgesenkten Vorland mit verschiedenen Einbauten im Gewässer wurden mithilfe von bildverarbeitenden Methoden gemessen. Eine Kamera (NIKON D7100) wurde auf der Messbrücke in einer Höhe von 1,5 m über dem Modell montiert. Serienaufnahmen über dem abgesenkten Vorland nach 10, 20 und 30 min während jedes Versuchs ermöglichten die Berechnung einer qualitativen Sedimenttransportrate. Die Farbpalette der Fotos wurde auf fünf Farben reduziert, und die Sedimentbedeckung (Anteil der roten Pixel, die roten Polyamid-Sedimentpartikeln zuzuordnen sind) und die mittlere Transportgeschwindigkeit wurden anhand des Versatzes der roten Pixel zwischen zwei aufeinanderfolgenden Fotos auf der Grundlage der maximalen Korrelation berechnet. Die Kombination beider Werte ermöglichte eine qualitative Schätzung der Sedimenttransportgeschwindigkeit. Der Volumenstrom V wurde qualitativ berechnet, wobei von einer einzelnen Schicht mit konstanter Höhe h ausgegangen wurde. Zur Erstellung von digitalen Höhenmodellen wurden am Ende jedes Versuchs 60 Fotos aufgenommen (83 % Längsüberlappung, mit einer Auflösung von 6000 × 4000) und photogrammetrisch ausgewertet (Software: Agisoft Photoscan). Außerdem wurden die Sedimente nach Beendigung jedes Versuchs getrocknet und anschließend gewogen. Dabei wurde unterschieden zwischen Material, das (i) durch die gesamte Versuchsrinne transportiert und in einem Netz aufgefangen wurde, (ii) im Gerinne abgelagert und (iii) am abgesenkten Vorland abgelagert wurde. Dieser Ansatz ermöglichte eine eindeutige Bewertung der Wirksamkeit verschiedener Maßnahmen und bathymetrischer Veränderungen sowie eine Kontrolle der zugegebenen Sedimentmenge.

2.3 Gewässereinbauten zur Förderung eigendynamischer Entsandung

Zur Optimierung der EE und zur Beurteilung von Gewässereinbauten hinsichtlich ihres Einflusses auf den Sedimenttransport aus dem Gerinne über das Vorland wurden drei unterschiedliche Einbauten und ein Referenzversuch ohne Maßnahmen getestet (Grundriss in Abb. 4, für detaillierte Angaben wird auf Stelzer et al. 2022 verwiesen): (i) eine Rampe, die am Scheitelpunkt der ersten Kurve auf der rechten Uferseite beginnt und vom ursprünglichen Vorlandniveau auf das Sohlenniveau abfällt, (ii) drei Buhnen entlang des rechten Ufers mit einer Neigung von 80° (12 cm Abstand; Höhe = 2,5 cm; Basisbreite = 2,4 cm; seitliche Neigung 3:1), (iii) drei Buhnen entlang des linken Ufers (analog zu (ii)) und (iv) Referenzversuch.

