2011 | OriginalPaper | Buchkapitel
Personengesellschaften und Eigenkapital
verfasst von : Vera Sophie Schiemer
Erschienen in: Das Property Rights Equity Concept
Verlag: Gabler
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Personengesellschaften als traditionsreiche Rechtsform der mittelständischen Wirtschaft bereiten bei Anwendung internationaler Rechnungslegungsnormen auf Grund der engen Verzahnung des Gesellschafts- und Bilanzrechts Probleme. Der enge Konnex wird besonders an den Rechtsformen der Offenen Gesellschaft (OG) und der Kommanditgesellschaft (KG) deutlich, die im Zweiten Buch des UGB normiert sind. Auf Grund der Interdependenz des Gesellschafts- und Bilanz-rechts kann auch die Passivseite der Bilanz als Abbild gesellschaftsrechtlich ge-prägter Rechtsbeziehungen von Gesellschaft und Gesellschafter verstanden wer-den. Die herkömmliche Interpretation der Passivseite als Ausdruck der Mittelher-kunft ist im Kontext der Personengesellschaften insofern problematisch, als das von Gesellschaftern bereitgestellte Vermögen entweder als Einlage oder darle-hensweise geleistet werden kann. Auch der Fall der gesplitteten Einlage gab Anlass für gesellschaftsrechtliche Diskussionen zur Abgrenzung von materiellem vs. funktionellem Eigenkapital. Im Gesellschaftsrecht erfolgt die Eigenkapitalab-grenzung stufenmäßig und zwar sowohl aus dem Blickwinkel des dispositiven Rechts der Gesellschaftsvertragsgestaltung als auch aus Sicht des zu schützen-den Umfelds des Geschäfts- und Rechtsverkehrs. Als zentrale Abgrenzungskri-terien zwischen der Einlage und dem Darlehen bei Personengesellschaften wer-den vom Schrifttum die Verlustbeteiligung, der Ausschluss von der Geltendma-chung als Konkursforderung und die Einbeziehung in die Auseinandersetzungs-rechnung angeführt.