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1980 | Buch

Richtig versichern — Risiko kalkulierbar machen

herausgegeben von: Prof. Dr. Wilhelm Seuß

Verlag: Gabler Verlag

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Über dieses Buch

"Der übertriebene Begriff der meisten Menschen von ihren Fähigkeiten ist ein altes übel, worauf die Philosophen und Moralisten aller Zeiten hingewiesen haben; aber ihre alberne Einbildung auf ihr gutes Glück hat man weniger beachtet. " Dieser Satz steht - mehr nebenbei - in dem Ka­ pitel "Lohn und Gewinn in den verschiedenen Anwendungen der Arbeit und des Kapitals" bei Adam Smith in dem berühmten Buch mit der Kurz­ bezeichnung "Der Wohlstand der Nationen". Die Menschen sind nach Ansicht von Adam Smith zu risiko freudig, sie vertrauen zu sehr auf ihr Glück. Mit erhobenem Zeigefinger wendet er sich beispielsweise an die Hausbesitzer und die Schiffseigner: viele verachteten die Gefahr zu sehr, "als daß sie Lust hätten, sie zu bezahlen". Und er fährt fort: "Aber in den meisten Fällen ist die Vernachlässigung der Versicherung der Schiffe, gleich der Häuser, nicht die Folge einer genauen Berechnung, sondern entsteht lediglich aus gedankenlosiger Unbesonnenheit und übermütiger Verachtung der Gefahr. " Heutzutage mögen diese Mahnungen übertrieben erscheinen; denn die "Aufklärungsquote" dürfte, was die Kenntnis von Gefahren und ihren Folgen anlangt, recht hoch sein, dank der emsigen Bemühungen der Ver­ sicherungen, ihrer Außendienste, der selbständigen Vertreter und Makler. Allerdings erscheint manchmal auch die Frage angebracht, ob bei der offensichtlich stärker der Risikoscheu zuneigenden Einstellung der Leute die Versicherungsnahme in jedem Fall "die Folge einer genauen Berech­ nung ist".

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Den Lebensnerv des Unternehmens schützen
Den Risiken kann man auf vielerlei Art begegnen
Zusammenfassung
Wallenstein, Herzog von Friedland, ließ den großen Kepler kommen, den Mathematicus, Astronomen — und auch Astrologen. Er wollte Gewißheit haben über sein persönliches Schicksal, da er zu seinem ersten großen Feldzug aufbrach. Kepler versagte sich ihm. „Konnte der böhmische Herr nicht von dem Wahne larsen, der die Ursachen aller Particularia am Himmel suchte? Irdische Begebenheiten hatten irdische Ursachen: punctum“, so schrieb Golo Mann zu dem zweiten Horoskop, das Kepler schriftlich gegeben. Wallenstein, der sich in seinen Unternehmungen, den wirtschaftlichen und den kriegerischen — fast — immer als ein geschickter „Risk Manager“, wie man heute sagen würde, erwiesen hat, bis sein Nachrichtendienst oder „Informationssystem“ zusammenbrach, wollte mehr als nur Sicherheit, er wollte Gewißheit. Die nun konnte ihm niemand, auch der große Kepler nicht, geben.
Wilhelm Seuß
Haben Sie schon einen Risk-Manager?
Wie man Gefahren im Unternehmen aufspürt und bewertet
Zusammenfassung
Risikopolitische Konzepte werden in den letzten Jahren unter dem Stichwort „Risk Management“ geradezu euphorisch diskutiert. Allerdings werden dabei zwei Dinge oft übersehen. Erstens: Es ist kein Novum mehr. Alle Unternehmen, vom kleinsten bis zum größten, haben sich natürlich bisher schon damit befaßt, wie sie sich vor überraschungen sichern können, die ihre Pläne vielleicht durcheinander bringen werden. Aus dieser Sicht erscheint „Risk Mangement“ damit lediglich als modischer Anglizismus mit geringem Innovationswert. Zweitens: „Risk Management“ ist selbst „risikobehaftet“, und sein Nutzen kann sich bei unsystematischer Vorgehensweise und ungenügender Integration schnell ins Gegenteil verkehren. Aber es gibt Mittel und Wege, das zu verhindern: Der Entwicklung einer systematischen Risikopolitik muß die organisatorische Einbindung dieses Instruments im Unternehmen folgen. Im Anschluß daran lassen sich die Aufgaben eines speziell für diese Aufgabe bestellten Risk Managers definieren.