2.4 Maßnahmen am abgesenkten Vorland zur Sedimentablagerung

Die Wirksamkeit der Maßnahmen hinsichtlich EE am abgesenkten Vorland wurde anhand (i) des abgelagerten Sedimentvolumens und (ii) der Stabilität der Sedimentablagerungen definiert. Weiterhin wurde angestrebt, dass die betrachteten Maßnahmen zwar zur Ablagerung am Vorland führen, den Sedimenttransport im Hauptgerinne aber nicht beeinträchtigen („Erhalt des Sedimentkontinuums“). Nach Vorversuchen wurde eine bestimmte Maßnahmenkombination für das abgesenkte Vorland definiert. Die vorgeschlagene NbS besteht aus einem Längsdamm entlang der linken Uferseite mit einem Auslass, zwei Lenkbuhnen und einem durchlässigen Querbauwerk (Abb. 5, detaillierte Abmessungen in Stelzer et al. 2022). Der Längsdamm beginnt am Wendepunkt des ersten zum zweiten Kurvenradius und endet am flussabwärts gelegenen Ende des abgesenkten Vorlands mit angrenzenden durchlässigen Elementen, die den Ablagerungsbereich begrenzen. Es wurde angenommen, dass eine Kombination der besten (hinsichtlich EE) Maßnahmen im Gewässer zusammen mit Vorlandmaßnahmen zu den höchsten Sedimentablagerungen führen würde. Die Intensität der kreisförmigen Strömung und die Fließgeschwindigkeit über das Vorland konnten durch Variation der Auslassbreite und der Durchlässigkeit der flussabwärts gelegenen Elemente beeinflusst werden. Dabei musste stets darauf geachtet werden, dass durch die Einbauten die Fließgeschwindigkeit und damit der Sedimenttransport nicht zu stark verringert wurden. Bei erhöhter Rauigkeit am abgesenkten Vorland (Rasenteppich) musste die Maßnahmenanordnung sowohl für die stationären (Anordnung 2: breiterer Auslass und Schwelle vor durchlässiger Querbarriere) und auch für die quasi-instationären Versuche (Anordnung 3: noch breitere Auslassöffnung und Schwelle vor durchlässiger Querbarriere) adaptiert werden. Darüber hinaus wurden zwei überströmte (inklinante) Leitbuhnen links vom Ablagerungsbereich platziert, um die Strömungsrichtung vom Ablagerungsbereich weg (verringertes Auswaschen der abgelagerten Sedimente) und gleichzeitig die Sedimentbewegung in Richtung Ablagerungsbereich zu lenken (vgl. Sindelar und Mende 2009). Die Abweichungen der tatsächlichen von den berechneten Sedimentzugaberaten lagen bei −0,7 % (M = 31,0 kgh−1, und SD = 0,62 kgh−1) für HQ1 und bei +5,9 % (M = 41,3 kgh−1, und SD = 1,41 kgh−1) für HQ5.

3 Ergebnisse

Im Ergebniskapitel werden (i) die Auswirkungen der Gewässereinbauten auf den EE-Prozess dargestellt, gefolgt von (ii) den Ergebnissen der Kombination dieser Einbauten mit Maßnahmen am abgesenkten Vorland unter stationären und quasi-instationären Abflussbedingungen.

3.1 Eigendynamische Entsandung durch Gewässereinbauten

In Tab. 3 sind die Sedimenttransportraten über das abgesenkte Vorland (berechnet aus Serienaufnahmen) für die verschiedenen Arten von Gewässereinbauten angegeben. Bei HQ1-Durchfluss mit mäßiger Wassertiefe und Fließgeschwindigkeit förderten alle untersuchten Maßnahmen den erwünschten Transport aus dem Gerinne auf das Vorland, während diese bei HQ5 weniger positive oder sogar negative Effekte erzielten. Die Buhnen am linken Ufer zeigten unter HQ1-Bedingungen die höchsten Transportraten über das Vorland (+55,8 %), sie befanden sich in der Hauptströmung und induzierten turbulente und spiralförmige Strömungen zwischen den Buhnen, die die Sedimente in Richtung Wasseroberfläche hoben und somit in der Folge über das abgesenkte Vorland transportiert wurden (vgl. Abb. 5). Der Sedimentaustrag aus dem Gewässer über das abgesenkte Vorland war also mit den Buhnen am linken, äußeren Ufer hoch, während die Transportgeschwindigkeit reduziert wurde. Die Rampe und die Buhnen am rechten Ufer führten dagegen zu einem geringeren Sedimentaustrag, aber zu höheren Transportgeschwindigkeiten am abgesenkten Vorland. Unter höheren Abflussbedingungen (HQ5) hatten sowohl die Buhnen am linken Ufer als auch die Buhnen am rechten Ufer nur einen geringen Einfluss auf die insgesamt transportierten Sedimente, förderten aber dennoch den Sedimentaustrag und reduzierten gleichzeitig die Transportgeschwindigkeit. Die Rampe unter HQ5-Bedingungen verringerte dagegen den Sedimentaustrag und erhöhte die Transportgeschwindigkeiten.
Tab. 3
Sedimentbedeckung, Sedimenttransportgeschwindigkeit und die daraus errechnete Transportrate am abgesenkten Vorland (ohne Maßnahmen) für Gewässereinbauten im Vergleich zum Nullversuch ohne Einbauten
 
