2013 | OriginalPaper | Buchkapitel
Polen – Tradition und Galanterie
verfasst von : Gerhard Uhl, Elke Uhl-Vetter
Erschienen in: Business-Etikette in Europa
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by
Die Tradition wird in der Bevölkerung täglich und mit Inbrunst aufrechterhalten. Polen ist vom Katholizismus geprägt. Die gesellschaftlichen und beruflichen Rangfolgen, die Verwendung von Titeln, das höfische Verhalten Damen gegenüber, der Handkuss und die Verbeugung bei der Begrüßung zeugen von der Galanterie Polens.
Der Adel als Vorbild hat in der polnischen Vergangenheit eine ritterliche und romantische Lebensart begründet. Bevor der polnische Adel vor dem kommunistischen Regime emigrierte, orientierte man sich sehr an den Gepflogenheiten von französischen und englischen Adelshäusern. Die Gleichmacherei und der Vereinheitlichungsgedanke der kommunistischen Regierung konnte sich, was die Verhaltensnormen anbetrifft, nicht durchsetzen.
Charmantes Verhalten und Ehrgedanken sind heute noch sehr lebendige Begriffe, die nach wie vor im Blut eines Polen liegen
.
Nach außen wirken Polen hart und unerbittlich, nach innen sind sie aber bodenständig und stark an familiäre Werte gebunden. Nicht nur in der Familie zählen
Herzlichkeit und Mitgefühl
, sondern auch im Geschäftskontakt gegenüber loyalen Ausländern und Fremden. Die Familienmitglieder eines Clans unterstützen sich gegenseitig und verhelfen sich in bessere Positionen. Die Polen gelten bei ihren sozialen und geschäftlichen Interaktionen als stolz, eigensinnig, anpassungsfähig und kompromissbereit.
Mit Österreich besteht eine identische Lebensweise. Der Handkuss ist immer noch aktuell und Ausdruck einer besonderen Galanterie. Polen sind sehr gebildet und erweisen sich als sehr geschichtskundig. Sie sind sehr höflich und kontaktfreudig. Die ältere Generation versteht sehr gut Deutsch.