Werner G. Seifert
Hinweise zur industriellen Feuerversicherung
Wie eine Unterversicherung vermieden werden kann
Zusammenfassung
Eine Versicherungspolice ist das vom Versicherungsnehmer bezahlte Versprechen des Versicherers, für Schäden Ersatz zu leisten.
E. Lahno
In der Feuerversicherung kann der Vertrag frei gestaltet werden
Versicherer aber an „Geschäftsplan“ gebunden
Zusammenfassung
Man ist gewohnt, daß bei den meisten Versicherungen vieles, fast alles oder alles fest geregelt ist. Das gilt nicht nur für die Sozialversicherungen, sondern zum Beispiel auch für die Kraftfahrt-Haftpflicht-Versicherung, obwohl sie rein privatwirtschaftlich betrieben wird. Hier ist auf der Grundlage des Pflichtversicherungsgesetzes (von unbedeutenden Ausnahmen abgesehen) die Einheitlichkeit der Versicherungsbedingungen vorgeschrieben. Auch die Prämien, die von Versicherer zu Versicherer unterschiedlich sein dürfen, erlauben keinen Verhandlungsspielraum, da jeder Versicherer unter Strafandrohung gehalten ist, den ihm genehmigten Tarif einzuhalten. Der versicherungspflichtige Kraftfahrzeughalter kann sich lediglich seinen Versicherer aussuchen und die Höhe der gebotenen Deckung bestimmen.
Herbert Wilms
Die „Feuerprämie“: Eine komplizierte Rechnung
Inspektion vom Keller bis zum Dach/Wie das Risiko bewertet wird
Zusammenfassung
Bei der Prämienberechnung für gewerbliche und industrielle Gebäude und Anlagen werden alle Umstände berücksichtigt, die Schäden aufgrund des Ausbruchs eines Feuers und seiner Ausbreitung und aufgrund anderer Ursachen, die in den Versicherungsbedingungen oder in besonderen Klauseln niedergelegt sind (Blitzschlag, Explosion), als möglich erscheinen lassen. Es wird also gemäß dem Risiko, das der Versicherer übernimmt, tari-fiert.
Wilhelm Seuß
Der Betrieb steht still: Betriebsunterbrechungs- Versicherung
Ausgleich der finanziellen Folgen/Fest umrissene Deckung
Zusammenfassung
Die Wirtschaftlichkeitsberechnung eines Unternehmens muß auch die mit der Erstellung von Betriebsleistungen verbundenen Risiken berücksichtigen. Eines der Risiken ist die Auswirkung einer Störung des Betriebes durch Beschädigungen der Betriebsanlagen. Länger anhaltende Betriebsstörungen, wie sie beispielsweise nach einem Brandschaden entstehen können, lassen sich aber kaum für das einzelne Unternehmen übersehen und kalkulieren. Die Betriebsunterbrechungsversicherung, bei der letztlich die Versichertengemeinschaft für den Betriebsunterbrechungsschaden des einzelnen Mitglieds eintritt, kann jedoch dem Unternehmer ein solches Risiko unter bestimmten Voraussetzungen abnehmen und über die zu zahlende Versicherungsprämie kalkulierbar machen.
Paul Engels
Wie der Versicherer das Unterbrechungsrisiko einschätzt
Neuralgische Punkte im Betrieb werden besonders berücksichtigt
Zusammenfassung
Die Prämienermittlung für die Feuer-Betriebsunterbrechungs-Versicherung ist der Methode nach ähnlich wie bei der Feuer-Versicherung (Vergleiche Seite 57 ff.). In den Prämienrichtlinien stehen die Prämiensätze fürbeide Sparten nebeneinander. In der Feuer-Betriebsunterbrechungs-Versicherung gelten diese Prämiensätze für die Bauartklassen I und II.