HQ1
HQ5
Rampe (%)
B. rechts (%)
B. links (%)
Rampe (%)
B. rechts (%)
B. links (%)
Sedimentbedeckung
−32,3
−43,6
+85,1
−46,5
+36,8
+30,3
Transportgeschwindigkeit
+49,1
+99,6
−16,1
+28,5
−22,8
−29,8
Transportrate
+0,9
+12,5
+55,8
−31,3
+5,4
−8,5

3.2 Eigendynamische Entsandung und Ablagerung am abgesenkten Vorland mit Maßnahmen im Gewässer und am Vorland (stationär)

Die Kombination der hinsichtlich EE besten Gewässereinbauten mit einer Maßnahmenanordnung am abgesenkten Vorland führte nicht zu den höchsten Sedimentablagerungen, wie ursprünglich angenommen wurde. In Tab. 4 ist die Wirkung von Buhnen am linken Ufer in Kombination mit Maßnahmen auf glattem (Beton) und rauem Vorland (Rasenteppich) dargestellt. Unter HQ1-Bedingungen konnten 2,3 kg bzw. 14,7 % der insgesamt zugeführten Sedimente abgelagert werden. Die Buhnen am linken Ufer, die den Sedimenttransport deutlich erhöhten (+55,8 % im Vergleich zum Nullversuch unter HQ1-Bedingungen, wie in Tab. 3 dargestellt), verloren ihre positive Wirkung, wenn sie mit den Maßnahmen am Vorland kombiniert wurden (von 2,3 kg auf 2,2 kg abgelagerte Sedimente, wie in Tab. 4 ersichtlich). Mit zunehmender Rauigkeit wurden die Körner jedoch früher abgelagert und akkumulierten weniger in die Höhe, wodurch die abgelagerte Menge auf 1,6 kg sank. Durch eine Modifikation der Maßnahmen (Anordnung 2: breiterer Auslass und Schwelle vor durchlässiger Querbarriere) waren die Sedimentverteilung und die Akkumulationshöhe ähnlich wie am glatten Vorland, obwohl die abgelagerte Menge nur geringfügig erhöht werden konnte (von 1,6 kg auf 1,7 kg, wie in Tab. 4 dargestellt).
Tab. 4
Abgelagertes Sediment bei den Anordnungen 1 bis 3 mit, ohne Buhnen und mit unterschiedlichen Rauigkeiten unter stationären (HQ1 und HQ5) und quasi-instationären Abflussbedingungen
 
