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25.10.2017 | Rohstoffe | Nachricht | Online-Artikel

Europäischer Schulterschluss zur CO2-Nutzung

verfasst von: Dr. Hubert Pelc

1:30 Min. Lesedauer

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Die Nutzung von Kohlendioxid als neue Rohstoffquelle wird zunehmend zu einem Thema auf europäischer Ebene. Ein Konsortium von 14 Partnern will nun erforschen, wie Hüttengase zur Produktion von Kunststoffen verwendet werden können.

Ein neues Konsortium von 14 Partnern aus sieben Ländern will jetzt unter Führung des Werkstoffherstellers Covestro erforschen, wie Hüttengase aus der Stahlindustrie besonders effizient und nachhaltig zur Produktion von Kunststoffen verwendet werden können. So ließe sich der traditionelle Rohstoff Erdöl einsparen. Das branchenübergreifende Projekt namens Carbon4PUR wird mit Geldern der Europäischen Union gefördert. Konkret geht es in dem Projekt darum, Gemische aus Kohlendioxid und Kohlenmonoxid, die bei der Stahlproduktion anfallen, zu nutzen, um so genannte Polyole herzustellen – also zentrale Komponenten von Dämmstoffen und Lacken auf Polyurethan-Basis, die normalerweise aus Erdöl gewonnen werden.

Deutlich geringerer CO2-Fußabdruck 

Das Besondere an dem zu entwickelnden Verfahren: Der Abgasstrom muss nicht aufwendig in verschiedene Gase getrennt werden. In einem chemo-katalytischen Prozess soll das Gasgemisch vielmehr direkt zu den Vorprodukten weiterverarbeitet werden. Deren CO2-Fußabdruck kann so um 20 bis 60 Prozent verringert werden. Ideale Startbedingungen für das Pilotprojekt sind bereits gegeben: Im südfranzösischen Fos liegen ein Stahlwerk von ArcelorMittal und eine Produktionsanlage von Covestro in unmittelbarer Nachbarschaft. Die Entwicklung der Gasverwertung erfolgt gemeinsam mit akademischen und institutionellen Partnern wie der  RWTH Aachen, TU Berlin, Dechema, Imperial College London, den Universitäten Gent und Leiden, dem französischen Commissariat à l’énergie atomique et aux énergies alternatives, South Pole Carbon Asset Management, Grand Port Maritime de Marseille und PNO Innovatieadvies. Von Südfrankreich aus könnten dann weitere Industriepartner wie der in Belgien ansässige Schaumstoffhersteller Recticel und der Lackproduzent Megara Resins aus Griechenland mit den innovativen Vorprodukten beliefert werden.

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Quelle:
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