Wilhelm Seuß
Wenn eine Maschine nicht mehr will: Die Maschinenversicherung
Die speziellen Verhältnisse des Betriebs spielen eine besondere Rolle
Zusammenfassung
Der Unternehmer A hat vor einigen Jahren aufgrund ihm zur Verfügung stehender Patente eine Marktlücke für technisch anspruchsvolle Plastikteile entdeckt. Da es sich um eine anspruchsvolle Fertigung handelt, ist der Anteil an Kapitalkosten und damit der Einsatz der Fertigungsmaschinen für sein Produkt erheblich. Wenn diese Maschinen nicht mehr „wollen“, kann Unternehmer A für die Zeit des Stillstandes sich nicht mehr am Markt beteiligen. Die finanziellen Folgen seiner Nichtteilnahme am Marktgeschehen und sein Aufwand, diese ihm drohenden Verluste zu mindern und abzuwenden, lassen sich hinterher in einem Betrage in der Gewinn- und Verlustrechnung ablesen. Die Vorsorge für ein derartiges Ereignis durch den Abschluß von Versicherungen ist allerdings nicht durch eine Globallösung möglich. Vielmehr spielen die Verhältnisse des Betriebes und die den Ausfall der Maschine verursachenden Gefahren eine besondere Rolle, so daß es nur aufgrund der jeweiligen, hier besonders für den Unternehmer A gegebenen Interessenlage zu versicherungstechnisch möglichen Einzellösungen kommen kann. Die folgenden Ausführungen sollen diese versicherungstechnischen Lösungsmöglichkeiten aufzeigen.
Heinrich Ruppert
Schutzmaßnahmen nicht nur ein Investitionskalkül
Ein Beispiel, wie Feuerschutz die Ertragslage verbessert
Zusammenfassung
Feuerschäden verursachen jährlich in den Industrieländern der westlichen Welt Schäden in Höhe von durchschnittlich 0,25 Prozent des Bruttosozialproduktes. In der Bundesrepublik war die Summe aller Feuer- und FBU-Schäden im Jahr 1977 insgesamt 2,6 Milliarden DM, davon entfallen auf die industriellen Risiken 1,166 Milliarden DM. Bezogen auf das Bruttosozialprodukt von 1 150 Milliarden DM sind das 0,226 bzw. 0,101 Prozent. Hierdurch verliert die gesamte Volkswirtschaft Werte, die eigentlich sinnvoller für Zukunftsinvestitionen eingesetzt werden könnten, wenn die verheerenden Wirkungen von Feuerschäden begrenzt oder weitgehend vermieden werden könnten.
Jürgen Herrmann
Wie ein maßgeschneiderter Versicherungsvertrag entsteht
Allgemeine Versicherungsbedingungen, Ergänzungen, Klauseln
Zusammenfassung
Versichert wird immer nur ein Ausschnitt des gesamten Risikos. Dies folgt schon aus dem Namen der Versicherungszweige wie „Feuerversicherung“, „Einbruchdiebstahlversicherung“, „Maschinenversicherung“ und dergleichen. Im Versicherungsvertrag wird festgelegt, wo die Grenze zwischen dem versicherten und dem nicht versicherten Risiko verläuft und welche Gegenleistung (Prämie) für den vereinbarten Schutz geschuldet wird.
Anton Martin
Die „heißen Punkte“ in den Betriebsanlagen
Wo die Feuersgefahr sich konzentriert
Zusammenfassung
Die Industrie-Feuerversicherer versichern Industriebetriebe sowohl gegen Sachschäden an Gebäuden, Einrichtungen und Vorräten als auch gegen Schäden durch Betriebsunterbrechungen infolge Brand und Explosion. Im Interesse der Betriebs- und Arbeitsplatzerhaltung, der Erhaltung der Marktstellung und nicht zuletzt auch eines möglichst stabilen Prämienniveaus gehört es zu den Aufgaben eines jeden Unternehmens, die Schadenhäufigkeit und den möglichen Schadenumfang so gering wie möglich zu halten. Der Versicherungsnehmer wird daher seinen Betrieb durch Beachtung behördlicher und vertragsrechtlicher Sicherheitsvorschriften sowie eigener Brandschutzvorkehrungen, so weit als betrieblich sinnvoll und wirtschaftlich möglich, absichern. Durch Senkung des Brand- und Explosionsrisikos werden Sach- und Unterbrechungsschäden vermieden oder in ihrer Höhe gemindert.
