Die Sensortechnologie eines Aachener Start-ups erfasst Schäden an Carbonfasern während der Produktion. Damit könnte sich die Produktionsgeschwindigkeit von Fasern verdoppeln und zugleich günstiger werden.
Das Aachener Start-up-Unternehmen CarboScreen hat ein sensorbasiertes Überwachungssystem entwickelt, mit dem sich oberflächliche und mechanische Schäden an Fasern in der Herstellung erfassen lassen. Bislang war eine solche Messtechnik nicht verfügbar, sodass Schäden häufig erst nach der Herstellung erkannt werden, was die Produktionskosten in die Höhe treibt.
Um das Risiko einer fehlerhaften Produktion senken, betreiben viele Hersteller ihre Anlagen nur bei einer Produktionsgeschwindigkeit von 15 m/min. Möglich wären laut CarboScreen aber auch 30 m/min oder mehr, wofür das Sensorsystem nun die Voraussetzungen schaffen soll. Eine Umsatzsteigerung von 37,5 Millionen Euro pro Jahr und Anlage sei durch die beschleunigte Produktion möglich. Von den sinkenden Herstellkosten würden wiederum Industrien wie der Automobilbau, die Luft- und Raumfahrt oder die Windenergie profitieren.
Gegründet wurde das Start-up von den Forschenden des Instituts für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen Musa Akdere, Felix Pohlkemper und Tim Röding. Zuletzt wurden sie für ihre Entwicklung seitens der International Manufacturers Federation (ITMF) mit dem ITMF StartUp Award 2023 ausgezeichnet.