1998 | OriginalPaper | Buchkapitel
Politische Kommunikation — Politikwissenschaftliche Perspektiven
verfasst von : Max Kaase
Erschienen in: Politische Kommunikation in der demokratischen Gesellschaft
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Politische Wissenschaft und politische Kommunikation haben den Gegenstand „Politik“ gemeinsam. Insofern könnte man vermuten, dass es zwischen beiden viele Gemeinsamkeiten, ja geradezu Identitäten in den Forschungsbemühungen gäbe. Dieser Eindruck trügt jedoch, wenn man die politikwissenschaftliche Forschung in ihrer Breite betrachtet. Lediglich die Frage nach den Medienwirkungen, einer der großen Schwerpunkte der Kommunikationsforschung, setzt einen allerdings mikrosozialwissenschaftlichen Akzent, der sich im Schnittpunkt von Politikwissenschaft und Soziologie, also der Politischen Soziologie, fachnah kristallisieren konnte. Entsprechend hat die Politikwissenschaft politische Kommunikation mit einer beachtlichen historischen Kontinuitätslinie als Wahlkampfkommunikation zum Thema gemacht. Damit waren theoretisch und methodisch jedoch Anleihen bei Soziologie, Sozialpsychologie und Psychologie gleichsam vorprogrammiert. Als entsprechend schwierig, ja gelegentlich geradezu künstlich erwies es sich, analytisch politische Kommunikation lediglich unter dem Blickwinkel der Politikwissenschaft zu betrachten. Nur auf dem Hintergrund dieser Vorgabe ist die diesem Beitrag zugrunde liegende Entscheidung zu verstehen, die Darstellung nach einer im Fach einigermaßen etablierten Heuristik zu gliedern. In funktionalistischer Perspektive und unter besonderer Berücksichtigung von Aspekten des internationalen Vergleichs wird zwischen dem politischen System (Politie), dem dynamischen Konstrukt des politischen Prozesses (politics) und dem Sonderaspekt von Politiken (policies, hier natürlich unter Bezug auf das Politikfeld Massenmedien) unterschieden.