Torsten Prößdorf
Gefahren, die Dritte bedrohen: Die Betriebshaftpflicht
Vom Wachhund bis zum Baukran/Welche Deckung wird geboten?
Zusammenfassung
Der Schutz einer Betriebshaftpflichtversicherung ist so groß wie die Sorgfalt war, die die Beteiligten bei ihrem Abschluß aufgewendet haben. Großen Unternehmungen und ihren versierten Versicherungsfachleuten mag dieser Satz als Selbstverständlichkeit erscheinen. Andere Betriebe meinen dagegen heute noch, eine Betriebshaftpflichtversicherung sei etwas Schematisches, durch starre Versicherungsbedingungen Festgelegtes und sei der Disposition der Partner entzogen. So ist es beileibe nicht. Jeder Betrieb hat es heute in der Hand, seine Betriebshaftpflichtversicherung so mitzu-gestalten, daß sie seine betrieblichen Haftpflichtrisiken weitestgehend erfaßt und die Prämie auch nur für diese Risiken berechnet wird.
Erich Wagner
Ein Bolzen bricht: Der Hersteller haftet für die Folgen
Wandel der Rechtsauffassung über die Haftung des Unternehmers
Zusammenfassung
Es gibt wohl kaum einen Begriff, der in den letzten Jahren nicht nur die juristische Fachwelt, sondern auch die Unternehmer so beschäftigt hat, wie der der Produzenten- oder Produkthaftung. Dabei ist die Produkthaftung an sich nichts Neues. Die mit ihr verbundenen Fragen sind vielmehr so alt wie die Güterproduktion selbst. Allerdings trat im Zuge zunehmender Industrialisierung und Spezifizierung in der Warenerzeugung mit ihren uns allen bekannten Folgeerscheinungen wie Bedarfsweckung, Aktivierung der Werbung sowie Beeinflussung und Steuerung des Käuferwillens die produziertende Wirtschaft immer stärker in das Blickfeld und Bewußtsein des Konsumenten. Die mit dieser Entwicklung verbundene und im Prinzip begrüßenswerte Dynamik hat naturgemäß auch eine Kehrseite. Auch hier sind Chancen und Risiken untrennbar miteinander verbunden. Täglich kommen neue Produkte auf den Markt, und es werden neue Werkstoffe verwandt. Sobald sich ein solches Risiko zu einem Schaden konkretisiert, stellt sich die Frage nach der Haftung. Daß hierbei der Ruf nach einer verschärften Haftung des Produzenten immer stärker wird, sollte angesichts der mit der Serienfabrikation verbundenen höheren Dimension von Gefahren nicht verwundern.
Leo Goujet
Der Unternehmer hat für Umweltschäden einzustehen
Die Versicherer passen sich der erhöhten Haftung an
Zusammenfassung
Die zunehmende Verschmutzung der Umwelt des Menschen hat in den industrialisierten Ländern, und dort vor allem in den Ballungsgebieten, inzwischen ein erhebliches Ausmaß angenommen. Feste, flüssige und gasförmige Abfallstoffe in großen Quantitäten sind die mehr als nur lästigen Folgeerscheinungen unserer technischen Hochkultur. Ihre Quellen liegen nicht nur im Bereich der Industrie, sondern in ebenso starkem Maße im Bereich der Gemeinden, in den Haushaltungen und im individuellen Autoverkehr. Neben den Abfallstoffen spielen vor allem Geräusche und Erschütterungen, Verkehrslärm und Lärm von Maschinen eine erhebliche Rolle im Negativ-Saldo des technischen Fortschritts.
