2002 | OriginalPaper | Buchkapitel
Ohne Vollbeschäftigung: Arbeitswelt, Gesellschaft und Sozialpolitik
verfasst von : Peter Bleses, Antje Vetterlein
Erschienen in: Gewerkschaften ohne Vollbeschäftigung
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Wir verstehen unter dem Begriff Vollbeschäftigung mehr als den Umstand, dass alle, die einer Erwerbsarbeit nachgehen wollen und sollen, auch tatsächlich einen Arbeitsplatz besitzen oder finden können. Tatsächlich soll ein ökonomisches und gesellschaftliches Modell bezeichnet werden, das wir mit dem präzisierenden Begriff der tradierten Vollbeschäftigungsgesellschaft versehen haben. Wenn wir im folgenden in einem kursorischen Überblick empirisch nachzeichnen wollen, welche rechtlichen, ökonomischen und gesellschaftlichen Veränderungen in den vergangenen knapp dreißig Jahren stattgefunden haben, reicht es deshalb auch nicht, sich auf die Schilderung der Entwicklung der Arbeitslosigkeit zu beschränken. Diese besitzt zwar einen herausragenden Stellenwert, ist aber für die Gewerkschaften bei weitem nicht die einzige hochrelevante Veränderung der letzten Jahrzehnte. Zudem haben sich im Laufe der auf Dauer gestellten Beschäftigungsprobleme die Arbeitsmarktstrukturen, die gesellschaftliche Partizipation am Arbeitsmarkt, die Beschäftigungsverhältnisse, die Arbeitszeiten, die Stellung der Kollektivvertragsparteien, die rechtliche Regulierung des Arbeitsmarktes, die soziale Sicherung der Beschäftigten und Arbeitslosen und vieles mehr verändert. Alle diese Entwicklungen lassen sich im Rahmen eines kurzen Abrisses nicht darstellen. Das verlangt auf der einen Seite, sich auf die zentralen Veränderungen der Vergangenheit zu konzentrieren. Auf der anderen Seite erfordert jedoch das Anliegen, einigermaßen sicher erfassen zu wollen, wie sich die Rahmenbedingungen gewerkschaftlichen Handelns in der Vergangenheit verändert haben, etwas weiter auszuholen.