Die Neuinterpretation stellt einen Rennwagen der Nissan-Submarke aus den 1940er Jahren dar: "Wir sprachen über die Vorstellung, wie es wäre, zufällig einen unbekannten Rennwagen zu entdecken, der über Jahrzehnte in einer Scheune irgendwo auf dem japanischen Land verborgen war. Wir wollten herausfinden, wie er aussehen würde, aus welchen Materialien er gebaut wäre" so Alfonso Albaisa, Senior Vice President Global Design bei Infiniti.
So entschloss man sich, die Karosserie um den Stahl-Leiterrahmen in traditioneller Handarbeit zu fertigen. Per Hammer wurde das Stahlblech des 4.330 Millimeter langen, 1.820 Millimeter breiten und 910 Millimeter hohen Einsitzers in Form gebracht. Der gewölbte Doppelbogengrill von heute bildet dabei einen interessanten Kontrast zum Retro-Design mit langer Motorhaube und freistehenden Speichenrädern. "Die Entwürfe waren fantastisch und die Idee war so spannend, dass wir einfach einen Prototypen herstellen mussten. Als intern andere Abteilungen davon erfuhren, haben sie freiwillig ihre Zeit geopfert, um ein fahrfähiges Fahrzeug zu schaffen", so Albaisa.
Retro-Rennwagen mit Elektroantrieb der neuesten Generation
Spannend geht es auch unter dem nackten Blech weiter. Starrachsen mit Blattfedern und das Fehlen von Bremskraftverstärkern und Servolenkung passen zum Retro-Konzept. Doch statt eines laut knatternden Ottomotors kommt ein Elektroantrieb der neuesten Generation zum Einsatz, dessen Motor 120 kW leistet und ein Drehmoment von 320 Nm liefert. Die Kraft wird an die schmalen Hinterräder im Format 650-19 (vorne 450-19) geschickt und beschleunigt den Prototype 9 in 5,5 Sekunden auf Tempo 100. Die Energie aus einer neuen 30 kWh-Lithium-Ionen-Batterie reicht bei Vollgas für maximal zwanzig Minuten. Dabei erreicht der 890 Kilogramm schwere Retro-Roadster eine Höchstgeschwindigkeit von 170 km/h. Gezeigt wird der Prototype 9 auf dem Pebble Beach Concours d’Elegance 2017.