Dieter Grell
Eigentumskriminalität ist nicht nur ein Stoff für Filme
Die Einbruchdiebstahl- und Beraubungsversicherung ist recht kompliziert
Zusammenfassung
Berühmte Einbrecher sind beliebte Filmfiguren, wie der „Lord von Barmbek“, die „Brüder Sass“ und „Peter Voss, der Millionendieb“. Auch „Rififi“ erlangte Filmberühmtheit. Die Bankräuber haben ihre Vorbilder nicht nur aus der Raubritterzeit oder frei nach Schillers „Räuber“; auch Stalin sagt man einen Bankraub nach, was den Terroristen unter ihnen vielleicht zum Vorbild dient. Die nicht aussterbenden Nacheiferer beweisen, wie man täglich in der Presse lesen kann, daß Kriminalität eine Dauereinrichtung der menschlichen Gesellschaft ist und wahrscheinlich auch bleibt. Es verlockt eben immer wieder, statt durch eigene Bemühungen zu etwas zu kommen, sich schnell des Eigentums des Nächsten zu bemächtigen.
Gerhard Rein
Auf dem Transport drohen viele Gefahren
Die Transportversicherung bietet universelle Deckung
Zusammenfassung
Jedes Unternehmen wird sich mit der Frage zu beschäftigen haben, welche finanzielle Folgen eintreten können, wenn die versandte Ware teilweise oder gänzlich zerstört wird. Zur Risikoidentifikation ist unter anderem die Abschätzung folgender wesentlicher Merkmale von Bedeutung, die im Sinne einer Prioritätenliste beispielsweise wie folgt von Fall zu Fall ausgelotet werden könnten:
  • Wert der Güter
  • Gefahren der Reisewege
  • eigene Gefahrtragung gemäß Gesetz/Kaufvertrag
  • Realisierungsmöglichkeiten von Regressen gegen Dritte.
Peter Engelhardt
Ausfall von Forderungen im In- und Auslandsgeschäft
Die Kreditversicherung deckt eine wichtige Flanke
Zusammenfassung
Zur Absatzstrategie gehört, seinen Kunden ein Zahlungsziel oder auch einen längeren Kredit einzuräumen. Die Forderungen an Abnehmer sind nicht nur ein wichtiger Aktivposten in der Bilanz, sie können auch selbst für Kreditnahme, etwa bei der Bank, aktiviert werden. Liquidität und Kreditwürdigkeit sind jedoch durch die Möglichkeit des Forderungsausfalls bedroht.
Klaus-Peter Koenig
Factoring: Eine Alternative zur Kreditversicherung
Der Factor übernimmt das Ausfallrisiko/Liquidität für den Kunden
Zusammenfassung
Das Geschäft der deutschen Kreditversicherungsgesellschaften wuchs in den letzten Jahren sprunghaft. Die Geschäftsausweitung ist fast ausschließlich auf den Zuwachs in den sogenannten Delkrederesparten zurückzuführen, durch die die Versicherungsnehmer vor Verlusten durch Insolvenzen von Kunden geschützt werden. Die Absicherung des Delkredererisikos ist aber auch Bestandteil des Factoring, dessen Bedeutung in der Bundesrepublik Deutschland gerade in jüngster Zeit erheblich zugenommen hat. Bietet sich hier eine neuartige Delkredereabsicherung als Alternative zur Kreditversicherung?
Georg Schepers
Von kleinen Veruntreuungen bis zum großen Coup
Wie Versicherung die Folgen von Vertrauensmißbrauch deckt
Zusammenfassung
Unternehmer sprechen nicht gern darüber: Veruntreuungen im Betrieb sind häufiger als man es wahr haben möchte. Die gar nicht so seltenen Zeitungsberichte zeigen nur eine kleine Auswahl spektakulärer Einzelfälle. Dabei gibt es durchaus so etwas wie die alltägliche Veruntreuung. Davon können die Vertrauensschadenversicherer berichten, die sich darauf spezialisiert haben, den Unternehmen einen gezielten Versicherungsschutz gegen die innerbetriebliche Kriminalität zu verschaffen. Die Branche hatte in den letzten Jahren gute Zuwachsraten. Das allgemeine Risikobewußtsein wuchs mit der auch innerhalb der Unternehmen zunehmenden Kriminalität. Immer mehr Betriebe haben inzwischen eigene Erfahrungen machen müssen.