Ablagerung bei HQ1
(stationär)
Ablagerung bei HQ5
(stationär)
Ablagerung bei HQ1
(quasi-instationär)
Anordnung 1
2,3 kg
2,5 kg
Anordnung 1 auf glattem Vorland + Buhnen links
2,2 kg
1,7 kg
Anordnung 1 auf rauem Vorland + Buhnen links
1,6 kg
2,0 kg
0,7 kg
Anordnung 2 auf rauem Vorland + Buhnen links
1,7 kg
1,7 kg
1,0 kg
Anordnung 3 auf rauem Vorland + Buhnen links
1,5 kg
Abb. 6 veranschaulicht die Ablagerungsmuster bei den verschiedenen Oberflächenrauigkeiten und der modifizierten Anordnung der Maßnahmen unter HQ1-Bedingungen. Am glatten Vorland (Abb. 6a) bewegte sich jedes Korn an den Lenkbuhnen vorbei in Richtung der durchlässigen Querbarriere und drehte sich dann stromaufwärts entlang des Damms, bis es in der Nähe der Auslassöffnung abgelagert wurde. Die Sedimentkörner wurden wie angestrebt in einem klar abgegrenzten Bereich auf dem Vorland (0,3 m2) mit einer maximalen Höhe von 30 mm akkumuliert. Die Erhöhung der Rauigkeit verringerte die Fließgeschwindigkeit und damit die gewünschte Kreisströmung, was sich in dem in Abb. 6b dargestellten veränderten Ablagerungsmuster widerspiegelt. Um die Fließgeschwindigkeit zu erhöhen und gleichzeitig zu verhindern, dass das abgelagerte Material remobilisiert wird, wurden die Einbauten modifiziert (Anordnung 2, Abb. 6c).
Die Ergebnisse der stationären Versuche aus dem physikalischen Modell können für ähnliche Gewässer bzw. Fließabschnitte hochskaliert werden. So könnten mit den optimierten Maßnahmen im Gewässer und am abgesenkten Vorland bis zu 16,8 m3 bzw. 25,2 t (HQ1) und 19,6 m3 bzw. 29,4 t (HQ5) auf einer Fläche von ca. 120 m2 deponiert werden (Tab. 5).
Tab. 5
Volumen der angelandeten Sedimente aus den digitalen Geländemodellen im Modellmaßstab und hochskaliert im Naturmaßstab; Umrechnung auf die Masse bei einer Schüttdichte von 1500 kgm−3
 
Abgelagertes Material
Anordnung 1
Anordnung 2
Anordnung 3
Volumen (m3)
M 1:20
HQ1
0,0020 m3
0,0021 m3
HQ5
0,0025 m3
0,0021 m3
HQ1 (quasi-instationär)
0,0010 m3
0,0015 m3
0,0018 m3
Volumen (m3)
M 1:1
HQ1
16,1 m3
16,8 m3
HQ5
19,6 m3
16,8 m3
HQ1 (quasi-instationär)
7,6 m3
11,7 m3
14,6 m3
Masse (kg)
M 1:1
Schüttdichte = 1500 kgm−3
HQ1
24.195 kg
25.185 kg
HQ5
29.400 kg
25.200 kg
HQ1 (quasi-instationär)
11.454 kg
17.578 kg
21.871 kg

3.3 Eigendynamische Entsandung und Ablagerung am abgesenkten Vorland mit Maßnahmen im Gewässer und am Vorland (quasi-instationär)

Die guten EE-Ergebnisse unter stationären Abflussbedingungen konnten vorerst unter quasi-instationären Verhältnissen (Hochwasserwelle HQ1) nicht wiederholt werden. Abb. 7 zeigt die zwischenzeitlichen Anlandungen (siehe Fotos) und die endgültigen Ablagerungen (DEMs) der quasi-instationären Versuche der unterschiedlichen Anordnungen 1 bis 3. Während der ersten 180 min mit steigendem Wasserstand kam es zu einer ähnlichen Sedimentakkumulation wie bei den Experimenten mit stationärer Strömung (vgl. die Bilder des Experiments bei Qmax, Abb. 7 mit Abb. 6). Entscheidend für die tatsächlich abgelagerte Materialmenge war jedoch der absteigende Ast der Welle: Das bereits abgelagerte Material reduzierte die Kreisströmung, sodass weder das bereits abgelagerte noch das ankommende Material liegen blieb und auch nicht im Uhrzeigersinn (in Richtung Auslass) transportiert werden konnte. Stattdessen wurde das Material remobilisiert und in Längsrichtung weiter flussab transportiert (Abb. 7a). Mit den durchgeführten Modifikationen (Anordnung 2: breiterer Auslass und Schwelle vor durchlässiger Querbarriere, Abb. 7b; Anordnung 3: noch breitere Auslassöffnung und Schwelle vor durchlässiger Querbarriere, Abb. 7c) konnte die Menge des abgelagerten Materials in den Bereich der stationären Experimente erhöht werden (Tab. 4). Hochgerechnet auf die Ergebnisse von Anordnung 2 (Abb. 7c) könnten somit bei einem 1‑jährlichen Hochwasserereignis theoretisch 14,6 m3 bzw. 21,9 t am abgesenkten Vorland abgelagert werden (Tab. 4).

