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1998 | OriginalPaper | Buchkapitel

Peter-Prinzip

verfasst von : Heidemarie Seel

Erschienen in: Wörterbuch der Mikropolitik

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Es gibt bahnbrechende Entdeckungen, die bis dahin gültige Weltbilder nachhaltig verändern und die doch, vielleicht weil sie scheinbar Selbstverständlich-Alltägliches betreffen, erst vergleichsweise spät gemacht werden. Wie stark beispielsweise die individuelle Identität, das „Ich“-Bewußtsein, von Gruppenzugehörigkeiten und -mitgliedschaften bestimmt wird: Man hat eine Vorstellung davon erst seit knapp 60 Jahren, als die „Gruppe“ als identitätsstiftender und handlungskonstituierender Faktor „entdeckt“ wurde. Noch jünger ist die Erkenntnis, daß Systeme, z.B. menschliche, unverständlich bleiben müssen, solange man sein Augenmerk auf ihre einzelnen Elemente beschränkt und für ihre Beziehungen untereinander blind bleibt. Zwei relativ willkürliche Beispiele dafür, daß Vorgänge, die sich tagtäglich vollziehen, sich offenbar besonders hartnäckig der unvoreingenommenen Wahrnehmung und Forscherperspektive entziehen. Vermutlich wären, wie das so hübsch gesagt worden ist, die Fische tatsächlich die letzten, die bemerken, daß sie von Wasser umgeben sind.

Metadaten
Titel
Peter-Prinzip
verfasst von
Heidemarie Seel
Copyright-Jahr
1998
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-11890-9_92