Dr. Axel von Heyden
Die Kreditversicherung, dein Freund und Helfer
Der hohe Informationsstand ist Grundlage der Beratung
Zusammenfassung
In den vergangenen Jahren, insbesondere in der Zeit der wirtschaftlichen Rezession seit 1973, haben die Kreditversicherer in der Bundesrepublik ihre Bewährungsprobe bestehen müssen. Mehr als vierzigtausend Insolvenzen im Zeitraum von 1973–1978 haben dazu beigetragen, daß dieses Sicherungsinstrument Kreditversicherung in vielen deutschen Unternehmen zunehmend genutzt wird, um sich vor Forderungsverlusten zu schützen.
Dr. Paul-Robert Wagner
Die Pensionsrückstellung reicht oft nicht aus
Die Rückdeckungsversicherung sichert Liquidität und Ertrag
Zusammenfassung
Die betriebliche Pensionszusage ist nach wie vor die verbreiteste Art der betrieblichen Altersversorgung. Die viel vertretene Meinung, daß mit der Bildung von Pensionsrückstellungen gemäß Paragraph 6 a Einkommensteuergesetz die Leistungen voll finanziert sind, trifft nur bedingt zu. Für vorzeitige Versorgungsfälle muß der Arbeitgeber oft zusätzlich in die Tasche greifen. Eine Rückdeckungsversicherung schafft Abhilfe und ist auch sonst mit Vorteilen für den Arbeitgeber verbunden.
Dr. Heinz Wöste
Die Versicherung für Schlüsselkräfte und Teilhaber
Managementwechsel und Ausscheiden eines Gesellschafters
Zusammenfassung
Eine Spitzenkraft zu ersetzen ist auch heute noch eine teure Angelegenheit. Kostspielige Inserate, umfangreiche, zahlreiche und kostenträchtige Gespräche und aufwendige Einarbeitungszeiten sind erforderlich. Produktionsausfälle und Absatzschwierigkeiten können eintreten, wenn es vorübergehend an einer sicheren Organisation und einer straffen Führung mangelt. Ergibt sich die Neubesetzungs-Notwendigkeit überraschend, weil die bisherige Führungskraft durch Krankheit oder Tod ausgeschieden ist, dann fehlt es meist an den erforderlichen liquiden Mitteln, um diese Engpässe zu überbrücken.
Manfred Lautenschläger
Mitarbeiter brauchen besonderen Schutz
Was die Auslandreise-Versicherung alles deckt
Zusammenfassung
Wer Mitarbeiter ins Ausland entsendet oder selbst für sein Unternehmen reist, hat als Ziel vor Augen, die Reise erfolgreich und ohne Störungen zu beenden. Ob dieses Ziel erreicht wird, hängt nicht zuletzt von vielen Zufälligkeiten ab, auf die derjenige, der die Reise plant oder durchführt, kaum Einfluß nehmen kann. Es gilt Vorsorge für den Fall einer so bedingten negativen Planabweichung zu treffen — wirkungsvolles Risk-Management zu betreiben. Risiken, die nicht in den unternehmerischen Bereich fallen, werden kalkulierbar, wenn man sie einem Versicherer überträgt. Damit die Kosten in Grenzen gehalten werden, muß der Versicherungsschutz dem Bedarf exakt angepaßt werden, das heißt, es ist zu prüfen,
  • welche Risiken bestehen,
  • in welchem Umfang sie bereits durch vorhandene Versicherungen abgedeckt sind,
  • wie Lücken geschlossen werden können.