4 Diskussion

Das am häufigsten genannte Hindernis für die erfolgreiche Entwicklung und Umsetzung von NbS ist die Unsicherheit über Prozesse und die Wirksamkeit dieser Lösungen (Ershad Sarabi et al. 2019; Wickenberg et al. 2021). Darüber hinaus steht die Tatsache, dass NbS eher langfristige als kurzfristige Effekte erzielen, im Widerspruch zu den meisten Finanzierungsinstrumenten (Ershad Sarabi et al. 2019). Vor allem für kleine Städte und Gemeinden können regelmäßige Räumungen durch Baggerungen schwer zu finanzieren sein (vgl. Hauer et al. 2018: Kosten für Sedimententsorgung in Österreich). Die Quantifizierung der erforderlichen Sedimententnahme, die zu einer Verbesserung der Biodiversität und zur Stabilisierung gefährdeter Arten (z. B. Flussperlmuschel) oder zur Verringerung des Hochwasserrisikos führen würde, ist schwierig und erfordert ein Verständnis des Sedimenthaushalts im gesamten Einzugsgebiet (Geist und Auerswald 2007; Scheder et al. 2015; Höfler et al. 2017; Flödl und Hauer 2019). Die vorgestellte NbS könnte daher ökologische und ökonomische Vorteile für kleinere Flüsse und Bäche bieten, da der Sedimentüberschuss am Vorland abgelagert wird, von wo er problemlos abtransportiert werden kann (Österling et al. 2010; Hoess und Geist 2020, 2021). Weiters wurde anhand von Feldstudien dokumentiert, dass EE schon bei Abflüssen unter Bordvoll auftritt (z. B. bei der Entwicklung von sogenannten „two-stage ditches“ in Abschnitten mit (halb-)natürlichen oder künstlichen Flussgeometrien (Hauer 2015; Flödl und Hauer 2019; vgl. auch Abb. 1)). Zur Reduktion der negativen ökologischen Auswirkungen im Falle eines gestörten Sedimentgleichgewichts bzw. Sedimentüberschusses können diese Prozesse vor allem auch in der Maßnahmenentwicklung nützlich sein (Entnahme von Sedimenten ohne Störung des Flussbetts). Aus sozioökonomischer Sicht sind jedoch die Faktoren (i) Zugänglichkeit/Verfügbarkeit von Flächen und (ii) Kostenwirksamkeit eine Herausforderung, die Teil des NbS-Konzepts sind (vgl. Owens 2005).
Die präsentierten Untersuchungen haben gezeigt, dass durch EE in Kombination mit einer optimierten technischen Maßnahmenanordnung unter bestimmten Abflussbedingungen eine erhebliche Menge an Geschiebe mit geringen Korngrößen (Großsand/Feinkies) abgeführt und am Vorland abgelagert werden kann. In den physikalischen Modellversuchen führten weder die Vorlandabsenkung allein noch die Vorlandabsenkung in Kombination mit Gewässereinbauten (Buhnen, Rampe) zu Sedimentablagerungen am Vorland. Jedoch erhöhten die Gewässereinbauten (vor allem die Buhnen am Außenufer) den Sedimentaustrag aus dem Gewässer auf das abgesenkte Vorland bei einjährlichem Hochwasser. Dieser Aspekt, der möglicherweise auch mit Rauigkeitselementen wie Gesteinsblöcken erreicht werden könnte, wurde bisher kaum untersucht und könnte bei Renaturierungen zukünftig mehr Beachtung finden. Die vorgeschlagenen NbS sind daher eine Kombination aus Gewässereinbauten und Maßnahmen am Vorland um natürliche EE-Prozesse zu fördern. Diese Maßnahmen sind unempfindlich gegenüber Durchflussmengen > HQ1, reagieren aber empfindlich auf Veränderungen wie erhöhte Rauigkeit am Vorland und Veränderung der Auslässe (vgl. Abb. 7), was darauf hindeutet, dass standortspezifische Anpassungen entscheidend sind.
