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30.05.2014 | Automobil + Motoren | Nachricht | Online-Artikel

Mit Intel In-Vehicle Solutions schneller und günstiger entwickeln

verfasst von: Markus Schöttle

4 Min. Lesedauer

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Intel hat seine neue In-Vehicle Solutions vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine integrierte Lösung, die Hard- und Software-Komponenten für die schnellere Entwicklung und Marktreife von Infotainment-Funktionen im Auto vereint. Der Halbleiterhersteller hat zudem weitere Forschungsprojekte und Investitionen rund um das vernetzte und autonome Auto angekündigt.

Intel In-Vehicle Solutions sind integrierte Plattformen, die validierte Hardware (Prozessoren, SoCs) und Software wie Betriebssystem, Middleware und Entwicklungsumgebung umfassen. "Automobilhersteller und Zulieferer können damit den Marktstart von Anwendungen beschleunigen sowie neue Fahrerlebnisse schaffen - und gleichzeitig die Entwicklungskosten maßgeblich senken", betont der amerikanische Prozessoren-Hersteller. Um mehr als zwölf Monate ließen sich nach den Erfahrungen Intels die Entwicklungszeiten jetzt reduzieren. Die Kosten könnten um bis zu 50 Prozent sinken.

Die ersten verfügbaren Intel-Produkte dienen der Entwicklung von Standard-basierten In-Vehicle-Infotainment(IVI)-Systemen mit Fahrerassistenzfunktionen. IVI-Lösungen im Auto umfassen Navigationssysteme mit Schnittstelle zu Verkehrsinformationen, interne Kommunikation, lokal-basierte Dienste, Internetzugang und Unterhaltungsangebote für die hinten sitzenden Mitfahrer (beispielsweise TV-Empfang).

IVI-Versionen mit dem Fokus auf Systeme, die das automatisierte Fahren ermöglichen, werden nach Aussagen von Intel folgen. Das vernetzte und zukünftig auch das autonome Auto nimmt eine Schlüsselrolle innerhalb des Internets der Dinge (Internet of Things, IoT) ein. Das IoT zählt auch zu den am schnellsten wachsenden Geschäftsbereichen von Intel, sagt ein Sprecher. Dies sei maßgeblich angetrieben durch die steigende Nachfrage nach IVI-Systemen im Auto. Ein Schwerpunkt dabei sind laut Intel ausgefeilte Fahrassistenzsysteme, die das Fahren sicherer und angenehmer gestalten.

Forschung für das intelligente Fahrzeug

Intel forscht zudem an Technologien, mit denen sich das intelligente Fahrzeug künftig in Echtzeit an die jeweilige Umgebung und Verkehrssituation anpasst. Das Auto der Zukunft soll beispielsweise in der Lage sein, im Laufe der Zeit das Verhalten des Fahrers einzuschätzen und ihm alle wichtigen Informationen zu übermitteln, die er benötigt, um sein Auto und die Mitfahrer effizient und sicher ans Ziel zu bringen.

Das neue Forschungsprojekt "Personal Vehicle Experience" untersucht die positiven und negativen Erlebnisse, die beim Autofahren entstehen. Ziel ist es, folgende Fragen zu klären: Was erwarten Fahrer und Mitfahrer von ihrem Auto? Welche Funktionen soll es bieten? Wie kann das Auto den Fahrer der aktuellen Situation angemessen und vorausschauend unterstützen?

Das Forschungsprojekt "Secure My Connected Car" befasst sich mit den Sicherheitsherausforderungen und Bedrohungsszenarien beim vernetzten Auto. Untersucht werden potenzielle Schwachstellen des Telematiksystems und die Bedeutung von Speicherschutz-Technologien für die Absicherung zentraler Hardware und Software im Auto vor bösartigen Angriffen. Speicherschutz soll in Kombination mit der McAfee-Whitelisting-Technologie von Intel Security das vernetzte Auto vollständig vor Bedrohungen bewahren.

Ethnographen, Anthropologen und Ingenieure forschen in den Intel Labs übergreifend in einer Vielzahl von Projekten zum sichereren Straßenverkehr und versuchen Wege zu finden, wie Fahrer sicher und intuitiv mit ihrem Auto interagieren. Sensoren, erweiterte Analysen und vernetzte Daten verändern die Welt des Autofahrens grundlegend.

Zusammenarbeit mit Autoherstellern

Die jetzt vorgestellte Middleware-Plattform In-Vehicle Solutions wurde federführend in Karlsruhe entwickelt. Das Automotive Innovation and Product Development Center in Karlsruhe ist Intels weltweites Kompetenzzentrum für die Entwicklung von Lösungen für In-Vehicle-Infotainment (IVI) und Telematik. Der Standort Karlsruhe gehört zur Automotive Solutions Division innerhalb der Intel Architecture Group.

In Karlsruhe bündelt Intel die Innovationen, die im Rahmen von Partnerschaften entstehen, erklärt ein Unternehmenssprecher. Zu den Partnern zählen beispielsweise Green Hills Software, Mobica, Symphony Teleca, Wind River Systems, QNX and XSe.

Auch hinsichtlich Forschung und Entwicklung arbeitet Intel mit den führenden Autoherstellern eng zusammen. Intel-Technologie steckt beispielsweise in den Navigationslösungen aller BMW-Modelle, im Infiniti-InTouch-Infotainment-System des Infiniti Q50 und im Fahrer-Informationssystem des 2015 auf den Markt kommenden Hyundai Genesis. 2011 gab Intel die Zusammenarbeit im Bereich Forschung und Produktentwicklung mit Unternehmen wie Hyundai, Kia, Toyota und Huizhou Foryou General Electronics bekannt.

Investitionen für das Auto der Zukunft

Intel Capital, die weltweit tätige Investment-Organisation von Intel, hat nach Angaben des Unternehmens im Jahr 2012 den Investmentfonds Connected Car Fund aufgelegt und mit einem Kapital von 100 Millionen US-Dollar ausgestattet. "Der Fonds fokussiert sich auf Entwicklungen zur nahtlosen Verbindung zwischen dem Fahrzeug und Unterhaltungselektronik-Geräten sowie auf neue Technologien, die Funktionen für das autonome Fahren ermöglichen", erklärt ein Sprecher. Die neueste Investition betreffe ZMP, die Entwickler einer Plattform für autonomes Fahren, die mit Sensoren, Radargeräten und Kameras verbunden ist.

Intel Capital beteiligte sich zudem an Firmen wie Cloudmade, einem Anbieter von Daten-Aggregation und Cloud-Konnektivität für IVI-Lösungen, Mocana, Hersteller einer Sicherheitslösung für mobile Apps beim IVI-Einsatz sowie Tobii Technology, das Technologien für die Steuerung von Fahrerassistenzsystemen via Sprache oder Gesten (Perceptual Computing) entwickelt.

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