Hans Storck
Die Feinheiten von Versicherungsverträgen
Sorgfaltspflichten des Unternehmens vom Antrag bis zum Schadenfall
Zusammenfassung
Bei den Versicherungsgesellschaften ist die Versicherungsbearbeitung recht einfach. Hier ist jede Sparte einer besonderen Abteilung zugeordnet, in der Fachleute sitzen, die mit jeder Einzelheit dieser Sparte vertraut sind oder vertraut sein sollen. Anders sieht es auf der Seite des Versicherungsnehmers aus. Ihm werden die verschiedenartigsten Versicherungen angeboten, er braucht einen vielfältigen und umfassenden Versicherungsschutz, er soll die Deckungsmöglichkeiten prüfen und über Abschlüsse entscheiden, obwohl er in der Regel nicht als Versicherungsfachmann ausgebildet ist. Ganz im Gegenteil, in den meisten Fällen hat er außer der Versicherungsbearbeitung noch andere und oft wichtigere Aufgaben in seinem Betrieb zu erfüllen. Aus diesen Gründen ist es notwendig, daß die Versicherungsvermittler zwischen den Spezialisten der Versicherungsgesellschaften und dem auf Versicherungsschutz angewiesenen Versicherungsnehmer eine Brücke bilden und auf Seiten des Versicherten den Ausgleich im Hinblick auf die Versicherungsfachkenntnisse schaffen. Es geht aber bei der Versicherungsdeckung und bearbeitung nicht ohne die Mitwirkung von Seiten des Versicherungsnehmers. Im Gegenteil, sie bildet die Voraussetzung dafür, daß die abgeschlossenen Versicherungen im Schadensfall die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen.
Gerhard Rein
Wenn private Versicherungen über Geschäftskonten laufen
Zusammenfassung
Versicherungsverträge zum Schutze des Betriebsvermögens und des Betrieb sertrages bzw. zum Schutz gegen Schadenersatzansprüche gegen das Unternehmen gehören zum notwendigen Betriebsvermögen. Die dafür aufgewendeten Versicherungsbeiträge sind Betriebsausgaben und damit als Kostenfaktor kalkulierbar. Versicherungsbeiträge, Ansprüche und Leistungen sind bei der Gewinnermittlung zu berücksichtigen.
Kurt Brühl
Optimaler Schutz: Versierte Fachleute bieten ihre Dienste an
Versicherungs-Außendienst, Versicherungsberater, Versicherungsvermittler
Zusammenfassung
In vielen Unternehmungen können sich die Verantwortlichen die Frage nach dem ausreichenden Versicherungsschutz nicht selbst beantworten. Haben sie eine bestimmte Größenordnung überschritten und verfügen sie über eine Versicherungsabteilung mit versierten Fachleuten, ist die Gefahr, unzureichend versichert zu sein, sicherlich als gering anzusehen. über eine solche Stabsabteilung verfügen jedoch selbst solche Unternehmen oftmals nicht, die ständig im täglichen Geschäft kleine und große Versicherungsfragen zu lösen haben. Aber selbst der langjährig im Unternehmen tätige Versicherungssachbearbeiter ist nicht immer Garant für optimalen Versicherungsschutz.
F.-G. von Gaertner
Mit dem Währungsrisiko kann man leben
Zusammenfassung
Nicht nur große, sondern auch mittlere und kleinere Unternehmen, die exportieren, importieren oder in anderer Weise mit fremden Währungsgebieten verbunden sind, müssen mit dem Währungsrisiko leben. Wie groß Schwankungen der Devisenkurse sein können, dafür wurden in den vergangenen Jahren immer wieder eindrucksvolle Beispiele geliefert. Zudem sind Devisenkursschwankungen heutzutage nicht nur umfangreicher als früher, sondern auch viel schwerer voraussehbar. Dies liegt daran, daß die Zentralbanken mancher Länder die Kursbildung ihrer Währung durch Interventionen steuern, ohne dabei an bestimmte Regeln gebunden zu sein. Von den kaum vorhersehbaren Entscheidungen dieser Zentralbanken hängt die Kursbildung daher oft mehr ab als von den Marktgegebenheiten. Selbst unter den Bedingungen des Europäischen Währungssystems wird man mit einer besser überschaubaren Kursentwicklung nur für kurze Fristen rechnen können. Auf mittlere und längere Sicht dürfte es auch in diesem System zu — dann umso drastischeren — fallweisen Kursanpassungen kommen.
Robert Wittgen
Backmatter
Metadaten
Titel
Richtig versichern — Risiko kalkulierbar machen
herausgegeben von
Prof. Dr. Wilhelm Seuß
Copyright-Jahr
1980
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-663-13070-3
Print ISBN
978-3-409-96234-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-13070-3