Anfangs wurde die Hypothese aufgestellt, dass eine Kombination der besten Maßnahmen im Gewässer und am Vorland zu einem maximalen Sedimentaustrag und -ablagerung führen könnte. Dies konnte nicht bestätigt werden. Umso mehr sollte der Planungsprozess die lokalen Verhältnisse berücksichtigen. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass es notwendig ist, Versuche unter instationären oder quasi-instationären Abflussbedingungen durchzuführen, da beim absteigenden Ast der Hochwasserwelle zuvor abgelagerte Sedimente dazu neigen, remobilisiert zu werden. Die geringen Unterschiede in der Gesamtmenge der abgelagerten Sedimente zwischen HQ1 und HQ5 (Tab. 4) deuten darauf hin, dass die maximale Kapazität der hier untersuchten Maßnahmen bereits bei einem einjährlichen Hochwasser erreicht wird, die Funktionalität und Stabilität aber auch bei höheren Hochwassern erhalten bleibt. Dies ist auch in Bezug auf die untersuchte Sedimentgröße zu sehen: da Korngrößen zwischen 1 und 10 mm bereits bei mittlerem Abfluss mobil werden, stellen sie bei hohem Eintrag dieser Korngrößen aus dem Einzugsgebiet ein erhebliches ökologisches Risiko für die Flussperlmuschel und die Hochwassersicherheit dar (Hauer 2015; Hauer et al. 2019; Flödl und Hauer 2019). Mit steigendem Abfluss (z. B. HQ5) nehmen die Sohlschubspannungen und Transportkapazitäten zu, während die ökologisch kritischen Korngrößen schon bei geringeren Abflüssen hochmobil sind, weshalb die präsentierten NbS bereits niedrigen Höchwässern (HQ1) wirksam sind.
Aufgrund der Konzeption der vorgestellten NbS, bei der die Sedimente ausschließlich vom Vorland abtransportiert werden, ohne das Gewässerbett zu stören, sind die Maßnahmen als Erhaltungsmaßnahmen für Flussperlmuscheln geeignet, vorausgesetzt, die Fläche wird instandgehalten (regelmäßiger Abtransport, Mähen). An dieser Stelle wäre eine Einordnung der NbS-Wirksamkeit für die Maltsch oder andere vergleichbare Gewässer wünschenswert. In vergangenen Projekten im österreichischen Teil der Böhmischen Masse (Hauer et al. 2015, 2021) wurden zwar Werte für den Sedimenteintrag bzw. die jährliche Sedimentfracht ermittelt, diese können aber nur als grobe Richtwerte angesehen werden, da sie relativ große Unsicherheiten beinhalten und nur für die jeweiligen Projektzeiträume gelten. Bei den in den vergangenen Jahren angelegten Sedimentationsflächen z. B. in den Flusssystemen der Aist und Naarn in Oberösterreich (Abb. 1b) mit Größen von 50 bis 550 m2 (im Modellversuch umgerechnet 120 m2 reine Ablagerungsfläche, vgl. Auer et al. 2022) wurde das Vorland am Außen- oder Innenufer graduell abgesenkt. Der Abtransport des angelandeten Materials wird an diesen Flächen von Landwirten durchgeführt; die Dokumentation der Entnahmeintervalle und der Kubatur erfolgen nur sporadisch und nicht systematisch. Ein direkter Vergleich mit der hier vorgestellten Methode ist aufgrund der fehlenden Daten nicht möglich.
Ein erhöhter Sedimenteintrag in die Gewässer konnte bereits in der Vergangenheit in Zusammenhang gebracht werden mit (i) veränderten oder intensivierten Landnutzungen, die das Abfluss- und Sedimentregime beeinflussen, und (ii) Extremwetterereignissen, wie dies auch für den gegenwärtigen, vom Menschen verursachten Klimawandel der Fall ist (Easterling et al. 2000; Tebaldi et al. 2006; Beniston et al. 2007; Dotterweich 2008; Dreibrodt et al. 2010). Die Sedimentkaskade in einem Flusssystem hängt von longitudinalen, lateralen und vertikalen Sediment(dis)kontinuitätsebenen ab, die durch einzugsgebietsspezifische, natürliche und anthropogene Einflüsse wie Sedimentquellen und -senken, Transportwege und Wechselwirkungen mit geomorphologischen Prozessen geprägt sind (Poeppl et al. 2020). Um ein effizientes Sedimentmanagement zu realisieren, müssen auch die für die jeweilige Fragestellung relevanten Korngrößen und Abflussraten bzw. Niederschlagsmengen und damit der Zeitfaktor (kleine Fraktionen werden häufiger und schneller mobilisiert als gröbere) berücksichtigt werden (Thompson et al. 2016; Poeppl et al. 2020). Die spezifischen sedimentbedingten Herausforderungen der Flüsse in der Böhmischen Masse wurden in mehreren Studien ausführlich untersucht (Hauer et al. 2016; Leitner et al. 2015; Scheder et al. 2015; Höfler et al. 2017; Hauer et al. 2019; Flödl und Hauer 2019) und haben sehr mobile Grobsande und Feinkiese als die dominierenden Fraktionen des laufenden Geschiebes identifiziert. Diese Korngrößen wurden für die Entwicklung von NbS in den vorgestellten experimentellen Studien verwendet. Große Mengen dieser Fraktionen werden dem System zugeführt und/oder innerhalb des Flusssystems abgelagert, wo sie ökologische wie auch Hochwasserschutzprobleme verursachen können. Zu den wichtigsten Vorteilen der Reduktion dieser Sedimente durch NbS zählen (i) ökologische Verbesserungen, z. B. Lebensraum für Benthos und Fische, und (ii) die Verringerung des Katastrophenrisikos durch eine erhöhte Abflusskapazität des Gewässers (Leopold et al. 1964; Geist und Auerswald 2007; Leitner et al. 2015; Flödl und Hauer 2019).
Für eine langfristige Verbesserung des Sedimentregimes sind Verbesserungen im Sedimenthaushalt durch Sanierungsmaßnahmen im gesamten Einzugsgebiet zur Erosionsvermeidung und zum Erosionsrückhalt (z. B. Verringerung von punktuellen Erosionsherden, Landnutzungsänderungen) unabdingbar (Waters 1995). Sie reichen aber nicht aus, um die bereits bestehenden Probleme zu lösen, die durch die erhöhten Frachten der besonders mobilen Kornfraktionen (1 bis 10 mm) hervorgerufen werden (Keesstra et al. 2018). Nur ein Maßnahmenbündel, darunter der Sedimentrückhalt, etwa durch Sedimentationsflächen, kann eine weitere Degradierung der Gewässersohle verhindern (Waters 1995; Keesstra et al. 2018). Diese Ansätze wurden um das vorgestellte neuartige Konzept der EE erweitert. Die Ergebnisse zeigten, dass Sedimentationsflächen unter den gegebenen hydromorphologischen Randbedingungen (am Innenufer eines Kurvenabschnitts) gezielt ausgewählt und hydraulisch so optimiert werden können, dass eine nachhaltige Funktion möglich ist.
Ein effektives Sedimentmanagement verbindet sozioökonomische und ökologische Aspekte, die am besten auf der Einzugsgebietsebene berücksichtigt werden, indem Einzelmaßnahmen auf lokaler und Abschnitts-Ebene (wie sie am häufigsten umgesetzt werden) in ein Gesamtkonzept integriert werden (Owens 2005). Dieser Ansatz geht wiederum Hand in Hand mit dem breit angelegten Konzept des NbS, bei dem sowohl das menschliche Wohlbefinden als auch die biologische Vielfalt gefördert werden (Aerts 2018; Cohen-Shacham et al. 2019) – wie bei den etablierten potenziellen Maßnahmen zur EE. Das hier vorgestellte physikalische Modellexperiment wurde von einem natürlichen Flussabschnitt abgeleitet, sodass die gewonnenen Erkenntnisse dieser lokal begrenzten NbS in ein breites Einzugsgebietsmanagement einfließen können. Was die vorgestellten Maßnahmen von anderen Eingriffen wie z. B. Baggerungen unterscheidet und als NbS im Rahmen des Sedimentmanagements qualifiziert, ist, dass (i) durch EE natürliche Prozesse durch die bestmögliche technische Umsetzung unterstützt werden; (ii) kein direkter Eingriff in das Flussbett notwendig ist und daher keine negativen Auswirkungen auf die aquatische Fauna entstehen; (iii) das Material in einem begrenzten Bereich außerhalb des Flusses abgelagert wird, wo es leicht entfernt werden kann, was finanziell und organisatorisch vorteilhaft ist und (iv) das Sedimentkontinuum nicht wesentlich beeinflusst wird (vgl. Aerts 2018).

5 Schlussfolgerung

Der Sedimentüberschuss aus Grobsand und Feinkies stellt ein zunehmendes Problem in den Flüssen der Böhmischen Masse dar. Sowohl die Ökologie als auch der Hochwasserschutz könnten von einer Verringerung dieser Fraktionen sowie von einem verbesserten Sedimentmanagement im Allgemeinen profitieren. Ein nachhaltiges Sedimentmanagement erfordert jedoch ein umfassendes Prozessverständnis und praktische Maßnahmen, die in ein Gesamtkonzept, z. B. NbS, eingebunden sind. In einem physikalischen Modellversuch wurden NbS entwickelt, die, basierend auf dem natürlichen Prozess der EE, technisch optimierte und ökologisch verträgliche Entsandungsmaßnahmen darstellen. Die Untersuchung verschiedener Szenarien (z. B. unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten, Sedimentmengen und Versuchsanordnungen) lieferte neue Erkenntnisse, die bisher im Sedimentmanagement für Perlmuschelgewässer nicht berücksichtigt wurden. So konnte beispielsweise gezeigt werden, dass Buhnen und Rauigkeitselemente entlang der Außenkurve den Sedimenttransport aus dem Gerinne auf ein abgesenktes Vorland fördern. Um die gewünschte Ablagerung von Sedimenten am Vorland zu erreichen bzw. eine Remobilisierung (insbesondere beim Absinken der Hochwasserwelle) zu verhindern, wurden Maßnahmen am abgesenkten Vorland (durchlässige und undurchlässige Längs- und Querbauwerke, Öffnungen, Leitbuhnen etc.) notwendig. Die vorgestellte NbS trägt somit zur Reduktion des Sedimentüberschusses und damit auch zu einer Verbesserung der Ökologie und einem möglichen Nutzen für die Hochwassersicherheit bei – ohne im Flussbett baggern zu müssen. Die Ergebnisse dieser Studie stellen den ersten Schritt dar, NbS im Sedimentmanagement von Gewässern mit bimodaler Korngrößenverteilung und Sedimentüberschuss einzusetzen.
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Literatur
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Metadaten
Titel
Neue Ansätze für naturbasierte Lösungen in Perlmuschelgewässern – eigendynamische Entsandung in einem physikalischen Modellversuch
verfasst von
DI Sophie Stelzer, B.Sc.
DI Dominik Worf
DI Dr. Peter Flödl
DI Mag. Dr. Christine Sindelar
DI Sarah Höfler
PD DI Dr. Christoph Hauer
Publikationsdatum
02.12.2022
Verlag
Springer Vienna
Erschienen in
Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft / Ausgabe 1-2/2023
Print ISSN: 0945-358X
Elektronische ISSN: 1613-7566
DOI
https://doi.org/10.1007/s00506-022-00916-y

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